Whitney Houstons Tochter Bobbi Kristina Brown stirbt mit 22 Jahren
Bobbi Kristina Brown, die Tochter von Whitney Houston, ist tot. Die 22-Jährige starb nach übereinstimmenden Medienberichten am Sonntag in einem Hospiz in Duluth bei Atlanta. Brown hatte ein halbes Jahr im Koma gelegen. Zuletzt hatten die Ärzte keine Hoffnung mehr. Die junge Frau war leblos in einer Badewanne gefunden worden - so wie ihre Mutter drei Jahre zuvor.
Whitney Houston war am 12. Februar 2012 gestorben. Sie war 48 Jahre alt.
"Bobbi Kristina Brown ist im Kreise ihrer Familie gestorben", hieß es in einer Erklärung der Familie, aus der mehrere amerikanische Medien zitierten. "Sie hat endlich Frieden in den Armen Gottes gefunden. Wir möchten noch einmal allen für die große Liebe und die Unterstützung in den vergangenen Monaten danken."
Bobbi Kristina war das einzige Kind von Whitney Houston ("I Will Always Love You") und Bobby Brown ("My Prerogative"). Houston und Brown hatten 1992 geheiratet, 2007 wurden beide nach einem langen Konflikt geschieden. Houston hatte nach Drogenproblemen immer wieder ein Comeback versucht und war durchaus erfolgreich gewesen, hatte aber nie an die Triumphe der späten achtziger und frühen neunziger Jahre anknüpfen können. Sie starb kurz vor der Grammy-Verleihung 2012 in einem Hotel in Beverly Hills.
Fast auf den Tag genau drei Jahre später wurde ihre Tochter Bobbi Kristina am 31. Januar 2015 in ihrem Haus in Georgia reglos in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden. Angeblich lag sie mit dem Gesicht nach unten.
Die junge Frau hatte seitdem das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Die Familie verbreitete verschiedene Meldungen über ihren Gesundheitszustand und trug öffentlichen einen Streit mit Nick Gordon aus. Browns Freund und angeblich auch Verlobter hatte Anwälte beauftragt, um Fragen wie den Zugang zu der Bewusstlosen zu klären. Gordon hatte Brown auch in der Badewanne gefunden. Vor einem Monat war sie in ein Hospiz verlegt worden. "Sie ist jetzt in Gottes Händen", hatte ihre Tante Pat erklärt.
Im Schatten der Mutter
Bobbi Kristina Browns chaotisches Leben war kurz und bewegt. Bei Preisverleihungen und auf dem roten Teppich war sie stets an der Seite ihrer Mutter und ihres Vaters zu sehen. 2009 gaben sie und Houston bei einem gemeinsamen TV-Auftritt im New Yorker Central Park eine Duett-Version des Songs "My Love Is Your Love" zum Besten. In den sozialen Medien wurde Bobbi Kristina zum Star, auf Twitter hatte sie 164.000 Follower.
Bobbi Kristina wollte nicht nur im Schatten ihrer legendären Mutter stehen, sondern hatte selbst große Ambitionen im Showbusiness. Kurz nach dem Tod Houstons sagte sie der Talkmasterin Oprah Winfrey, dass sie das Vermächtnis ihrer Mutter fortführen und singen, schauspielern und tanzen wolle.
Aber Bobbi Kristinas Karriere kam nie so recht in Gang - und konnte erst recht nicht an jene der Mutter anknüpfen, die zu ihren besten Zeiten allein in den USA mehr als 50 Millionen Platten verkauft hatte. Der Produzent Tyler Perry sagte Bobbi Kristina zwar eine Zukunft als Schauspielerin voraus, nachdem sie in seiner Show "For Better or Worse" 2012 ihr Debüt gegeben hatte. Doch trat sie nur in einer Episode auf.
Rosenkrieg im Fernsehen
Bis zu jenem verhängnisvollen Tag am 31. Januar 2015 tauchte ihr Gesicht fast nur in diversen Paparazzi-Videos oder den Selfies auf, die sie ins Internet stellte. Zuvor hatte es zwei erfolglose Reality-Shows um sie gegeben.
In einer der Sendungen wurden Fans live Zeuge ihrer Erlebnisse rund um den Rosenkrieg ihrer Eltern: 2005 war das Familientrio in der Reality-Show "Being Bobby Brown" zu sehen, in der sich Houston und Brown stritten, sich gegenseitig verfluchten und vor Gericht zerrten. Schon Jahre zuvor, ehe Bobbi Kristina geboren war, hatte ihre Mutter bewusst ihren damaligen Mann in ihrem Testament nicht berücksichtigt. Stattdessen vermachte sie ihren gesamten Besitz ihrer Tochter und ließ dazu einen Fonds einrichten.
Nach ihrer Scheidung von Brown 2007 behielt Houston das Sorgerecht für Bobbi Kristina. Sie zog ihre Tochter gemeinsam mit dem Waisen Nick Gordon auf. Später gingen Gordon und Bobbi Kristina eine Beziehung ein. Nachdem sie ins Krankenhaus kam, verschlechterte sich das Verhältnis zwischen ihm und einigen Verwandten seiner Freundin dramatisch. Ihre Tante Pat Houston erwirkte sogar eine einstweilige Verfügung, wonach Gordon sich ihr nicht nähern dürfe. Zudem gab es eine Fehde darüber, ob Gordon Bobbi Kristina im Krankenhaus besuchen durfte.
Der Tod Bobbi Kristinas Brown sorgte in der Promi-Welt für große Betroffenheit. "Mein Herz ist mir echt schwer. Mögest du in Frieden mit deiner Mutti ruhen, Bobbi Kristina", twitterte etwa Grammy-Gewinnerin Missy Elliot. US-Talkmasterin Oprah Winfrey schrieb: "Endlich Frieden."
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Der Fall zeigt, wie schwer es Kinder von erfolgreichen Menschen haben, selber Zeichen zu setzen, ohne dass Vergleiche zu ihren Eltern gezogen werden. Um dieses Phänomen kennenzulernen, muss man nicht Tochter einer der größten Sängerinnen der Welt sein - es reicht auch schon, Kind von erfolgreichen Politikern, Kreativen, Zahnärzten oder was auch immer zu sein. Als Tochter von "America's Sweetheart", wie Whitney Houston häufig genannt wurde, gibt es jedoch keinen größeren Schatten, aus dem ein Kind treten muss.
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