Olympia-Vierte Laufstar erstochen – Täter auf der Flucht festgenommen
Agnes Tirop war tot in ihrem Haus in Westkenia aufgefunden worden. Nun wurde der mutmaßliche Täter in Gewahrsam genommen. Er soll die Weltrekordlerin erstochen haben.
Nach dem gewaltsamen Tod von Langstreckenläuferin Agnes Jebet Tirop hat die kenianische Polizei deren Ehemann in Gewahrsam genommen. Emmanuel Rotich wird verdächtigt, die Olympia-Teilnehmerin und Weltrekordlerin erstochen zu haben.
"Der Verdächtige wurde in der Küstenstadt Mombasa verhaftet", sagte der Direktor der Kriminalpolizei, George Kinoti, am Donnerstag der französischen Nachrichtenagentur AFP: "Er befindet sich in Gewahrsam und wurde auf der Flucht festgenommen." Voraussichtlich am kommenden Freitag solle Rotich vor Gericht erscheinen. "Er wird angeklagt werden, sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind", fügte Kinoti hinzu.
Zuvor hatte Tom Makori, Polizeikommandant von Keiyo North, die Hintergründe der Fahndung nach Rotich erläutert: "Der Verdächtige hat Tirops Eltern angerufen und gesagt, dass er etwas Unrechtes getan habe. Wir glauben also, dass er weiß, was passiert ist."
Laufstar wurde 25 Jahre alt
Tirop wurde am Mittwoch mit mehreren Stichwunden tot im Schlafzimmer ihres Hauses in Iten im Westen Kenias aufgefunden. In der Höhenlage trainieren zahlreiche Lauf-Stars des Landes. Tirop wurde 25 Jahre alt. "Mord an einem Champion", schrieb die Tageszeitung Daily Nation.
Erst vor einem Monat hatte Tirop, die im Sommer in Tokio Olympia-Vierte über 5.000 m geworden war, in Herzogenaurach einen Straßen-Weltrekord aufgestellt, als sie über 10 km die vorherige Bestmarke um 28 Sekunden auf 30:01 Minuten verbesserte. Zudem hatte Tirop 2017 und 2019 über 10.000 m jeweils WM-Bronze gewonnen. "Kenia hat ein Juwel verloren", schrieb der Verband in einer Mitteilung.
Tirops Tod löste große Anteilnahme aus. Selbst Kenias Staatspräsident Uhuru Kenyatta äußerte sich und forderte die Polizei auf, die Hintermänner der Tat aufzuspüren.
- Nachrichtenagentur sid