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Formel 1: Die Rückkehr der Turbomotoren


Machtwechsel in der Formel 1?
Die Rückkehr der Turbomotoren

t-online, rut

25.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Der 2014er Turbomotor von Mercedes (oben) und die legendäre Turbogeneration 1988: Gerhard Berger im Ferrari (vorne) und Alain Prost im McLaren.Vergrößern des Bildes
Der 2014er Turbomotor von Mercedes (oben) und die legendäre Turbogeneration 1988: Gerhard Berger im Ferrari (vorne) und Alain Prost im McLaren. (Quelle: imago/HochZwei/Mercedes AMG)

Die Formel 1 tritt 2014 in ein neues Zeitalter. Der Turbomotor kehrt zurück. Das klingt gut, aber nur die wenigsten wissen, was die Abkehr von den Saugmotoren wirklich bedeutet. Dabei haben die Turbo-Aggregate schon einmal die Königsklasse des Motorsports regiert, als Legenden wie Niki Lauda, Alain Prost und Ayrton Senna in den Cockpits der Boliden saßen.

T-Online.de blickt zurück auf die Geschichte des Turbomotors in der Formel 1 und erklärt, was ein Turbomotor eigentlich ist und was der Einschnitt für Sebastian Vettel und Co. bedeutet.

Renault bringt den Turbomotor 1977 in die Formel 1

Die Pionierarbeit in der Formel 1 leistete Renault. Auf der Suche nach mehr Leistung griff das Team auf ein fast 100 Jahre altes Prinzip zurück. Denn bei einem normalen Motor wird nur ein Drittel des verbrauchten Kraftstoffes in Vortrieb umgesetzt. Führt man dem Motor aber mehr Luft zu, bekommt man eine höhere Leistung. Das besorgt der Turbolader.

Renault setzte als erstes Team auf diese Technik und bringt zur Saison 1977 ein eigenes Auto mit Turbo-Aggregat an den Start. Probleme macht allerdings die Zuverlässigkeit des neuen Motors. Denn der Turbo benötigt ein gut funktionierendes Umfeld. Der zu dieser Zeit vorherrschende Saugmotor ist da genügsamer.

Die Kühlung ist ein Problem - damals wie heute

Die hohen Temperaturen des Turbos zu bändigen, gelingt dem Team nicht auf Anhieb. Ähnliche Probleme hat derzeit auch Vettel mit seinem RB10. Das Aggregat kommt übrigens auch von Renault. Am aktuellen Red Bull wurden bereits zusätzliche Löcher gebohrt, um eine bessere Kühlung zu ermöglichen.

1979 in Frankreich siegte zum ersten Mal ein turbogetriebener Wagen in der Formel 1. Wegen der größeren Zuverlässigkeit des neuen Antriebs und der weitaus größeren Leistung sprangen auch andere Teams auf den Turbozug mit auf. 1983 gewann zum letzten Mal ein Auto mit Saugmotor ein Rennen, bevor die neuen V6-Motoren das Maß der Dinge waren.

Teams bauen immer leistungsstärkere Boliden

Die Kompressionsmotoren konnten Leistungen von über 1000 PS erzeugen, während die alten Aggregate nur mit etwa 500 PS aufwarteten. Und die Teams schraubten die PS-Zahl so weit nach oben, wie sie nur konnten. 1986 baute BMW den stärksten Rennwagen der F1-Geschichte. Dieser verfügte über sagenhafte 1350 PS. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt wurden die teuren und anfälligen Turbomotoren 1989 verboten.

2014 feiern sie nun ihr Comeback. Bezeichnend ist, dass Renault den Turbomotor in die Formel 1 eingeführt hat, aber nie den Titel damit gewinnen konnte. Und nun, da die Motoren zurückkehren, scheint ausgerechnet Renault größte Probleme zu haben.

Red Bull soll eingebremst werden

Ab diesem Jahr heißt der Motor "Power Unit“. Diese setzt sich aus dem Motor, dem Turbolader, der Elektronik und einem zweigeteilten Energierückgewinnungssystem ERS zusammen. Das Getriebe verfügt mit acht Gängen über einen mehr als im Vorjahr. Die Benzinmenge wird pro Rennen von 150 Kilogramm auf 100 reduziert. Mit dem Sprit hauszuhalten, ist eine neue Herausforderung für die Teams.

Ziel ist es, die Autos effizienter zu machen, ohne Leistung zu verlieren. Außerdem soll der Motor wieder mehr in den Fokus gerückt werden und nicht die Aerodynamik allein über Sieg und Niederlage bestimmen. Die Red Bulls von Design-Genie Adrian Newey waren in den vergangenen Jahren aerodynamisch allen anderen überlegen.

Ohne Energierückgewinnungssystem geht nichts mehr

Die "Power Unit“ gibt es nur als Komplettpaket. Das bedeutet, wenn das ERS kaputt ist, muss die ganze Einheit ausgetauscht werden. Die Teams müssen über die Saison mit fünf Units auskommen. In der Vergangenheit haben manche Teams auf ein Energierückgewinnungssystem verzichtet und waren auch erfolgreich unterwegs, wenn es ausgefallen war. Das wird nun nicht mehr möglich sein. Denn anstatt für 6,7 Sekunden zusätzliche 81 PS zur Verfügung zu haben sind es nun 163 PS über 33,3 Sekunden.

Der Motor liefert etwa 600 PS und die Energierückgewinnungssysteme zusätzliche 200. Ohne ERS wird man künftig chancenlos sein. Die zusätzliche Energie wird von den Bremsen als auch aus der Abwärme gewonnen.

Der Red Bull lahmt

Teams wie Mercedes und Ferrari, die ihre eigenen Motoren bauen, hoffen nun, endlich die Dominanz von Red Bull zu brechen. Nach den Testfahrten in Jerez und Bahrain scheint das in diesem Jahr gar nicht so unwahrscheinlich zu sein.

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