Nach Eklat bei Spielen in Tokio "Todesurteil": Fünfkämpfer fürchten mögliches Olympia-Aus
Im kommenden Jahr finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Doch eine Sportart ist womöglich zum letzten Mal dabei.
Die Olympischen Spiele in Paris 2024 könnten die letzten für den Modernen Fünfkampf sein. Zumindest blicken die deutschen Athleten auf ein mögliches Aus. "Wir wissen alle, dass es auf der Kippe steht. Wenn der Fünfkampf nicht mehr olympisch ist, ist es mehr oder weniger das Todesurteil", sagte die dreimalige Olympiastarterin Annika Zillekens vor der WM im britischen Bath.
Für die Spiele in Los Angeles 2028 steht der Sport auf der Kippe. Über die Zukunft entschieden wird im Oktober dieses Jahres, wenn sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Mumbai (Indien) trifft. Der Weltverband im Modernen Fünfkampf hofft darauf, dass die Sportart mit einer Reform punkten kann. Ein neuer Hindernis-Wettkampf soll das Reiten ersetzen.
"Bin mir nicht sicher, ob der Fünfkampf dann überlebt"
Um Zillekens, gebürtig Schleu, war es vor zwei Jahren in Tokio zu einem Eklat gekommen. Auf Goldkurs liegend bockte beim Springreiten das ihr zugeloste Pferd Saint Boy. Unter Tränen versuchte sie, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu bringen. Die TV-Bilder sorgten weltweit für negative Schlagzeilen.
"Wir wissen nicht genau, was das IOC entscheiden wird", sagte Zillekens, die nach Paris 2024 ihre Karriere beenden wird: "Es ist so eine Randsportart. Wenn sämtliche Olympia-Förderungsprojekte wegfallen, dann wird es ganz schwer, den Fünfkampf auf einer guten Basis zu halten."
Ähnlich sieht es Bundestrainerin Kim Raisner. "Wenn die Sportart aus dem olympischen Programm fliegt, bin ich mir nicht sicher, ob der Fünfkampf überlebt", sagte sie. Sollten die öffentlichen Gelder nicht mehr so fließen, "weiß ich nicht, wie gut die Überlebenschancen sind. Ich glaube, dann sind die Tage gezählt."
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID