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WTA | Tennis: Weltspitze? Die große Leere hinter Kerber und Co.


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Leere im deutschen Damentennis
Weltspitze? Auf lange Zeit nicht!

MeinungVon Florian Vonholdt

Aktualisiert am 29.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Angelique Kerber: Die deutsche Tennisspielerin erwartet ihr erstes Kind.Vergrößern des Bildes
Angelique Kerber: Die deutsche Tennisspielerin erwartet ihr erstes Kind. (Quelle: IMAGO/Paul Zimmer)

Das deutsche Damentennis steht vor einem gewaltigen Einschnitt. Von großen Titeln muss man sich in den nächsten Jahren wohl verabschieden.

Am Montag starten die US Open in New York. Das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Mit dem noch verletzten Alexander Zverev und der wegen ihrer Schwangerschaft pausierenden Angelique Kerber fehlen gleich beide deutsche Topspieler in der Herren- und Damenkonkurrenz. Die Aussichten, dass ein DTB-Profi in Flushing Meadows für Furore sorgen wird, sind mau.

An eine solche Perspektive muss man sich in den nächsten Jahren wohl gewöhnen – vor allem im Frauenbereich. Das Nachwuchsproblem im deutschen (Damen-)Tennis: Es ist nicht neu, wird aber immer greifbarer. Andrea Petkovic spielt nach den US Open noch maximal ein Turnier, beendet dann ihre Karriere. Wann, wie und wie lange Grand-Slam-Champion Kerber noch einmal auf die Tour zurückkehren wird? Ungewiss. Mit Julia Görges trat bereits Ende 2020 eine weitere ehemalige Top-10-Spielerin der "goldenen Generation" zurück.

Die prägendsten Figuren der letzten Jahre machen Platz. Verdrängt vom Nachwuchs werden sie nicht. Denn dahinter herrscht ein großes, eine ganze Generation umspannendes, Loch.

Die große Leere hinter Kerber und Co.

Die aktuell drei besten deutschen Damen im Ranking sind 34 (Kerber, Petkovic) und 35 (Maria) Jahre alt. In den Top 50 befindet sich davon (bald) keine mehr. Eine Mittzwanzigerin im besten Tennisalter, die sich auf dem Zenit ihres Schaffens befindet, gibt es nicht. Die große Leere zwischen den Mittdreißigerinnen und den Anfang Zwanzigjährigen.

Die aussichtsreichste Akteurin mit Zukunftsperspektive ist Jule Niemeier. Die 23-Jährige steht auf Rang 108 und machte mit dem Viertelfinaleinzug in Wimbledon vor wenigen Wochen erstmals auf großer Bühne von sich reden. Für das dauerhafte Mitwirken auf diesem Niveau fehlt ihr jedoch noch die Konstanz.

Immerhin: In der US-Open-Qualifikation tauchten frische Namen wie Eva Lys (20) oder Nastasja Schunk (19) auf. Sie stehen in der Weltrangliste aber noch jenseits der Top 150 – und benötigen Zeit. Bis zu den Sphären, die Kerber, Petkovic und Co. erreichten, ist es noch ein weiter Weg. Kandidatinnen für Turniersiege sind weit und breit nicht in Sicht.

Die deutschen Tennisfans müssen sich wohl damit abfinden, dass Kerbers Wimbledon-Triumph von 2018 der letzte große Titel für eine lange Zeit gewesen ist.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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