"Es bricht uns das Herz" Zwei weitere Skigebiete schließen Lifte wegen Klimawandel
Wegen des Klimawandels schließen zwei weitere Skigebiete in den französischen Voralpen ihre Lifte. Es werden alternative touristische Angebote geschaffen.
Zwei weitere Skigebiete in den französischen Voralpen haben wegen fehlenden Schneefalls ihre Lifte geschlossen. Grand Puy bei Seyne-les-Alpes und Alpe du Grand Serre südlich von Grenoble beschlossen am Wochenende, den Skibetrieb einzustellen. Die Gebiete liegen zwischen 1.400 und 2.200 Metern Höhe und kämpfen durch den Klimawandel seit Jahren mit abnehmendem Schneefall.
In Seyne-les-Alpes stimmten etwa 70 Prozent der Einwohner für den Rückbau der Lifte und die Schaffung neuer touristischer Angebote. Insgesamt werden dort 24 Kilometer Pisten aufgegeben. Ein Wasserbecken, das bisher zur Herstellung von Kunstschnee genutzt wurde, soll in einen Angelsee umgewandelt werden.
Zu wenig Schnee
Zusätzlich sollen in Seyne-les-Alpes Trail-Strecken angelegt werden. Das Gebiet war auch durch den Absturz einer Germanwings-Maschine im Jahr 2015 bekannt geworden. Dabei kamen 150 Menschen ums Leben.
Das Skigebiet Alpe du Grand Serre umfasst etwa 50 Kilometer Pisten und bot rund 200 Arbeitsplätze. Der Gemeindeverband entschied sich ebenfalls für die Aufgabe der Lifte. Die sozialistische Abgeordnete Marie-Noëlle Battiste sagte: "Es bricht uns das Herz, aber wir geben nicht auf und suchen gemeinsam nach neuen Lösungen."
Vor zwei Wochen hatte bereits ein Skigebiet im Jura bekanntgegeben, knapp ein Drittel seiner Pisten aufzugeben. Seit den 70er Jahren wurden in Frankreich etwa 180 unrentable Skigebiete geschlossen. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass besonders mittelhohe Skigebiete nicht mehr genug natürlichen Schnee bekommen können. Der Einsatz von Kunstschnee ist teuer, energieintensiv und umweltschädlich.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur afp