Coronavirus-Krise Leichtathletik: Meeting-Direktor schließt Geister-Istaf aus
Berlin (dpa) - Die Organisatoren des traditionellen Berliner Leichtathletik-Sportfestes Istaf schließen eine Veranstaltung ohne Zuschauer aus.
"Was wir ganz sicher nicht machen werden, ist ein Geister-Istaf", sagte Meeting-Direktor Martin Seeber der "Berliner Morgenpost". Das 79. Istaf soll in diesem Jahr am 13. September stattfinden.
Für Seeber "gehören die Zuschauer dazu, das ist wichtig für die Athleten, man braucht ja auch die Stimmung im Stadion." Zudem bilden die Ticketeinnahmen einen wichtigen Finanzierungs-Baustein, um die Top-Sportler nach Berlin zu locken. "Ohne sie kämen wir nicht zurecht", sagte der 55 Jahre alte Manager, der seit 2010 das Istaf organisiert.
Seeber hofft auf den Faktor Zeit, plant aber auch für den Fall einer Absage und hofft dabei auf Entscheidungen der Politik bis Mitte Juni. Gespräche mit Athleten werden schon geführt. Die Sportler selbst halten sich fit, da für Ende August bisher noch die Europameisterschaften in Paris angesetzt sind.
Auch die Sponsoren, die ebenfalls von der Coronavirus-Krise betroffen sind, halten ihre Versprechungen ein. Seeber macht sich aber Gedanken um die Zukunft: "Irgendwie werden wir sicher dieses Jahr über die Runden kommen, egal ob wir ein Istaf machen oder keins. Für uns alle, die in diesem Geschäft sind, stellt sich vielmehr die Frage, wie es in den nächsten ein, zwei, drei Jahren aussieht."
Seeber bangt dann um die Finanzkraft der Sponsoren, die für das Istaf notwendig sind: "Wie entscheidet ein Unternehmen, das Mitarbeiter entlassen muss, weil die Umsätze einbrechen? Können die noch im Sponsoring aktiv werden? Oder sagen sie: Sorry, es geht nicht mehr. Das ist die große Unbekannte."