t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportMehr SportLeichtathletik

Owen Ansah | Nach Rekord: Deutscher Sprintstar wird rassistisch beleidigt


DLV prüft Strafanzeige
Nach historischem Rekord: Rassistische Kommentare gegen Ansah

Von dpa
Aktualisiert am 01.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Owen AnsahVergrößern des Bildes
Owen Ansah läuft im Trikot des HSV. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa)
News folgen

Owen Ansah knackte als erster deutscher Sprinter die 10-Sekunden-Marke. Dafür wurde er gefeiert. Es gab aber auch rassistische Kommentare. Der Verband reagiert.

Nach rassistischen Kommentaren gegen den deutschen Rekordhalter über 100 Meter, Owen Ansah, prüft der Deutsche Leichtathletik-Verband juristische Schritte. "Wir als DLV haben da schon eine klare Haltung. Der DLV steht für Leichtathletik, steht für Vielfalt. Die Nationalmannschaft ist ein ganz klares Abbild unserer Gesellschaft und wir haben dort auch eine ganz klare Nulltoleranzpolitik gegenüber Rassismus, Hetze, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit", sagte Sportvorstand Jörg Bügner.

Der Sprinter vom Hamburger SV hatte bei seinem Sieg über 100 Meter als erster Deutscher die Schallmauer von 10 Sekunden unterboten. Um zwei Hundertstelsekunden verbesserte der 23-Jährige in 9,99 Sekunden den acht Jahre alten deutschen Rekord des Wattenscheiders Julian Reus. "Ich bin überhaupt nicht traurig, ich bin froh, dass es passiert ist", sagte Reus über den "historischen Moment".

Ansahs Trainer Sebastian Bayer sagte der ARD: "Es ist sehr bedenklich, was sich manche Menschen rausnehmen über Social Media. Dass man auf die Hautfarbe oder die Herkunft reduziert wird, ist ein Riesenproblem. Wir sind Multikulti, wir sind bunt in Deutschland. Das sollte sich die Gesellschaft hinter die Ohren schreiben und nicht zu sehr in diese rechte Schiene reinrutschen."

Verband erwägt Strafanzeige

Es lasse sich leider nicht verhindern, dass ein paar irregeleitete Menschen einen historischen Moment infrage stellen und das mit Rassismus in Verbindung bringen würden, sagte DLV-Funktionär Bügner. Man werde die Kommentare sichten, "und wir zögern da auch nicht, bei entsprechenden Formulierungen Strafanzeige zu stellen".

Bügner fühlte sich persönlich angegriffen. "Ich habe da überhaupt kein Verständnis für, dass das in unserer Zeit hier noch auftritt. Das ist sehr rückwärts gerichtet, und wir werden also alles tun, dort immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Leichtathletik eben ein Abbild der Gesellschaft ist und für Vielfalt steht. Und wir werden auch alles tun, unsere Athleten dort zu schützen", sagte er.

"Das sollte uns alles sehr stark zu denken geben, wenn wir so in dieser massiven Häufung Kommentare finden im Netz", sagte Bügner. Alle müssten sich gegen solch ein Verhalten stellen. Im Verband gebe es für solche Fälle Ansprechpartner. "Wir unterstützen da auch unser Trainerteam und Betreuerteam."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website