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Biathlon: DSV-Staffel quält sich in der Eiseskälte von Canmore


Biathlon bei minus 18 Grad
DSV-Staffel quält sich in der Eiseskälte von Canmore

Von sid
08.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Kanadische Kälte: Erik Lesser gefror in Canmore der Bart.Vergrößern des Bildes
Kanadische Kälte: Erik Lesser gefror in Canmore der Bart. (Quelle: Alexander Shemetov)
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Die deutsche Biathlon-Männer-Staffel hat den Sprung aufs Podest

Erik Lesser ackerte sich mit Eiszapfen im Bart durch die arktische Kälte, Roman Rees spürte im "Gefrierschrank" von Canmore gar seinen linken Daumen nicht mehr – doch am Ende reichte es für die deutsche Biathlon-Staffel trotz aller Strapazen bei der WM-Generalprobe in den kanadischen Rocky Mountains nicht fürs Podest. Das stark ersatzgeschwächte DSV-Quartett um Rees, Lesser, Philipp Nawrath und Johannes Kühn belegte nach 4 x 7,5 km und Schwächen am Schießstand mit drei Strafrunden und zwölf Nachladern Platz vier.

Norweger dominieren auch in der Staffel

Beim nächsten Staffelrennen geht es in fünf Wochen in Östersund/Schweden um WM-Medaillen. Dort wird das norwegische Team als Topfavorit an den Start gehen. Beim Weltcuprennen in Canmore siegte das Quartett (0 Strafrunden + 7 Nachlader) um Saisondominator Johannes Thingnes Bö in 1:16:36,6 Stunden vor Frankreich (0+8/1:10,4 Minuten zurück). Rang drei belegte die russische Staffel (0+9/1:48,4) mit 1:00,2 Minuten Vorsprung auf das deutsche Team.

Lange hatte sogar eine Rennabsage im Raum gestanden. Nach mehreren Meetings entschied sich die Jury aber, das Rennen trotz der eisigen Kälte von 18 Grad unter Null zu starten. Laut den Wettkampfregeln des Weltverbandes IBU sind bei Lufttemperaturen von unter minus 20 Grad keine Weltcup-Starts erlaubt. "Ich fand es wirklich brutal kalt. Ich habe fast das ganze Rennen eigentlich meinen linken Daumen nicht gefühlt", sagte Rees der ARD: "Es ist von der Temperatur an der Grenze. Viel kälter hätte es nicht sein dürfen." Nawrath fügte hinzu: "Es ist schon echt nicht ohne."

Staffel-Debütant Nawrath mit guter Vorstellung

Warm eingepackt mit dicken Handschuhen und Pflastern in den Gesichtern zum Schutz gegen die Kälte gingen die Athleten auf die Strecke. Dort erwischte Rees als Startläufer einen durchwachsenen Tag. Der 25-Jährige übergab nach drei Nachladern 1:04,0 Minuten hinter der Spitze auf Rang zwölf an Lesser, der sich gar eine Strafrunde einhandelte und den Rückstand fast verdoppelte. "Es ist natürlich peinlich, dass mir die Strafrunde passiert ist", sagte der frühere Verfolgungs-Weltmeister.

Staffel-Debütant Nawrath verkürzte den Abstand nach vorne trotz dreier Nachlader am Stehendanschlag und übergab an fünfter Stelle an Kühn, der Schlussläufer musste nach dem Stehendanschlag jedoch gleich zwei Extraschleifen drehen und büßte die Chance ein, die Russen nochmals unter Druck zu setzen.

Peiffer muss krankheitsbedingt zurückziehen

Aus der Bronze-Staffel von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang war einzig Lesser übrig geblieben. Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer hatte kurzfristig krankheitsbedingt zurückziehen müssen und wird auch den Weltcup in Soldier Hollow/USA in der kommenden Woche auslassen. Sprint-Weltmeister Benedikt Doll wurde nach jüngst überstandener Krankheit geschont, der formschwache Massenstart-Champion Simon Schempp hatte die Reise nach Übersee gar nicht erst angetreten.


Am Samstag sollen in Canmore noch die Sprintrennen (ab 20.20 Uhr im Liveticker von t-online.de) stattfinden, allerdings sagen die Wetterprognosen Temperaturen bis zu minus 30 Grad voraus. Als Ausweichtag stünde noch der Sonntag zur Verfügung, ehe in der kommenden Woche in Soldier Hollow der letzte Weltcup vor der WM in Östersund/Schweden (7. bis 17. März) auf dem Programm steht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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