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Francis Ngannou: MMA-Star trauert um seinen Sohn


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Sport-Star trauert um Sohn
Ein Kämpfer-Leben voller Tiefschläge


Aktualisiert am 30.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Francis Ngannou: Der Kampfsport-Star hat bereits ein hartes Leben hinter sich.Vergrößern des Bildes
Francis Ngannou: Der Kampfsport-Star hat bereits ein hartes Leben hinter sich. (Quelle: Amy Kaplan/Icon Sportswire/imago-images-bilder)
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Kampfsport-Star Francis Ngannou trauert um seinen Sohn. Für den gebürtigen Kameruner ist es das nächste schwere Kapitel in einem ohnehin schon harten Leben.

"Was ist der Sinn des Lebens, wenn das, wovor wir mit aller Macht wegkommen wollen, uns am Ende am härtesten trifft? Warum ist das Leben so ungerecht und unbarmherzig? Warum nimmt uns das Leben immer das, was wir nicht haben? Ich bin verdammt müde." Es sind Worte, die große Trauer und großen Schmerz ausdrücken. Geteilt wurden sie von Kampfsport-Star Francis Ngannou in den sozialen Medien – er verkündete dort den Tod seines einjährigen Sohnes. Für Ngannou ist es der nächste schwere Schlag in einem Leben, in dem er sich von ganz unten bis zum Weltmeister-Titel kämpfen musste.

Ngannou wurde in Kamerun in armen Verhältnissen geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs Ngannou bei seiner Tante auf. Schon mit zehn Jahren begann er schwerste körperliche Arbeit in einer Sandmine zu verrichten, um Geld zu verdienen.

Boxen statt Gangs

In seinem Heimatdorf war Ngannou zudem umgeben von kriminellen Gangs, die auch ihn schon als Jugendlichen versuchten, für sich zu gewinnen. Doch Ngannou lehnte ab, hielt sich lieber weiter mit Gelegenheitsjobs über Wasser und schlug erst mit 22 Jahren den Pfad ein, der ihm später den Weg aus der Armut ebnen sollte: Er begann zu boxen.

Doch bis zur erfolgreichen Profi-Karriere hatte Ngannou noch einen harten Weg vor sich. Mit 26 Jahren hatte er genug vom Leben in Armut und fasste den Entschluss, nach Frankreich zu flüchten. Ein Jahr lang versuchte er von Marokko aus auf dem Seeweg nach Europa zu kommen. Als er es endlich geschafft hatte, endete seine Reise jedoch abrupt: In Spanien musste er für seine illegale Grenzüberquerung zunächst einmal zwei Monate im Gefängnis verbringen. Das war im Jahr 2013.

Von der Straße in die UFC

Nach der Haftentlassung schlug sich Ngannou dann endlich nach Paris durch – doch sein Leben wurde zunächst immer noch nicht besser. Denn ohne Geld, eine Unterkunft oder irgendwelche Bekanntschaften lebte Ngannou zunächst auf der Straße.

Die Wende kam erst, als ein Trainer Ngannou erlaubte, gratis in einem Boxklub zu trainieren und ihn darüber schließlich zum Mixed Martial Arts (MMA) brachte. Seinen ersten Kampf bestritt Ngannou bereits im November 2013. Nach fünf Siegen (allesamt vorzeitig) in sechs Kämpfen, wurde mit der Ultimate Fighting Championship (UFC) die größte MMA-Organisation der Welt auf Ngannou aufmerksam. Im Dezember 2015 gab er sein UFC-Debüt.

Mit spektakulären Knock-outs zum Champion

Der Aufstieg ging weiter: Mit spektakulären Knock-out-Siegen, davon viele in der ersten Runde, teils gar in der ersten Minute seiner Kämpfe, schaffte es der schlaggewaltige Kameruner bis zum Schwergewichts-Champion. Im März 2021 schlug er den amtierenden Champion Stipe Miocic in der zweiten Runde K.-O. und vergoldete seinen Aufstieg. Vom Kinderarbeiter in einer Sandmine zum Weltmeister – Ngannou hatte es geschafft.

Doch damit nicht genug: Nach einer Titelverteidigung in der UFC wandte sich Ngannou wieder seiner eigentlichen Leidenschaft zu: dem Boxen. Die großen Namen standen Schlange: Mit Kämpfen gegen Weltmeister Tyson Fury und Ex-Weltmeister Anthony Joshua reihte sich Ngannou gleich in der obersten Boxriege ein. Trainiert wurde er dabei unter anderem von seinem großen Idol Mike Tyson. Zwar verlor Ngannou beide Kämpfe, dennoch konnte er mit seinen Leistungen beeindrucken. Im Kampf gegen Fury hatten ihn einige Experten sogar vorne gesehen, der Weltmeister selbst bezeichnete Ngannou gar als einen seiner härtesten Kämpfe der vergangenen zehn Jahre.

Ngannou ist sportlich auf der allergrößten Bühne angekommen. Auch privat schien sein Leben mit der Geburt seines Sohnes im vergangenen Jahr endlich erfüllt. Doch nun steht ihm wohl sein härtester Kampf noch bevor.

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