Videobeweis streikt Technik-Panne: VAR-Chaos zum Handball-Saisonstart
Zum Start in die neue Spielzeit der Handball-Bundesliga soll der Videobeweis sein Debüt feiern. Doch es kommt anders – mit Folgen.
Holpriger Start in die neue Saison der Handball-Bundesliga: In den ersten beiden Partien der Saison am Donnerstag schlug die SG Flensburg-Handewitt den HSV mit 37:32 (16:14), Hannover-Burgdorf landete einen 27:25 (16:13)-Auswärtssieg beim HC Erlangen.
Doch die große Geschichte dabei war eine andere. Denn eigentlich sollte mit Saisonstart 2023/24 der Videobeweis in der Handball-Bundesliga eingeführt werden, mit den beiden Auftaktspielen als ersten Härtetests.
Aber: Gleich bei beiden Partien streikte die Technik. Dabei ist der Videobeweis sowohl in der Sporthalle Hamburg als auch in der Arena Nürnberger Versicherung ausgefallen. "Technische Probleme in beiden Halle heute", zitiert die "Sport Bild" HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. "Wir haben vor der Saison vereinbart, dass, wenn es so ist, wir den Videobeweis nicht scharf schalten." Die Zeitung zitiert auch Christoph Immel, Technischer Delegierter und früherer Bundesliga-Schiri: Man habe vor dem Spiel die Information erhalten, "dass eine störungsfreie Anwendung des Videobeweises nicht möglich sei. Deshalb wurde er nicht angewendet. In der Generalprobe funktionierte noch alles einwandfrei. Sehr ärgerlich, denn gerade heute hätten wir ihn gebraucht."
Umstrittene Rote Karte
Denn tatsächlich hätte die neue technische Hilfestellung in Hamburg eingreifen müssen. Hamburgs Dani Baijens sah nach einer Aktion gegen Flensburgs Simon Pytlick die Rote Karte, Pytlick musste mit blutender Nase behandelt werden. Die Wiederholung hätte jedoch nachgewiesen, dass es sich mehr um einen unglücklichen Zusammenstoß beider Spieler denn um ein Foul von Baijens gehandelt hatte.
Hamburg ließ sich von dieser harten Entscheidung aber nicht aus dem Konzept bringen und blieb dran. Erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff sorgte Mads Mensah Larsen für die Zweitore-Führung der Gastgeber.
Mit drei Treffern in Serie schaffte die SG einen optimalen Einstieg in die zweite Hälfte, baute den Vorsprung dann sogar auf 21:15 (35.) und 23:16 (37.) aus. Unmittelbar danach nahm HSVH-Trainer Torsten Jansen die zweite Auszeit im zweiten Abschnitt, um das Spiel seiner Mannschaft wieder zu ordnen. Dass Hamburg nicht mehr entscheidend herankam, lag auch am Flensburger Torhüter Kevin Möller. Der Däne kam am Ende auf 19 Paraden.
- bild.de: "VAR-Blamage!"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa