Trotz EM-Debakel Prokop bleibt Handball-Bundestrainer
Trotz des schlechten Abschneidens bei der EM und Kritik aus der eigenen Mannschaft hält der Deutsche Handball-Bund (DHB) an dem Coach der Nationalmannschaft fest.
Christian Prokop darf die Handball-Nationalmannschaft trotz der mit Platz neun enttäuschenden EM auch auf die Heim-WM im kommenden Jahr vorbereiten.
Noch am Wochenende hatte Bundesliga-Boss Uwe Schwenker von anhaltenden "atmosphärischen Störungen" zwischen Prokop und der Mannschaft gesprochen. Dass sich diese innerhalb kurzer Zeit offenbar ausräumen ließen, überrascht. Einige Akteure sollen nach Informationen von t-online.de sogar mit ihrem Rücktritt gedroht haben, sollte Prokop bleiben.
Nur zwei Siege bei der EM
DHB-Sportvorstand Axel Kromer sagte dazu: "Es gab keine Differenzen in irgendeiner Art und Weise, dass sie uns die allergrößten Sorgen bereiten und nicht behoben werden können. Wir gehen davon aus, dass auch weiterhin die besten Spieler Deutschlands für Deutschland spielen werden."
Der Entscheidung pro Prokop ging eine wochenlange verbandsinterne Analyse voraus. Durch die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem 39-Jährigen bleibt auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning im Amt, der ein weiteres Engagement vom Schicksal Prokops abhängig gemacht hatte.
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DHB-Präsident Andreas Michelmann sagte: "Es war sehr gut, dass wir uns die Zeit für die intensive Analyse genommen haben. Ab sofort richten wir unseren Blick nach vorn, um gemeinsam eine erfolgreiche Heim-WM 2019 zu bestreiten." Und der Verbands-Boss fügte hinzu: "Der Bundestrainer hat ehrliche Selbstreflexion geübt. Es hat eine deutliche Entwicklung beim Trainer gegeben. Das hat uns überzeugt, dass er den Weg mit der Mannschaft gehen kann."
Prokop hatte die deutsche Mannschaft im März 2017 übernommen und besitzt beim DHB einen Vertrag bis 2022. In den bisherigen 17 Länderspielen unter seiner Regie gab es zehn Siege, drei Remis und vier Niederlagen. Von den sechs EM-Spielen gewann Deutschland allerdings nur zwei.
- sid, dpa