Sieg für die Geschichtsbücher Nadal schlägt Medwedew und krönt sich zum König von Melbourne
Rafael Nadal hat die Australian Open gewonnen. Der 35-Jährige setzte sich im Finale gegen US-Open-Sieger Daniil Medwedew durch. Mit seinem Triumph in Melbourne schreibt der Spanier Geschichte.
Was für ein Triumph für Rafael Nadal! Der spanische Tennis-Star hat einen seiner unwahrscheinlichsten Titel gefeiert und sich mit dem Australian Open-Erfolg zum alleinigen Rekord-Grand-Slam-Sieger gekürt. In einem geschichtsträchtigen und packenden Endspiel über fünf Sätze gegen den russischen US-Open-Sieger Daniil Medwedew drehte der 35 Jahre alte Spanier in der Nacht zum Montag mit einem imposanten Kraftakt einen 0:2-Satzrückstand und sicherte sich den insgesamt 21. Grand-Slam-Titel. 2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 7:5 hieß es nach 5:24 Stunden für Nadal. 13 Jahre zuvor hatte er seine bisher einzige Trophäe bei den Australian Open geholt.
Auf den Tag genau zwei Wochen nach der erzwungenen Ausreise aus Australien von Novak Djokovic setzte sich Nadal damit in diesem faszinierenden Grand-Slam-Rennen vor dem Serben und dem Schweizer Roger Federer an die Spitze. Seine beiden Rivalen haben 20 Trophäen dieser wichtigsten Kategorie gesammelt – wie Nadal bis zu diesem verrückten Finaltag.
Märchenhaftes Comeback
Eindrucksvoll, wie sich Nadal gegen den zehn Jahre jüngeren Medwedew berappelte und wie er den Abnutzungskampf im fünften Satz für sich entschied. Das Ergebnis spiegelte nicht die Dramatik des Matches wieder: Im fünften Satz führte Nadal bereits mit einem Break. Als er bei 5:4 zur Tennis-Historie aufschlug, verlor er jedoch sein Aufschlagspiel. Doch er ging gleich wieder in Führung.
Ihm glückte ein märchenhaftes Comeback. Zwischen Mitte Juni und Anfang Januar bestritt der Mallorquiner aufgrund seiner komplizierten Fußverletzung nur zwei Partien. Mit seiner Familie diskutierte er, ob es Zeit sei, sich vom Tennis zu verabschieden, sollten sich die Probleme nicht bessern.
Medwedew zu Beginn cool und defensivstark
Als erst vierter Spieler – neben Djokovic, Rod Laver, Roy Emerson – gewann der Sandplatz-Dominator nun jedes Grand-Slam-Event mindestens zweimal. Er triumphierte auf eine ähnliche Weise wie Federer 2017, der nach einer Knieverletzung und langer Pause in Down Under völlig überraschend gewann.
Im letzten Match des Turniers war es am Ende egal, dass Nadal in den ersten beiden Sätzen zu viele unerzwungene Fehler unterliefen. Medwedew sah zunächst lange wie der bessere Spieler aus. Es schien, als könne er wieder einem der Stars der Tennis-Szene die Show verderben. Erst vor gut vier Monaten hatte Medwedew bei den US Open in New York den Weg von Djokovic zum 21. Titel und historischen Grand Slam mit allen vier großen Titeln in einem Jahr verhindert. Cool und defensivstark trotzte der Russe in der Rod-Laver-Arena lange der Atmosphäre, denn die Sympathien waren klar auf Seiten des zehn Jahre älteren Nadal.
"Es ist eine Nervenschlacht"
Im zweiten Satz störte kurzzeitig eine gegen Australiens Flüchtlingspolitik protestierende Person auf dem Platz die Partie, wurde aber schnell von Sicherheitsleuten gestoppt. Daran lag es nicht, dass Nadal trotz einer 5:3-Führung nicht den Satzausgleich schaffte. Auch wenn der Spanier nach eigenen Worten sein Glück nicht vom Grand-Slam-Rekord abhängig machen wollte, spielte die Bedeutung des Matches womöglich eine Rolle. "Es ist eine Nervenschlacht", meinte Boris Becker als Eurosport-Experte.
Ab Ende des dritten Satzes drehte Nadal auf und erzeugte mehr Power. Medwedew wich dagegen ein wenig von seiner Linie ab und verlor auch seine Abgezockheit. Zwischenzeitlich diskutierte der Russe auch mit dem Schiedsrichter John Blom über durch Rufe störende Zuschauer und ließ sich am Oberschenkel behandeln. Schon das US-Open-Finale 2019 hatte sich zwischen den beiden zu einem spannenden Duell über fünf Sätze entwickelt, damals hatte Nadal mit zwei Sätzen geführt und am Ende erst im entscheidenden Satz gewonnen.
Diesmal ging der australische Stuhlschiedsrichter der Forderung Medwedews zu Beginn des fünften Satzes nach: Er ermahnte die Zuschauer, nicht zwischen dem ersten und zweiten Aufschlag zu stören, sonst müsse er die Security rufen. Die Zuschauer, sein Wille und seine mentale Stärke trugen Nadal schließlich zum denkwürdigen Sieg.
Das epische Match zum Nachlesen im Ticker:
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 7:5: Tennis-Geschichte in Melbourne! Rafael Nadal gewinnt die Australian Open! Grand-Slam-Titel Nummer 21! Der alleinige Rekord! Und das in einem historischen Match gegen Daniil Medwedew. Eine schnelle 30:0-Führung, dann ein Ass, und der Spanier hat drei Matchbälle! Gleich den ersten verwandelt er! Ungläubig reißt er sich sein Stirnband vom Kopf, fällt vor dem jubelnden Publikum schreiend auf die Knie, geht dann hoch in seine Box zu Trainer Carlos Moya und seinem Team, ist überglücklich, verteilt Handküsse ins Publikum. Was für ein Moment!
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 6:5: Was hat dieses Match noch für irre Wendungen zu bieten, und das zu diesem Zeitpunkt? Nadal schafft das Break, nutzt seine dritte Chance zum Breakball und nimmt Medwedew das Aufschlagspiel ab. Was für eine Dramatik. Der Russe lässt einfach zu viel liegen. Immer wieder ist die Vorhand zu lang und landet im Aus, immer wieder kann Nadal die Aufschläge zurückbringen. Jetzt schlägt Nadal zum zweiten Mal zum Matchgewinn auf.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 5:5: Unglaublich, einfach unglaublich! Wird Nadal plötzlich nervös beim Gedanken an Titel Nummer 21? Ein Doppelfehler zum 30:30, dann geht Medwedew mit einem Winner sogar in Führung und hat die Chance aufs Break, die er nutzt.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 5:4: Medwedew verkürzt noch mal. Allen Respekt diesem aufopferungsvoll kämpfenden Weltranglistenzweiten.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 5:3: Einfach nur beeindruckend, wie Medwedew immer noch kämpft. Er forciert schwierige Schläge von Nadal, kontert mit einem Cross zum 30:30. Dann aber gleich zwei Returns des Russen ins Aus – und Nadal führt 5:3!
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 4:3: Ein problemloses Aufschlagspiel für Medwedew, von Nadal kommt da zu diesem Zeitpunkt der Partie keine Gegenwehr.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 4:2: Medwedew gibt das Spiel scheinbar immer mehr aus der Hand, überlässt Nadal die Initiative, lässt sich unter Druck setzen. Dazu peitscht Nadal immer wieder seine Vorhand über den Court. Aber irgendwie schafft es Medwedew doch, im Spiel zu bleiben, kommt sogar noch auf 40:40 ran, spielt aktuell gefühlt nur noch über den Instinkt. Und wittert wieder seine Chance. Einen Nadal-Netzroller kontert Medwedew weit im Feld, der Return des Spaniers ist zu kurz. Darauf dann ein Longline-Winner zu Vorteil Medwedew. Immer wieder geht es über Gleichstand, ehe sich Nadal doch durchsetzen kann. Ist das eine kleine Vorentscheidung in diesem packenden Match?
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 3:2: Break Nadal! Mit einem Weltklasseschlag! Mit einer Vorhand longline bei eigenem Vorteil macht der Spanier den wichtigen Punkt und nimmt seinem Gegner das Aufschlagspiel ab. Medwedew wirkt zu diesem Zeitpunkt gedanklich etwas langsamer.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 2:2: Auch Nadal gewinnt sein Service-Game souverän.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 1:2: Kurios: Obwohl Medwedew der linke Oberschenkel zu schaffen macht, wirkt er wieder besser im Spiel, bringt sein Aufschlagspiel schnell durch.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 1:1: Medwedew fasst sich immer wieder an den Oberschenkel, wirkt gezeichnet vom nun schon 4:28 Stunden langen Match. Eine Vorhand geht ins Aus. Nadal provoziert mit seinem druckvollen Spiel er eine Medwedew-Rückhand ins Netz. Ausgleich.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 0:1: Medwedew kommt erneut mit Nadals Returns nicht zurecht, wehrt dann aber einen Breakball ab, kontert mit einem Ass und gewinnt sein Aufschlagspiel am Netz.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4: Und plötzlich hat Nadal drei Satzbälle! Braucht aber nur einen! Bei 40:0 haut er seinen Aufschlag rüber, Medwedew ist chancenlos – und lässt die Rod Laver Arena explodieren. Was für ein Comeback des Spaniers! Jetzt ist alles wieder offen.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 5:4: Durchatmen bei Medwedew, der ein erneutes Nadal-Break und den Satzverlust nur ganz knapp verhindern kann. Dabei muss der Russe erst einen Satzball seines Gegners abwehren, schafft das mit einer starken Rückhand. Immer wieder geht es über Gleichstand, ehe sich Medwedew durchsetzt. Nun hat der Spanier aber selbst alles in der Hand.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 5:3: Aber was macht Medwedew da? Bei 30:0 versucht er einen Stopp, den Nadal aber mit einer Vorhand verwerten kann. Der Spanier will jetzt klar lange Ballwechsel vermeiden, geht sofort ins Risiko, kommt mit seiner "Helikopter-Vorhand" auf 30:40 ran, dann haut Medwedew den nächsten Ball ins Netz zum Gleichstand. Krönung: Mit einem Ass holt Nadal den Punkt! Nun serviert Medwedew gegen den Satzverlust.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 4:3: Zur Abwechslung mal wieder ein leichterer Punkt für Medwedew. Beiden geht es auch schon darum, Kräfte zu schonen für einen eventuellen 5. Satz.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 4:2: Überragend, einfach nur überragend! Nadal spielt jetzt endlich auf, wie man Nadal kennt – und Medwedew lässt zu viel liegen. Bei 15:15 hat der Russe gleich zwei Mal die Chance zum Punkt, spielt aber stets direkt auf Nadal, der wiederum irgendwie jeden Ball auf spektakuläre Weise doch noch rüberbringt. Der Spanier ist jetzt eindeutig der bestimmende Mann auf dem Platz.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 3:2: Das nächste Break! Nadal wirkt nur wenig beeindruckt! Der Spanier wird in dieser Phase des Spiels immer besser, setzt immer wieder seine Vorhand ein – und profitiert von zunehmenden Unkonzentriertheiten Medwedews, der einen Nadal-Ball völlig überhastet volley zurückspielt und ihm damit eine Vorhand zum 30:0 auflegt. Aber Medwedew kommt zurück, Nadal legt bei 40:40 einen Volley ins Netz – und was macht der Russe beim nächsten Ballwechsel? Zimmert einen Schmetterball zum Punktgewinn gefühlt irgendwo in den Melbourner Nachthimmel. Nach mehrfachem Gleichstand macht Nadal mit einem Rückhand-Slice den Punkt. Das Spiel alleine hat über neun Minuten gedauert!
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 2:2: Medwedew lässt sich in der Unterbrechung kurz am Oberschenkel behandeln. Auf dem Court kommt er dann zurück – und schafft direkt das Re-Break! Auch, weil Nadal wieder einiges liegen lässt und Medwedew Fehler provoziert. Er will den 5. Satz offenbar um jeden Preis vermeiden.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 2:1: Nadal scheint jetzt das Spiel seines Gegenübers besser zu lesen, steht öfter genau richtig, Medwedew wirkt verunsichert. Und verursacht mit einem Doppelfehler das Break für Nadal!
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 1:1: Ein Winner mit 158 Km/h bringt Nadal bei eigenem Aufschlag zurück, um ein schnelles Medwedew-Break zu verhindern. Dann aber legt er einen Stopp ins Netz zu Vorteil des Russen. Der wiederum legt dann eine Rückhand cross daneben. Beide lassen jetzt viel legen. Nadal bleibt aber dran und erzwingt den nächsten Fehler seines Gegners, der seinen Volley nur noch ins Netz tropfen lassen kann. Dann tauschen beide Stopps aus, plötzlich wird es wieder richtig hochklassig. Nadal ist gerade der Aktivere. Mit viel Arbeit holt er sich den Punkt mit einer Vorhand.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 0:1: Wichtig für Medwedew, dass er gleich zu Beginn sein Aufschlagspiel durchbringt. Aber: Der Russe wirkt auch angefasst von der Entwicklung des Spiels, beschwert sich dazu auch immer wieder über Zwischenrufe aus dem Publikum.
2:6, 6:7 (5:7), 6:4: Wir sehen gerade den besten Nadal im ganzen Match! Zu Null (!) bringt er sein Aufschlagspiel durch und gewinnt den 3. Satz! Und wie: Seine Vorhandschläge sitzen nun maßgenau, er macht den Punkt mit der nächsten krachenden Vorhand, Medwedew ist chancenlos. Das Publikum in der Rod Laver Arena tobt!
2:6, 6:7 (5:7), 5:4: Es wird immer verrückter! Erst trifft Medwedew völlig überhastet einen Ball nur mit dem Rahmen und haut ihn ins Netz, dann vergibt Nadal die vorzeitige Chance zum Break, als sein Return weit im Aus landet. Bei 40:30 aber spielt Nadal eine starke Vorhand longline und sichert sich doch das Break!
2:6, 6:7 (5:7), 4:4: Nadal hält sich im Spiel, agiert wieder druckvoller, lässt Medwedew mit seinen Cross-Schlägen wieder viel laufen. Eine Vorhand kann der Russe nicht mehr returnieren.
2:6, 6:7 (5:7), 3:4: Ein richtiges Geduldsspiel. Erst haut Medwedew eine einfache Rückhand aus nächster Nähe ins Netz, dann setzt er eine Vorhand cross unerreichbar für Nadal auf die Linie und geht wieder in Führung.
2:6, 6:7 (5:7), 3:3: Ganz wichtiger Punkt für Nadal, der ein weiteres Medwedew-Break verhindert! Der Russe liegt schon 40:0 vorne, kann aber den Sack nicht zumachen. Nadal kämpft sich zurück, pusht sich und das Publikum, als er einen missglückten Stop von seines Gegners stark kontert. Nach einem erneut atemberaubenden Ballwechsel, bei dem Medwedew ganz viel laufen muss, landet der letzte Schlag des Russen im Aus. Eine vergebene Chance für Medwedew.
2:6, 6:7 (5:7), 2:3: Und plötzlich haut Medwedew wieder einen bärenstarken Konter raus. Seine Vorhand cross geht direkt an Nadal vorbei, gegen seinen nächsten Aufschlag kann Nadal nichts ausrichten, räumt dann mit seinem versuchten Return fast sogar Schiedsrichter John Blom.
2:6, 6:7 (5:7), 2:2: Erneut gleicht Nadal aus – und macht es sich selbst erneut schwer. Nach 40:0 kommt Medwedew noch auf 40:30 ran, weil erneut der Spanier in seinen Schlägen zu ungenau ist. Immerhin macht er den Punkt nach Vorbereitung mit einer starke Vorhand trotzdem.
2:6, 6:7 (5:7), 1:2: Ganz locker. Jetzt sitzt Medwedews Aufschlag wieder, mit dem nächsten Ass geht der Russe wieder in Führung.
2:6, 6:7 (5:7), 1:1: Auch hier wieder: Ein ganz harter Kampf für Nadal, der schon 40:30 führt, vor dem Ausgleich steht – und dann eine leichte Vorhand ins Aus schlägt. Immerhin: Im Nachgang macht er doch noch den Punkt.
2:6, 6:7 (5:7), 0:1: Ein ganz zerfahrener Beginn des 3. Durchgangs. Nadal bleibt immer wieder dran, steht kurz vor dem Break. Es bleibt aber dabei: Sein Spiel ist zu fehlerhaft, mal ist eine Vorhand zu lang, mal landet ein Schlag im Netz. Allerdings: Auch Medwedew spielt gerade nicht überragend. Und macht doch den Punkt.
2:6, 6:7 (5:7): Und da hat Medwedew auch den 2. Satz gewonnen! Was für ein mitreißender Durchgang – den durchaus auch Nadal hätte gewinnen können. Aber der Spanier ist in vielen Momenten immer noch ungewohnt wacklig, leistet sich weiter zu viele Fehler, während Medwedew aktuell offenbar auch das bessere Nervenkostüm hat.
2:6, 6:6 (5:6): Wie cool ist das jetzt von Medwedew in dieser Situation? Er geht ins Serve-and-Volley und macht mit einer Vorhand den Punkt.
2:6, 6:6 (5:5): Kurze Verwirrung, nachdem das Publikum schon über einen Nadal-Punkt jubelt – doch der Volley war im Aus!
2:6, 6:6 (5:4): Bärenstarker Return von Medwedew, Nadal zögert zu lange, kommt zu spät nach vorne und spielt nur noch ins Netz.
2:6, 6:6 (5:3): Nadal traut sich mehr, riskiert viel – und wird belohnt.
2:6, 6:6 (4:3): Mini-Break für Nadal, nachdem eine Medwedew-Rückhand im Aus landet.
2:6, 6:6 (3:3): Medwedew gleicht aus. Es geht wirklich hin und her.
2:6, 6:6 (3:2): ... nur, um dann wieder mutig ans Netz zu kommen und den Punkt zu machen. Wahnsinn.
2:6, 6:6 (2:2): Medwedew bewegt sich gut, reagiert wieder besser – und Nadal schmettert eine Vorhand ins Aus...
2:6, 6:6 (2:1): Nadal ist zu passiv.
2:6, 6:6 (2:0): Medwedew setzt einen Vorhand-Volley am Netz ins Aus.
2:6, 6:6 (1:0): Nadal geht mit einer Vorhand in Führung.
2:6, 6:6: Nadal schafft es, Medwedew von der Grundlinie wegzudrücken, auch die Aufschläge des Russen kommen nicht mehr so zuverlässig. Und kaum ist dieser Satz geschrieben, serviert Medwedew sein neuntes Ass, mit einer Vorhand erzwingt er den Tie-Break.
2:6, 6:5: Das ist einfach nicht normal für einen Rafa Nadal: Der Spanier streut einerseits immer wieder starke Vorhandschläge ein und setzt Medwedew unter Druck, begeht aber andererseits weiter viele vermeidbare Fehler, trifft den Ball nicht sauber und haut mehr als nur einmal ins Netz. Eine ganz wilde Phase dieses Finals. Nadal ist sichtlich genervt, dass sein eigener Aufschlag nicht mehr kommt. Dann wie aus dem Nichts wieder eine knallharte Rückhand zu Vorteil Nadal, erneut pusht sich der Spanier unter dem Jubel des Publikums – und holt sich mit einem Aufschlag (der endlich mal sitzt) den Punkt.
2:6, 5:5: Bezeichnend: Nadal hat allein in diesem 2. Satz schon 15 Fehler ohne Not begangen, Medwedew nur fünf! Allerdings schwankt das Niveau der Partie nun doch sehr zwischen genialen Momenten und dem genauen Gegenteil. Ohne große Probleme gleicht Medwedew über Serve-and-Volley aus. Nadal bekommt es aktuell nicht hin, seinen gerade auch nicht überragenden Kontrahenten festzunageln, wirkt oft etwas überhastet.
2:6, 5:4: Medwedew steht nach einer starken Rückhand vor dem nächsten Break, dann geht Nadal über Serve-and-Volley, verkürzt auf 30:40, geht auch beim nächsten Aufschlag direkt nach vorne, riskiert viel – und belohnt sich selbst mit einem Volley zum 40:40. Dann aber setzt Medwedew eine bärenstarke Vorhand auf die Linie und hat wieder Breakball.
Doch bevor er zum Aufschlag kommt: Aufregung in der Arena! Offenbar hat es ein Flitzer auf den Court geschafft, auf den TV-Bildern ist nur ganz wenig zu sehen. Sicherheitskräfte schreiten direkt ein. Die Aufregung legt sich wieder, es geht weiter. Und Nadal gleicht mit einem herrlichen Inside Out wieder aus. Er riskiert jetzt enorm viel. Dann wird es dramatisch: Beim nächsten Ballwechsel setzt der Spanier den einfachsten Schlag – eine Vorhand frei ins Feld – ins Aus! Am Ende setzt Nadal gleich mehrfach leichte Schläge daneben, nach der nächsten verunglückten Vorhand hat Medwedew doch sein Break.
2:6, 5:3: Und plötzlich leistet sich Medwedew seinen ersten Doppelfehler. Findet dann aber mit einer Rückhand longline wieder zurück zum 30:15. Aber Nadal rückt weiter vor, übernimmt die Offensive, setzt eine Vorhand stark auf die Grundlinie. Jetzt kommt auch Medwedews Aufschlag nicht mehr, und nach einer Rückhand ins Netz hat Nadal selbst Breakball! Mit einem fein gespielten Stopp holt er sich den Punkt, Medwedew war dazu auch noch ausgerutscht.
2:6, 4:3: Es geht jetzt hin und her. Break für Medwedew! Der Russe stellt sich wieder besser auf das nun druckvolle Spiel von Nadal ein, ändert seine Strategie, steht nun auch häufiger mal weiter im Feld. Und erneut hat Rafa auch Probleme mit seinem Aufschlag.
2:6, 4:2: Ohne viel Federlesens bringt Medwedew sein Aufschlagspiel durch.
2:6, 4:1: Hat Nadal jetzt endgültig ins Match gefunden? Das sieht plötzlich viel souveräner aus beim Spanier, er schlägt sein erstes Ass der Partie, macht den Punkt mit einer Rückhand volley cross geschlagen. Jetzt wirkt Medwedew angeschlagen.
2:6, 3:1: 40 Schläge! Was für ein Ballwechsel zwischen Nadal und Medwedew! Der Spanier zieht mit starken Vorhänden immer wieder das Tempo an, bis der Russe nichts entgegenzusetzen hat. Dann setzt er seinen Gegner unter Druck, der haut eine Vorhand ins Aus – und Nadal hat sein erstes Break! Er pusht sich, ballt die Faust.
2:6, 2:1: Nadal bringt nur 49 Prozent seiner ersten Aufschläge, dazu returniert Medwedew immer wieder stark. Dann aber leistet sich der Russe einen Fehler, haut eine Vorhand ins Aus. Und Nadal führt wieder.
2:6, 1:1: Ohne große Probleme bringt Medwedew sein erstes Aufschlagspiel im 2. Satz durch.
2:6, 1:0: Puh! Noch mal durchatmen für Nadal – und vielleicht hat er gerade diesen Punkt gebraucht, um gut in den 2. Satz zu starten. Nach seinem zweiten Doppelfehler kommt er noch zurück und macht mit einer Vorhand alles klar. Trotzdem: Medwedew spielt aktuell einfach auch klüger, setzt seine Kräfte besser ein.
2:6: Da ist es passiert! Daniil Medwedew gewinnt den 1. Satz! Nadal fühlt sich sichtlich nicht wohl, hat Probleme mit dem Spiel seines Gegners. Der Spanier muss deutlich härter für seine Punkte arbeiten. Symptomatisch: Eine einfache Vorhand, die Nadal aus nächster Nähe ins Netz haut. Mit einem Ass macht Medwedew alles klar. Eine Zahl noch: 16 Fehler hat sich Nadal schon geleistet.
2:5: Was ist denn mit Nadal los? Ein Doppelfehler vom Spanier! Das sieht man nur ganz selten von ihm. Und schon wieder kontert ihn Medwedew beim nächsten Ballwechsel aus, holt nach Nadal-Stopp mit einer Vorhand den Punkt. Dann ein Volley ins Aus. Das nächste Break für den Russen.
2:4: Medwedew baut seine Führung aus – er ist aktuell auch tatsächlich der stärkere Spieler auf dem Court. Medwedew bleibt ruhig, hat sich immer besser auf das ungewohnte Spiel Nadals eingestellt, der sich auch zu viele Fehler und Ungenauigkeiten leistet. Nadal hat deutlich mehr Mühe.
2:3: Da ist tatsächlich das erste Break der Partie! Medwedew kontert Nadals Schläge immer wieder aus. Dazu bringt Nadal auch seinen Aufschlag nicht mehr so sicher übers Netz, muss oft über den zweiten Versuch gehen. Dann geht eine Vorhand ins Aus – und Medwedew führt.
2:2: Nadal spielt weiter extrem variabel, baut immer wieder Slices ein, zieht dann wieder das Tempo an. Ungewöhnlich für ihn. Das gefällt Medwedew nicht wirklich. Aber mit seinem zweiten Ass bringt er sein Aufschlagspiel durch.
2:1: Was sind das für Ballwechsel schon so früh im Match? Ganz, ganz hohes Niveau zwischen den beiden! Erst holt sich Medwedew mit einer Rückhand longline das 30:0, dann kommt Nadal mit zwei überragenden Schlägen wieder ran! Erst ein Stopper zum 15:30 aus seiner Sicht, dann kommt er ans Netz und gleicht aus. Aber er hat dann auch schon acht (!) unerzwungene Fehler. Das ist eigentlich zu viel. Trotzdem sichert er sich am Ende den Punkt mit einer Vorhand. Ein hart erkämpfter Punkt.
1:1: Das ging schneller. Mit einem Ass gleicht Medwedew aus, der Aufschlag beim Russen sitzt schon – und er schafft es bisher, sich nicht Nadals Spiel aufzwingen zu lassen.
1:0: Nadal beginnt gewohnt kraftvoll, setzt Medwedew sofort unter Druck. Der Russe wirkt zu Beginn etwas nervös, hat dem Aufschlagspiel des Spaniers nur wenig entgegenzusetzen. Dann aber kommt er zurück, findet direkt besser ins Spiel, provoziert Fehler bei Nadal. Am Ende setzt sich der 35-Jährige durch – sieben Minuten hat dieser erste Punkt gedauert.
9:46 Uhr: Es wird ganz ruhig in der Rod Laver Arena. Medwedew haut die letzten Aufschläge übers Netz, dann setzen sich beide noch mal auf ihre Bank. Nadal steht als erster auf – er wird aufschlagen.
9:42 Uhr: Die beiden Finalteilnehmer spielen sich nun ein. Gleich geht's los.
9:40 Uhr: Schon im Vorfeld sprach der Spanier über die Möglichkeit, seinen 21. Grand-Slam-Titel zu gewinnen: "Wir können Geschichte schaffen, aber die Wahrheit ist, dass wir vor zwei Monaten nicht wussten, ob ich überhaupt auf die Tour zurückkommen kann" – Nadal hatte im vergangenen Jahr monatelang mit einer langwierigen Fußverletzung pausieren müssen.
9:38 Uhr: Nadal kommt als erster raus in die Rod Laver Arena, wird stürmisch begrüßt von den knapp 15.000 Zuschauern. Danach kommt Medwedew – beim Russen, der sich gerne auch mal mit dem Publikum anlegt, sind deutlich Buhrufe zu hören.
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9:21 Uhr: Die Wege der beiden Stars ins Endspiel im Vergleich:
Rafael Nadal:
1. Runde: 6:1, 6:4, 6:2 gegen Marcos Giron (USA)
2. Runde: 6:2, 6:3, 6:4 gegen Yannick Hanfmann (Karlsruhe)
3. Runde: 6:3, 6:2, 3:6, 6:1 gegen Karen Chatschanow (Russland)
Achtelfinale: 6:3, 6:2, 3:6, 6:1 gegen Adrian Mannarino (Frankreich)
Viertelfinale: 6:3, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3 gegen Denis Shapovalov (Kanada)
Halbfinale: 6:3, 6:2, 3:6, 6:3 gegen Matteo Berrettini (Italien)
Daniil Medwedew:
1. Runde: 6:1, 6:4, 7:6 (7:3) gegen Henri Laaksonen (Schweiz)
2. Runde: 7:6 (7:1), 6:4, 4:6, 6:2 gegen Nick Kyrgios (Australien)
3. Runde: 6:4, 6:4, 6:2 gegen Botic van de Zandschulp (Niederlande)
Achtelfinale: 6:2, 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 7:5 gegen Maxime Cressy (USA)
Viertelfinale: 6:7 (4:7), 3:6, 7:6 (7:2) gegen Felix Auger-Aliassime (Kanada)
Halbfinale: 7:6 (7:5), 4:6, 6:4, 6:1 gegen Stefanos Tsitsipas (Griechenland)
9:15 Uhr: Unglaubliche 18 Jahre zurück versetzt uns der Tweet der Australian Open und erinnert an Rafael Nadals erste Teilnahme am Turnier "down under" im Jahr 2004.
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Blutjunge 17 Jahre war "Rafa" damals – und startete eine der größten Karrieren der Tennisgeschichte.
9:15 Uhr: Herzlich Willkommen zum Finale der Australian Open. Rafael Nadal trifft auf Daniil Medwedew.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa