Pfingswochenende Gute Frühform: Deutsche Leichtathleten lassen aufhorchen
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Leichtathleten haben am Pfingstwochenende mit guten Leistungen aufhorchen lassen.
Christopher Linke stellte über 20 Kilometer den deutschen Rekord ein, Andreas Hofmann schleuderte den Speer so weit wie kein anderer Athlet in diesem Jahr und Alina Reh sorgte über 10.000 Meter für die viertschnellste Zeit einer Deutschen überhaupt.
Beim Traditionsmeeting in Rehlingen unterstrich Speerwurf-Ass Hofmann mit der Weltjahresbestleistung von 89,65 Metern seine beeindruckende Frühform im WM-Jahr. Zwei Wochen nach seinem Sieg in Offenburg verwies der 27 Jahre alte EM-Zweite von 2018 den Mainzer Julian Weber (84,35) deutlich auf Rang zwei. "Unterm Strich bin ich damit heute sehr zufrieden und mit dem Saisonverlauf sowieso", sagte Hofmann. "Zudem sind noch Reserven da, so dass da schon noch einiges kommen kann."
Eine Klasse-Vorstellung bot auch Lokalmatadorin Laura Müller, die über 100 Meter in der persönlichen Bestzeit von 11,15 Sekunden siegte. "So eine Leistung vor Heimpublikum ist natürlich ein Traum", sagte die 23-Jährige.
Nicht rund lief es dagegen für Diskus-Olympiasieger Christoph Harting, der die WM-Norm erneut nicht knacken konnte. Dem von einer Grippe geschwächten Berliner fehlten mit 64,17 Metern auf Rang fünf 83 Zentimeter an der vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderten Weite (65,00) für die Titelkämpfe vom 27. September bis 6. Oktober in Doha.
Im Hochsprung reichte es für Europameister Mateusz Przybylko mit 2,18 Metern ebenfalls nur zu Rang fünf. Bei den Frauen erfüllte Marie-Laurence Jungfleisch als Zweite mit 1,94 Meter die WM-Vorgabe. Im Stabhochsprung siegte der Leverkusener Lita Baehre Bo Kanda mit 5,72 Metern und knackte damit ebenfalls die WM-Norm.
Bereits am Samstag stellte Christopher Linke im 20 km Gehen den deutschen Rekord ein. In 1:18:42 Stunden war der Potsdamer bei der Race Walking Challenge in La Coruna als Sechster exakt so schnell wie Andreas Erm vor 19 Jahren.
Für ein weiteres Glanzlicht sorgte Alina Reh bei den deutschen
10.000-Meter-Meisterschaften in Essen, wo sie sich mit der Siegerzeit von 31:19,87 Minuten an die vierte Stelle der ewigen deutschen Bestenliste katapultierte. Nur Rekordhalterin Kathrin Ullrich-Weßel, Sabrina Mockenhaupt und Ulrike Bruns waren jemals schneller als die 22-Jährige vom SSV Ulm, die ihre Bestzeit im vierten Rennen ihrer Karriere über die Langdistanz um fast eine Minute steigerte. "Ich wollte schon etwas riskieren. Aber mit so einer Zeit habe ich nicht gerechnet", sagte Reh.