Coronavirus-Krise Speerwerfer Röhler: Der Politik ist Fußball wichtiger
Jena (dpa) - Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat eine Bevorzugung des Fußballs bei der Wiederaufnahme des Sports in der Coronavirus-Krise beklagt.
"Dass der Trainingsbetrieb möglich ist, hat mehrere Ursachen: Erstens scheint es der Politik wichtiger zu sein, dass der Ball rollt, als dass alle Sportarten gleich behandelt werden", sagte der 28-Jährige aus Jena in einem Interview auf sport1.de. "Zweitens haben die Vereine durch private Trainingsgelände die Möglichkeit, wie ein Unternehmen zu agieren." Diese Möglichkeiten habe der olympische Sport größtenteils nicht, weil in städtischen und kommunalen Sportanlagen trainiert wird.
Gleichzeitig sagte Röhler auf die Frage, ob die Bundesliga eine Sonderrolle genieße: "Das ist verständlich, denn es geht um hohe Summen und darum, dass die ganzen Mitarbeiter ihrer Tätigkeit nachgehen können."
Der Goldmedaillengewinner von Rio de Janeiro 2016 und Europameister von Berlin 2018 trainiert weiter zuhause. "Wir hoffen natürlich täglich auf Sonderregelungen für die Athleten, die ihr Geld mit Sport verdienen, dass sie einen geregelten Zugang zu den Sportanlagen in ihrem gewohnten Umfeld bekommen. An manchen Standorten geht das schon, an anderen noch nicht", sagte Röhler.