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Motocross: Weltmeister Roczen versucht sein Glück in den USA


Motorsport
Roczen:" Ich bin schon ein Star"

t-online, Von Björn Lücker

Aktualisiert am 25.12.2011Lesedauer: 2 Min.
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Er kann sich jüngster Weltmeister aller Zeiten nennen, ist verdammt schnell unterwegs und sieht auch noch gut aus: Wäre Ken Roczen ein Fußballspieler, würde er in Deutschland in manch einem Teenager-Zimmer als Poster an der Wand hängen. Doch der 17-Jährige fährt Motocross - Dreck und Schlamm, Geschwindigkeit auf technisch höchstem Niveau sowie Sprünge von bis zu 40 Metern sind sein Metier.

Vor wenigen Wochen holte sich der Blondschopf mit dem Sonnyboy-Lächeln als erster Deutscher seit 43 Jahren den WM-Titel in der MX2-Klasse bis 250 ccm. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, weil Motocross hierzulande ein Nischendasein fristet. Daher versucht Roczen nun sein Glück in den USA, um endlich richtig durchzustarten.

70.000 Zuschauer im Stadion

Anfang des Jahres fuhr der Teenager aus der 500-Seelen-Gemeinde Mattstedt bereits die ersten Supercross-Rennen an der Westküste und war beeindruckt. "Die Stadien sind mit bis zu 70.000 Menschen rappelvoll. Es herrscht eine gewaltige Atmosphäre", schwärmte der Thüringer im Interview mit t-online. Die Fahrer werden in den Staaten verehrt wie Popstars - so auch Roczen. 30.000 Fans bei Facebook, darunter viele weibliche, sprechen eine eindeutige Sprache. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm jedenfalls nicht. "Ich habe eine riesige Fangemeinde. Ich denke, ohne überheblich zu sein, dass ich schon ein Star bin."

Erstes Rennen mit drei Jahren

Seit jeher drehte sich in Roczens Leben alles um das Motocross-Fahren. Mit zwei Jahren saß er bereits auf einem Mini-Bike, mit drei fuhr er sein erstes Rennen - auch wenn er sich am Anfang schwer tat. "Mein Dad ist immer nebenhergelaufen. Wenn ich dann umgefallen bin, hat er mich eben wieder aufgehoben.“

Kaum Zeit für die Schule

Mit zehn stand für Roczen fest, dass er Profi und einmal Weltmeister werden will. Seinen Konkurrenten fuhr er regelmäßig davon, Sponsoren wurden auf ihn aufmerksam. Schon damals bestimmte tägliches Training seinen Alltag. Zeit für die Schule blieb "nur im Notfall", die Lehrer drückten öfters ein Auge zu. "Ich bekam immer frei, wenn es sein musste - und das war oft", erzählte Roczen, der nun zu den besten Fahrern der Welt zählt.

Motocross als Familienbetrieb

Seine Eltern haben den Weg, alles auf die Karte Motocross zu setzen, immer konsequent verfolgt. Der Sport ist längst zum Familienbetrieb geworden, Vater und Mutter sind bei Sohn Ken angestellt. "Wir sind das ganze Jahr unterwegs. Ohne sie wären viele Erfolge gar nicht möglich gewesen. Seit ich vor sechs Jahren Profi geworden bin, können auch meine Eltern davon leben.“

Perfektes Vermarktungspotenzial

In den USA lockt nun das große Geld, auch weil sich Roczen neben sportlichen Topleistungen mit seinen strohblonden Haaren, den blauen Augen, dem strahlenden Lächeln und seiner unbekümmerten Art ("Mein Alterssitz soll irgendwo in der Karibik sein") perfekt vermarkten lässt. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis er zum Millionär aufgestiegen ist.

"Ich habe Spaß am Fahren, aber fahre nicht zum Spaß"

Dabei sind dem Teenager die Gefahren seines Sports durchaus bewusst. Ein schwerer Sturz oder eine ernsthafte Verletzung - und der Traum von der großen Karriere ist schnell geplatzt. "Ich kenne meine Grenzen und es gelingt mir auch, innerhalb dieser Grenzen zu fahren", sagte Roczen und lässt mit seinem Lebensmotto tief blicken. "Ich habe Spaß am Fahren, aber fahre nicht zum Spaß."

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