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Von "The Voice" zum ESC? Natia Todua möchte Danke sagen


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Nach "The Voice"-Sieg zum ESC?
Natia Todua: "Möchte Danke sagen und etwas zurückgeben"

Ein Interview von Maria Holzhauer

19.02.2018Lesedauer: 5 Min.
Natia Todua: Nach ihrem Sieg bei "The Voice of Germany" will sie nun zum ESC.Vergrößern des Bildes
Natia Todua: Nach ihrem Sieg bei "The Voice of Germany" will sie nun zum ESC. (Quelle: Universal Music Group)
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Im Dezember geht Natia Todua als "The Voice of Germany"-Siegerin 2017 hervor. Auch das neue Jahr startet spannend für die Georgierin: Ihre Debütsingle "My Own Way" erscheint und am Donnerstag tritt sie damit beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest an.

Im Mai findet der 63. ESC in Lissabon statt. Während Deutschland in den vergangenen Jahren zweimal auf dem letzten und einmal auf dem vorletzten Platz landete, ist es nun an der Zeit, sich wieder weiter vorne zu positionieren. Wer das schaffen soll, entscheidet sich am Donnerstagabend. Dann treten Natia Todua, Xavier Darcy, Ivy Quainoo, Ryk, Michael Schulte und voXXclub an, um ein Ticket nach Portugal zu lösen.

Eine aufregende Woche für Natia und die anderen Talente. Zuvor sammelte sie noch einmal Kraft bei ihrer Familie in Georgien. Die 21-Jährige kam als Au-pair nach Deutschland, startete dann bei "The Voice" durch. Im Interview mit t-online.de spricht sie über einen kräftigenden Besuch ihrer Liebsten, ihre neue Single, große Dankbarkeit, Vorbilder und Deutschlands Chancen beim ESC.

t-online.de: Du warst gerade mal wieder Zuhause in Georgien. Wie war das für dich? Wie wurdest du empfangen?
Natia Todua: Für mich war es sehr wichtig, mal wieder bei meiner Familie in Georgien zu sein. Meine Schwester und meine Mutter waren beim 'The Voice'-Finale live mit dabei. Aber meinen Bruder und meinen Vater habe ich seit zwei Jahren nicht gesehen. Ich habe sie überrascht, das war sehr schön, alles hat gut geklappt. Sie waren super glücklich und wir haben sehr viel zusammen geweint. Sie haben mir viel positive Energie gegeben und ich bin jetzt stark für den ESC-Vorentscheid. Es tut einfach gut, Familie, Freunde und Bekannte zu treffen.

Ich habe in Tiflis auch ein großes TV-Interview gegeben, weil alle Leute in Georgien so interessiert daran sind, wie es mir geht, was so passiert. Sie sind stolz und wollen einfach alles wissen. Sie verfolgen auf jeden Fall, was ich alles so mache.

Worum geht es bei deiner neuen Single "My Own Way" genau? Was dürfen wir erwarten?
Der Song 'My Own Way' handelt von meiner Vergangenheit und es geht um die Unterstützung, die ich in Deutschland bekommen habe. Zum Schluss wird auch noch die Hoffnung behandelt und dass man mutig sein muss, wenn man im Leben etwas erreichen will, dass man einfach seinen eigenen Weg gehen muss. Da findet sich bestimmt jeder irgendwie wieder.

Du trittst beim ESC-Vorentscheid an. Was bedeutet das für dich? Das ist ja nicht schlecht, direkt zum Karrierestart mitzumachen.
Am 22. Februar werde ich zum ersten Mal meinen Song live performen. Ich freue mich schon riesig darauf, ich werde auch versuchen, ihn auf persönliche Weise zu interpretieren. Es ist ja sowieso immer ein ganz großer Unterschied zwischen Studioaufnahme und live. Ich bin eher ein Live-Typ, der viel Spaß auf der Bühne hat und Kontakt mit dem Publikum braucht und liebt. Ich denke auch, dass es live noch besser sein wird. Ganz oft, wenn ich auf der Bühne stehe, hilft mir das, weil ich das Publikum mit auf meine Reise nehmen kann, das macht einfach riesigen Spaß, ist wunderschön.

Ist es nicht irgendwie ein komisches Gefühl, für Deutschland und nicht für Georgien beim ESC-Vorentscheid anzutreten?
Ich wäre auch gerne für Georgien angetreten, aber der Wunsch kam einfach aus Deutschland. Ich bin sehr froh darüber, dass ich eine von sechs Kandidaten sein kann. Ich möchte das unter anderem als Möglichkeit nutzen, um Danke zu sagen und etwas zurück zu geben für die Unterstützung, die ich hier von fremden Leuten in einem fremden Land bekommen habe. Das ist Wahnsinn. Das kann einem nicht überall passieren. Ich denke, dass nicht jedes Land jemandem so schnell so viel Liebe und so viele Möglichkeiten geben kann. Aber die Georgier sind überhaupt nicht böse, sie sind super stolz. Sie freuen sich darüber, dass ich in Deutschland die Möglichkeit bekommen habe, Sängerin zu sein.

Was hältst du beispielsweise von Lena Meyer-Landrut, die ja schon zweimal beim ESC angetreten ist? Kannst du sie als ESC-Vorbild sehen?
Ich habe von Lena schon tausend Videos gesehen. Sie ist cool, aber wir haben einen unterschiedlichen Musikstil. Für mich ist ganz klar, warum sie gewonnen hat. Sie ist einfach ganz frei und es sieht danach aus, als hätte sie Spaß dabei gehabt, ihren eigenen Song mit dem Publikum zu teilen. Das ist auch alles, was man braucht. Damit hat Lena Gutes und Wichtiges beim ESC für Deutschland machen können.

Was sagst du zu deiner Konkurrenz beim ESC-Vorentscheid?
Dieses Jahr würde ich sagen – ganz egal, wer weiter kommt und wer nach Portugal fährt -, bin ich mir sicher, dass Deutschland auf keinen Fall auf dem letzten Platz landet. Ich habe da ein gutes Bauchgefühl.

Ich habe die anderen Kandidaten auch schon kennengelernt. Das sind alles total verschiedene Typen, keiner macht die gleiche Musikrichtung. Es macht Spaß, es wird super interessant und entspannt für uns alle. Wenn ich nicht weiter komme, schafft es ja jemand anderes von den fünf. Es kommt auf jeden Fall etwas Gutes dabei raus.

Für mich ist Xavier Darcy ganz interessant. Er hat etwas ganz besonders als Mensch, als Künstler. Ich glaube, er ist nicht nur Sänger, sondern bringt jedes Mal seine Story mit der Performance rüber. Das finde ich für die Bühne und das Publikum wichtig, wenn man sowas kann. Er bringt so viel Gefühl mit rein, das kann man als Zuschauer kaum vergessen. Aber die anderen sind auch alle wirklich toll.

Wer sind deine musikalischen Vorbilder?
Meine musikalischen Vorbilder sind fast alle schon tot. Aber ja: Ella Fitzgerald, Nina Simone, Jimi Hendrix, auf jeden Fall Janis Joplin. Wer aber noch lebt und wen ich sehr gerne mag, das sind Björk und Thom Yorke. Es gibt auch viele moderne Songs, die cool sind, aber das ist einfach nicht so meins.

Hast du denn vielleicht auch schon musikalische Vorbilder in Deutschland gefunden?
In Deutschland ist es schwierig für mich. Ich habe leider alle Künstler erst vor oder durch 'The Voice of Germany' kennengelernt. Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich erstmal Fanta 4 und Mark Forster gehört und meine Gastkinder waren davon total begeistert. Sie lieben auch einen Song von Cro. Den habe ich versucht, für sie zu lernen, das war: 'Einmal um die Welt' – das haben wir immer zusammen gesungen. Aber ich hoffe, dass ich hier noch mehr Künstler kennen lernen kann und darf.

Wer schafft es zum ESC? "Unser Lied für Lissabon" am Donnerstag, den 22. Februar ab 20.15 live im Ersten.

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