Becker TV-Experte bei Australian Open "Das wird genau unter die Lupe genommen"
Boris Becker ist nicht mehr in Haft. Bei den kommenden Australian Open wird er wieder als TV-Experte im Einsatz sein. Zuvor spricht er über seine Leidenschaft.
Boris Becker wird bei den am 16. Januar beginnenden Australian Open wieder als Tennis-Experte bei Eurosport zu sehen sein. Der dreifache Wimbledon-Sieger sprach mit dem Sender nun über die Zeit in Haft ohne seinen Sport.
Becker gab zu: "Es hat enorm gefehlt. Es ist natürlich in jeder Weise meine größte Passion und Leidenschaft. Ich habe nicht jedes Tennisturnier verfolgen können, aber ich habe die BBC bekommen und ich habe ITV bekommen. So konnte ich von Wimbledon fast jedes Match sehen und bei den US Open die Highlights. Bei den ATP Finals in Turin konnte ich das Endspiel verfolgen. Die wichtigsten Partien habe ich gesehen." Dass dies auch wichtig für seine Expertenrolle ist, weiß die Tennis-Ikone.
"Das wird genau unter die Lupe genommen"
In Bezug auf die bald beginnenden Australian Open sagte er: "Man erwartet Know-how von mir, Schlagfertigkeit. Ich hoffe, beides in den vergangenen Jahren gegeben zu haben. Das Gleiche erwarte ich selbst auch von mir. Es ist zudem eine Verantwortung, denn in den kommenden 14 Tagen werden viele verfolgen, was ich sage. Hat der Becker noch Ahnung, wie steht es um sein Talent im Kommentieren? Weiß er, ob Zverev gespielt hat oder nicht, wie geht es Djokovic, ist Nadal weiterhin dabei? Das wird genau unter die Lupe genommen, was ich aber gewohnt bin. Ich werde mein Bestes geben, um professionell rüberzukommen."
Der beste deutsche Tennisspieler Alexander Zverev verletzte sich im Halbfinale der French Open im vergangenen Jahr. Nach mehreren gerissenen Außenbändern gab er im Dezember bei einem Showevent in Saudi-Arabien sein Comeback. Er wird in Australien an den Start gehen und muss in der ersten Runde gegen den peruanischen Konkurrenten Juan Pablo Varillas bestehen.
"Muss darum gehen, die erste Runde unfallfrei zu überstehen"
Becker sagte über Zverev: "Das Schlechte ist, dass er zumindest vor zwei Wochen die Match-Fitness noch nicht hatte. Er muss in seinen Körper hineinhören und sich in Krisensituationen hineinarbeiten – da spielt die Auslosung für die Australian Open übrigens keine Rolle. Es muss jetzt darum gehen, die erste Runde möglichst gut und unfallfrei zu überstehen. Erst dann weiß er zu 100 Prozent, auf welchem Stand er ist. Nur liegt die Wahrheit eben auf dem Platz."
Nach dem dramatischen Auftritt von Novak Djokovic und dessen Verweisung des Landes im vergangenen Jahr wird dieser 2023 in Melbourne antreten können. Becker mit Blick auf dessen Favoritenrolle: "Favorit ja, auch Topfavorit, aber nicht so klar wie in der Vergangenheit. Die Rod Laver Arena ist sein Wohnzimmer. Ein leichtes Turnier wird es nicht. Die Erwartungshaltung ist hoch, Novak will den Grand-Slam-Rekord von Nadal einstellen. Dazu scheint er etwas am Oberschenkel zu haben und ist wahrscheinlich nicht ganz bei 100 Prozent."