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Handball-WM 2017: Wolff sauer auf Schiris, Sigurdsson enttäuscht


"Klar benachteiligt worden"
WM-Aus: DHB-Team sauer auf Schiris und sich selbst

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 23.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Die deutschen Handballer sind fassungslos.Vergrößern des Bildes
Die deutschen Handballer sind fassungslos. (Quelle: Agentur 54 Grad/imago-images-bilder)

Die Frust nach dem WM-Aus war riesig. Auf die Schiedsrichter und auf die eigene Leistung. Vor allem eine Szene drei Minuten vor dem Ende brachte die deutschen Handballer auf die Palme.

Es gab beim Stand von 20:20 binnen Sekunden gleich mehrere Fehlentscheidungen des litauischen Gespanns, die in einem angeblichen Stürmerfoul von Paul Drux gipfelten.

Deutschland verlor das Achtelfinale gegen Katar völlig überraschend 20:21 (10:9). Der Europameister muss vorzeitig nach Hause fahren. "Am Ende sind wir klar benachteiligt worden", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.

"Wenn man sich die vorletzte Aktion in unserem Angriff anguckt, als ein Spieler, der vorher den Kreisläufer siebenmeterreif foult, aus dem Sechsmeterraum kommend Paul Drux in die Seite springt und das als Stürmerfoul gewertet wird, kann man sich nur an den Kopf greifen", sagte Torwart Andreas Wolff im Interview mit Sport1.

Zudem war das Siebenmeterverhältnis sehr eindeutig: Katar fünf, Deutschland null.

Wolff weiter: "Aber letztendlich ist auch klar, was ein bisschen unerwartet kam, dass Ähnliches stattgefunden hat wie 2015 - was damals als einmalige Sache aufgenommen worden ist. Dass die Mannschaft aus Asien doch mehr oder weniger deutlich bevorzugt wurde." Auch vor zwei Jahren war Deutschland an Katar gescheitert.

Schwache Leistung

Allerdings war das DHB-Team diesmal für die Niederlage in erster Linie selbst verantwortlich. Die gezeigte Leistung war einfach schwach. Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der nach Japan wechselt, war nach seinem letzten Spiel bedient: "Es ist mit Abstand die größte Enttäuschung. Natürlich hatten wir uns alle mehr vorgestellt."

"Das ist ein bitterer Rückschlag für uns als Mannschaft. Wir sind alle im Kopf leer", sagte Kreisläufer Patrick Wiencek. Rückraumspieler Drux beschrieb die Stimmungslage mit drastischen Worten: "Das ist ein total beschissenes Gefühl."

Torwart Wolff legte den Finger in die Wunde. "Wir wollten in dieser Halle das Halbfinale gegen Frankreich spielen, aber vielleicht waren wir mit den Köpfen zu weit in der Zukunft. Wenn man nicht mit positiven Emotionen dabei ist, sondern Angst hat und sich nur Gedanken darüber macht, was wäre wenn, dann passieren solche Fehler, wie wir sie die gesamte Zeit gemacht haben."

Ziel: Olympiasieg 2020

Das bittere Aus soll die Bad Boys auf dem Weg zum angestrebten Olympiasieg 2020 aber nicht stoppen. "Wenn man die Struktur und das Alter der Mannschaft anschaut, glaube ich, dass sie eine gute Zukunft hat. Ich hoffe, die Jungs lernen aus solchen Spielen und kommen gestärkt wieder", erklärte der für die WM reaktivierte Routinier Holger Glandorf.

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