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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Niederlage im Wimbledon-Finale Als Djokovic seinen Sohn sieht, kommen ihm die Tränen
Novak Djokovic war der König des Centre Courts. Am Sonntag endete jedoch eine beeindruckende Serie. Nach Spielende wurde es emotional.
Da war sie, die große Chance, dem Titel ganz nah zu kommen. Beim Stand von 1:0, 40:30 im fünften Satz dominierte Novak Djokovic den Ballwechsel. Doch als sich der hohe Ball senkte und der Serbe den Break-Ball nur noch zur 2:0-Satzführung vollenden musste, versagten ihm die Nerven.
Der Überkopf-Schmetterball, in zu großer Hektik gespielt, landete im Netz. Einstand. Alcaraz behielt die Nerven, machte die folgenden beiden Punkte und holte sich das Spiel zum 1:1. Der Rest ist Geschichte. Dem Spanier gelang kurz darauf selbst ein Break und wenige Ballwechsel später holte er sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Wimbledon-Titel.
Wieder kein Grand-Slam für Djokovic
Eine bittere Pleite für Djokovic, schließlich war er auf dem Centre Court, dem Hauptplatz von Wimbledon, seit über zehn Jahren ungeschlagen gewesen. Seit Roger Federer 2017 konnte sich niemand anderes als der 23-fache Grand-Slam-Champion in London zum Sieger krönen.
Mehr noch: Bei einem Sieg von Wimbledon wäre die Chance auf den "Grand Slam" für Djokovic ganz groß gewesen. Der 36-Jährige hatte in diesem Jahr bereits die Australian sowie die French Open gewonnen. Bei einem Triumph am All England Lawn Tennis Club hätte lediglich der Sieg von New York gefehlt, um den historischen Erfolg von vier Grand-Slam-Titeln in einem Jahr zu feiern.
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Trotz der Niederlage im Fünf-Satz-Krimi fand Djokovic im After-Match-Interview nur lobende Worte für seinen Nachfolger. "Ich habe heute gegen einen besseren Spieler verloren", sagte der Serbe. "Wahnsinn, was für eine Qualität du am Ende des Matches gezeigt hast. Du verdienst diesen Sieg absolut", sagte Djokovic. Als er seinen Sohn auf der Tribüne sah, kamen dem Serben die Tränen. "Ich liebe dich und gebe dir nachher eine dicke Umarmung."
Besondere Motivation in New York
Der Traum vom "Grand Slam" ist für Djokovic, der 2021 bereits kurz vor diesem Kunststück stand, zerplatzt. Doch das nächste Ziel hat die Nummer zwei der Welt bereits vor Augen. Die US Open 2023, zu denen er mit einer besonderen Motivation anreisen wird. Denn seit seinem letzten Titel am "Big Apple" 2018 konnte er das Turnier in den vier vergangenen Jahren aus diversen Gründen nicht gewinnen.
2019 musste Djokovic im Achtelfinale gegen Stan Wawrinka verletzungsbedingt aufgeben. Im Corona-Turnier 2020 wurde er im Achtelfinale gegen Pablo Carreño Busta disqualifiziert, weil er unabsichtlich eine Linienrichterin mit dem Ball traf.
2021 scheiterte er in einem dramatischen Endspiel, das ihm eben jenen "Grand Slam" beschert hätte, am Russen Daniil Medvedev. Und vergangenes Jahr durfte der Rechtshänder aufgrund seiner fehlenden Corona-Impfung erst gar nicht am Turnier teilnehmen.
Der Ehrgeiz, in New York den Titel zu holen, er dürfte für Djokovic also größer denn je sein.
- Eigene Recherche
- Eigene Beobachtungen bei Sky