Leichtathletik-Chef Kessing zu Lockdown-Verlängerung: "Rückschlag"
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Leichtathletik-Verband ist enttäuscht über die drohende Fortsetzung des Corona-Lockdowns.
"Gerade erst war mit kleinen Schritten eine Öffnung des Sportbetriebs angebahnt worden, nun steuern wir wieder auf starke Einschränkungen oder gar Schließungen zu", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist eine große Enttäuschung und ein herber Rückschlag für den Freizeit- und Breitensport." Dies gelte auch für all diejenigen, die mit überzeugenden Konzepten gezeigt hätten, dass der Vereinssport in Zeiten der Pandemie für Gesundheit und Prävention sowie für ein sicheres Miteinander stehen könne.
Kessing fordert, dass dem in weiten Teilen ruhenden Sport in Deutschland endlich eine Perspektive aufgezeigt werden soll. "Wichtig ist die Aussicht auf klar terminierte, verlässliche Schritte und Maßnahmen für die Rückkehr in eine neue Normalität im Freizeit-, Breiten- und Wettkampfsport, die allen wieder das Sporttreiben ohne größere Einschränkungen ermöglicht", sagte der SPD-Politiker und Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Bietigheim-Bissingen.
Seit Monaten bremst der Lockdown Sportler im Hobby- und Leistungsbereich. Seit Anfang November durfte nicht mehr gespielt, oft nicht einmal mehr trainiert werden. Im Kampf gegen eine dritte Corona-Welle schlägt die Bundesregierung nun bundeseinheitliche Maßnahmen durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor. Sport könnte dann nach den ersten Überlegungen bundesweit nur noch alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Haushalt erlaubt sein, auch wieder für Kinder und Jugendliche - wenn in Landkreisen die Sieben-Tage-Inzidenz auf mehr als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner steigt. Ausnahme: Wettkampf und Training von Leistungssportlern.