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Giro d'Italia: Chris Froome gewinnt – und kämpft um seinen Ruf


Doping-Vorwürfe gegen Rad-Star
Froome gewinnt den Giro – und kämpft um seinen Ruf

Von sid, t-online
Aktualisiert am 27.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Chris Fromme (li.) bei der Siegerehrung am Sonntag in Rom.Vergrößern des Bildes
Chris Fromme (li.) bei der Siegerehrung am Sonntag in Rom. (Quelle: imago-images-bilder)

Der Brite Christopher Froome holt sich den Gesamtsieg auf der Italien-Rundfahrt, doch schwere Anschuldigungen trüben den Triumph.

Das allgemeine Misstrauen verfolgte Christopher Froome bis in die antiken Straßenzüge der Ewigen Stadt. Rom trug rosa, das Protokoll des Finaltages beim Giro d'Italia versprach dem britischen Rad-Star eine pompöse Feier, im Schatten des gewaltigen Kolosseums sollte ihm der Siegerpokal Trofeo Senza Fine überreicht werden. Für unbeschwerte Freude gab es allerdings nur bedingt Anlass.

Mögliche Doping-Strafe hängt über Giro-Sieger

Alle Wege führen nach Rom, heißt es. Es gibt nicht wenige, die wünschten, Froome hätte seine Reise niemals angetreten. Froomes erster Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt ist durch die noch immer ungeklärte Salbutamol-Affäre überschattet und schwer belastet.

Denn: Noch ist völlig offen, ob der Triumph des Briten Bestand haben oder wegen einer möglichen Doping-Strafe aus den Ergebnislisten gestrichen werden wird. Für Froome ging in Rom zwar ein Karrieretraum in Erfüllung, für den Radsport ist sein Erfolg ein denkbar ungünstiges Szenario.

"Ich habe ein reines Gewissen"

Der viermalige Tour-Sieger versuchte alle Zweifel zu zerstreuen. "Ich habe ein reines Gewissen", sagte Froome. Wenn die Zeit reif sei, würden alle Informationen geteilt: "Ich bin sicher, dass die Leute meinen Standpunkt übernehmen werden."

Zur Erinnerung: Während der WM 2017 im September war Froome von einem positiven Dopingtest auf das Asthmamittel Salbutamol in Kenntnis gesetzt worden. Der festgeschriebene Grenzwert war bei einer während der Vuelta entnommenen Probe um das Doppelte überschritten worden. Noch immer ist unklar, wann es ein Urteil geben wird. Der Radsport-Weltverband UCI hatte im Vorfeld des Giros aber betont, dass Froome ein Sieg nachträglich aberkannt werden könnte.

Im Angesicht der ungelösten Affäre sorgte die Art und Weise, wie Froome zum Titel fuhr, für Stirnrunzeln. Zwei Wochen hatte Froome nicht nur die gewohnte Dominanz vermissen lassen, mehr noch: Er fuhr lange sogar hinterher. Erst in der Schlusswoche, und nicht zuletzt bei seinem sagenhaften 80-km-Solo ins Rosa Trikot am Freitag, drehte der 33-Jährige mächtig auf.

"Er hat einen Landis gemacht"

"Una fuga d'altri tempi", kommentierten die Italiener die 19. Etappe, eine Flucht aus einer anderen Zeit. Was wohl als Reminiszenz an Italiens Ikone Fausto Coppi gemeint war, konnte auch ganz anders gedeutet werden. "Er hat einen Landis gemacht", sagte der völlig perplexe neuseeländische Radprofi George Bennett (Team LottoNL-Jumbo) – und lachte süffisant.

Floyd Landis hatte bei der Skandaltour 2006 nach einem kolossalen Einbruch am Vortag mit einer nicht für möglich gehaltenen Solofahrt – unter Dopingeinfluss – den Grundstein für den Tour-Sieg gelegt. Der Titel wurde dem US-Amerikaner später aberkannt. Vor der Schlussetappe betonte Bennett, mit seiner Aussage keine Doping-Anspielung getätigt zu haben.

Froome jubelte ungeachtet dessen über den sportlichen Erfolg. Der Giro d'Italia war die einzige große Landesrundfahrt, die er noch nicht gewonnen hatte. Neben vier Siegen bei der Frankreich-Rundfahrt hatte er einmal bei der Vuelta in Spanien triumphiert.

Verwendete Quellen
  • sid
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