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Leichtathletik - Diamond-League-Start: Speerwurf-Star Röhler feiert Comeback


Leichtathletik
Diamond-League-Start: Speerwurf-Star Röhler feiert Comeback

Von dpa
11.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Feiert sein Comeback: Speerwerfer Thomas Röhler.Vergrößern des Bildes
Feiert sein Comeback: Speerwerfer Thomas Röhler. (Quelle: Michael Kappeler/dpa./dpa)

Frankfurt/Main (dpa) - Thomas Röhler sieht es schon als Gewinn an, überhaupt eine Einladung zum Auftakt der Diamond-League-Saison in Doha erhalten zu haben.

"Man muss dankbar sein, dass so ein Meeting sagt: Den Herrn Röhler hätten wir gern wieder am Start", sagte der 30 Jahre alte Speerwurf-Olympiasieger von 2016 vor dem ersten Wettkampf nach langer Wettkampfpause am Freitag im Wüstenstaat Katar. "Es ist ein Einstieg und eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Comeback."

Der Zugang zur Premium-Serie der Welt-Leichtathletik ist ohnehin schwerer geworden - besonders für Sportler aus Deutschland, die bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio nur drei Medaillen gewannen. Abgesehen von Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter gibt es wohl kaum andere, die sich die Diamond-League-Auftritte aussuchen dürfen. In Doha werden neben Röhler aus Deutschland nur sein Disziplin-Kollege Julian Weber und Kugelstoßerin Sara Gambetta dabei sein.

Geringere Erwartungen

Außerdem müssen als Folge der Corona-Krise viele Meeting-Direktoren kräftig sparen. "Was bei den Athleten an Geld ankommt, ist deshalb auch weniger", sagte Röhler. Wegen der Pandemie mussten zudem die Diamond-League-Meetings in China (Shanghai/Shenzhen) gestrichen werden. Dafür wurde Chorzow/Polen als Ersatz von der Continental Tour in die Elite-Liga hochgestuft. Mit dem Finale am 7./8. September in Zürich werden in diesem Jahr nur 13 statt 14 Meetings ausgetragen.

Die Erwartungen von Röhler sind reduziert. Wegen einer Rückenverletzung konnte er bei den deutschen Meisterschaften am 5. Juni 2021 in Braunschweig nur einen und seinen bis dato letzten Wurf im Wettkampf machen. "Ich lasse mich komplett von mir überraschen", sagte der Europameister von 2018 und hofft "gescheiten Durchschnitt" in Doha zu werfen. Nach anderthalb Jahren Rückstand will er nicht über 90-Meter-Würfe sprechen: "Es müssen noch ein paar Monate ins gehen müssen, bis ich 100 Prozent sicher bin, was ich tue."

Die Diamond League ist für ihn "ein wichtiges Puzzleteil, aber nicht das wichtigste", um in die Weltspitze zurückzukehren. Immerhin stehen mit der Weltmeisterschaft vom 15. bis 24. Juli in Eugene/USA und der Heim-EM Mitte August in München gleich zwei Topereignisse an. "Mit Blick auf meine Problematik ist es logischer, dass das spätere Event in meinem Fokus steht", meinte Röhler. "Ich hänge emotional enger an der EM." Als Titelverteidiger hat er eine EM-Wildcard. Für die WM muss er sich erst qualifizieren - nicht leicht im großen Werfer-Land.

Nachholbedarf nach Olympia

Mit der Absicht, der EM in München vor heimischen Publikum und eingebettet in die European Championships den Vorzug zu geben, dürfte er nicht allein sein. Für den Deutschen Leichtathletik-Verband ist die WM jedoch mit Bezug auf die staatliche Förderung entscheidend.

"Abgerechnet werden wir bei der Sportförderung nach den WM-Ergebnissen", erklärte DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein und betonte: "Wir können uns nicht erlauben, jedem die Freiheit zu geben, nur bei der EM starten zu wollen." Zumal man nach der "nicht zufriedenstellenden" Olympia-Bilanz etwas nachzuholen habe: "Wir müssen da weiter voranschreiten."

Um wieder in die Erfolgsspur zu kommen, gelte es, einen Plan für die herausfordernde Saison zu haben, fokussiert zu sein und lieber bei einem Diamond-League-Meeting weniger zu starten. "Das würde ich empfehlen", sagte Stein angesichts des ambitionierten Sommers mit WM und EM im Abstand von nur gut vier Wochen.

Nichts vom Jammern und Klagen hält Thomas Röhler im Vergleich mit den Herausforderungen in anderen Sportarten wie der amerikanischen Basketball-Profiliga. "Wenn in der NBA ein Spieler viermal die Woche auf höchstem Niveau spielen muss, dann sollten es die Leichtathleten schaffen, zwei Topevents in einem Jahr unterzubringen", meinte der Speerwerfer mit Bachelor in Sport- und Wirtschaftswissenschaften.

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