Weltcup in Deutschland Hat eine Biathlon-Tradition schon bald ein Ende?
Der erste Biathlon-Weltcup des Jahres findet traditionell in Oberhof statt. Doch das könnte schon bald ein Ende haben.
Die alpine Skisaison beginnt in Sölden, das Neujahrsspringen findet in Garmisch-Partenkirchen statt – und der erste Biathlon-Weltcup des Jahres in Oberhof. Für viele Wintersport-Fans ist das Gesetz. Doch der Jahresbeginn in Oberhof ist in Zukunft nicht gesetzt, verriet Bernd Wernicke, der Chef des Organisationskomitees. "Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Oberhof zu Beginn des dritten Trimesters ein guter Standort werden kann", sagte Wernicke nach dem Weltcup-Wochenende in Oberhof. Explizit geht es um die Periode 2027 bis 2030, für das kommende Jahr ist die traditionelle Austragung kurz nach dem Jahreswechsel fix.
Klar ist: Oberhof soll Teil des Biathlon-Kalenders bleiben. Gleiches gilt für Ruhpolding, dem zweiten deutschen Standort im Weltcup. "Wir haben unsere Bewerbungsunterlagen im Sommer des letzten Jahres abgegeben", teilte Wernicke mit.
Probleme mit dem Wetter
Jedoch könnte es sein, dass Oberhof weiter nach hinten rückt. Denn im vergangenen Jahr machte das Wetter mächtig Probleme. 2016 musste der Weltcup sogar komplett abgesagt werden, weil es an Schnee und tiefen Temperaturen mangelte.
In diesem Jahr spielten die Bedingungen weitestgehend mit. "Wir waren gut vorbereitet. Es lief alles, wie wir es auch geplant hatten", sagte Wernicke: "Am Donnerstag konnten wir das Wetter nicht beeinflussen. Aber alles, was wir beeinflussen konnten, hat funktioniert." Beim Damen-Sprint hatte es deutliche Plusgrade und Dauerregen gegeben, was das Feld durcheinander wirbelte. Die Gesamtweltcupführende Franziska Preuß beschwerte sich anschließend über die Bedingungen. "Dann stapfst du da durch diese nasse Pampe und du merkst auch, dass du nicht vom Fleck kommst, obwohl sich die Beine gar nicht so schlecht anfühlen", sagte sie.
An den drei darauffolgenden Tagen passten die Bedingungen jedoch. Insgesamt strömten an den vier Wettkampftagen 57.700 Fans an die Strecke. Vor allem das Wochenende war gut besucht, für die beiden Verfolgungsrennen am Samstag war die Arena am Rennsteig mit 20.500 Karten sogar ausverkauft. Das erhoffen sich die Organisatoren auch für die Zukunft, nur womöglich nicht mehr Anfang Januar.
- Eigene Beobachtungen
- Material der Nachrichtenagentur SID