Doping Weltverband: Startrechtprüfung für Russlands Leichtathleten
Monte Carlo (dpa) - Russlands Leichtathleten können unter neutraler Flagge an internationalen Wettkämpfen teilnahmen.
Das Prüfverfahren für eine individuelle Starterlaubnis wurde wieder aufgenommen, teilte World Athletics nach einer digitalen Sitzung des Weltverband-Councils mit. Nach der Suspendierung des nationalen Verbandes Rusaf im November 2015 wegen staatlich geförderten Dopings in Russland war mit dieser Prüfung einzelnen, sauberen Athleten die Startmöglichkeit eröffnet worden.
"Russische Athleten, die die festgelegten Kriterien erfüllen können, werden wieder auf neutraler Basis an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können", sagte Rune Andersen, Leiter der Russland Task Force von World Athletics.
Wie bisher wird es weiter eine Obergrenze von zehn Startern für die Olympischen Spiele in Tokio geben. Damit dürfen unter anderen die dreimalige Hochsprung-Weltmeisterin Mariya Lasitskene und der ehemalige Hürden-Weltmeister Sergei Schubenkow auf einen Olympia-Start hoffen. Für die Sommerspiele wird jedoch das Zulassungssystem des Internationalen Olympischen Komitees gelten. Danach treten russische Athleten in Tokio für "ROC", das Russische Olympische Komitee, an. Russland ist wegen gefälschter Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für zwei Jahre von den Spielen ausgeschlossen.
Der russische Leichtathletik-Verband Rusaf will zudem mit einem mit World Athletics vereinbarten Wiederzulassungsplan die Aufhebung der Sperre erreichen. Task-Force-Leiter Andersen ist zuversichtlich, dass die Beendigung der Suspendierung bei Erfüllung aller Forderungen möglich werden könnte: "Es bewegt sich in die richtige Richtung."