Kritik an deutschen Skispringern Sven Hannawald: DSV-Adler "kriegen nichts gebacken"
Nach dem Absturz bei der Vierschanzentournee folgt die harsche Kritik: Der ehemalige Tournee-Sieger Sven Hannawald hat die deutschen Skispringer nach ihrem schwachen Abschneiden beim Auftakt in Oberstdorf kritisiert. "Es ist der Fluch der neuen Generation: Immer, wenn Tournee ist, kriegen sie nichts gebacken. Sie sind wieder am Kopf gescheitert, da kann niemand etwas anderes erzählen", sagte der 40-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Hannawald hatte vor 13 Jahren den bislang letzten deutschen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee gefeiert und dabei als erster und nach wie vor einziger Springer alle vier Wettbewerbe gewonnen.
Bei der aktuellen Auflage landete Severin Freund im ersten Springen als bester DSV-Adler nur auf Rang 13 und konnte damit die in ihn gesetzten Erwartungen nicht annähernd erfüllen. "Oberstdorf war unser Wohnzimmer, jetzt ist es die Abstellkammer. Freund wollte es erzwingen, das ging voll in die Hose", sagte Hannawald.
"Tournee-Trauma" verhindern
Vor dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen () haben Freund und Co. nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg. Oberstdorf-Sieger Thomas Kraft aus Österreich hat vor dem zweiten Wettbewerb bereits 36,9 Punkte Vorsprung auf Freund.
"Das war eine Ohrfeige", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem schlechtesten Tournee-Start seit der Wiedervereinigung: "Wir müssen das jetzt lösen, damit wir kein Tournee-Trauma kriegen." Auch Freund selbst räumte kleinlaut ein: "Wir stehen bei der Tournee ziemlich dämlich da, und das schon seit Jahren."