Sorge um Fabio Jakobsen Radprofi knallt mit 80 km/h in Absperrgitter und schwebt in Lebensgefahr
Bei der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt ist es zu einem schweren Unfall gekommen. Dabei wurde der Niederländer Fabio Jakobsen so massiv verletzt, dass er in Lebensgefahr schwebt. Vor einem Jahr gab es bei der Veranstaltung einen Toten.
Am ersten Todestag des Belgiers Bjorg Lambrecht ist die Polen-Rundfahrt der Radprofis erneut von einem schweren Unfall überschattet worden. Im Finale der ersten Etappe stürzte der Niederländer Fabio Jakobsen am Mittwoch bei rund 80 km/h brutal in die Absperrgitter, nach Angaben der behandelnden Ärzte besteht Lebensgefahr. Der 23-Jährige wurde ohne Bewusstsein ins Krankenhaus geflogen und dort operiert.
Vor der Ziellinie bei höchstem Tempo abgeräumt
Im Sprint um den Sieg hatte der Niederländer Dylan Groenewegen (Jumbo-Visma) seinen Landsmann vom Team Deceuninck-Quick Step kurz vor der Ziellinie bei höchstem Tempo abgeräumt. "Das war ein krimineller Akt von Groenewegen. Er gehört dafür in den Knast, dafür würde ich vor Gericht ziehen", twitterte Jakobsens Teamchef Patrick Lefevere.
Jakobsen stürzte nach rechts in die Absperrung und prallte gegen einen Fotografen. Groenewegen flog ebenfalls vom Rad, überquerte die Ziellinie aber als Erster. Diverse weitere Fahrer stürzten in der Folge, zum Teil spektakulär über umherfliegende Gitter. Der unmittelbar an Bahngleise grenzende Zielraum glich einem Schlachtfeld, mehrere Krankenwagen hielten an der Ziellinie.
Am Todestag von Lambrecht
Am 5. August 2019 war der Belgier Lambrecht auf der 3. Etappe der Tour de Pologne bei Regen gegen einen Betonpfeiler geprallt und später im Krankenhaus gestorben. Der Lotto-Soudal-Jungprofi wurde nur 22 Jahre alt.
Einen offiziellen Sieger des Teilstücks über 195,8 km zwischen Chorzow und Kattowitz gab es zunächst nicht. Die deutschen Profis waren vom Crash nicht betroffen. Topsprinter Pascal Ackermann (Kandel/Bora-hansgrohe) lag zu weit zurück und kam unbeschadet als 16. ins Ziel, auch sein Teamkollege Maximilian Schachmann (Berlin) war vier Tage nach seinem vierten Platz bei Strade Bianche nicht ganz vorne dabei.
John Degenkolb (Gera/Lotto-Soudal) griff bei mehr als einer Minute Rückstand nicht in den Sprint ein, bester Deutscher war sein Teamkollege Roger Kluge (Eisenhüttenstadt) auf Platz neun.
- Nachrichtenagentur sid