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Handball-EM 2016: DHB-Team erhält Lob von Christian Schwarzer


WM-Held lobt DHB-Team
Christian Schwarzer: "Da entsteht ganz Großes"

t-online, Maximilian Miguletz

Aktualisiert am 29.01.2016Lesedauer: 3 Min.
Keeper Andreas Wolff (re.) schreit seine Freude über Deutschlands Sieg heraus.Vergrößern des Bildes
Keeper Andreas Wolff (re.) schreit seine Freude über Deutschlands Sieg heraus. (Quelle: dpa-bilder)

Deutschland ist im Handball-Fieber! Die Nationalmannschaft hat sensationell das Halbfinale bei der EM erreicht und will nun gegen Norwegen (Freitag, ab 18.15 Uhr im t-online.de Live-Ticker) ins Endspiel. Wie Titeljagd geht, weiß Christian Schwarzer: 2007 wurde er Weltmeister im eigenen Land.

Heute ist er Jugendcoach und war bis vor kurzem Bundestrainer des Deutschen Handball-Bunds (DHB) im Nachwuchsbereich.

Im Interview mit t-online.de spricht der frühere Kreisläufer über die Geburtsstunde einer großen Mannschaft, die erfolgreiche Jugendarbeit und die deutschen Titelchancen.

Herr Schwarzer, wie steht es um Ihr EM-Fieber?

Christian Schwarzer: Ich bin natürlich auch total begeistert. Das ist genau das, was unsere Sportart wieder mal gebraucht hat, auch um Nachwuchs zu akquirieren. Man sieht, dass es neben Fußball auch andere Sportarten gibt, in der Deutsche sehr gute Leistungen abrufen können. Mich freut es natürlich ganz besonders für diese junge Mannschaft.

Wie erklären Sie sich den überraschenden Erfolg des DHB-Teams?

Das ist ein typisch deutsches Turnier. Das Team kam relativ gut rein, machte auch bei der Niederlage gegen den Favoriten Spanien ein gutes Spiel und sammelte dann mit den Siegen gegen Schweden und Slowenien Selbstvertrauen. Der Grundstein ist die solide, sehr gute Abwehrarbeit, mit den zwei starken Torhütern Andreas Wolff und Carsten Lichtlein hinten drin. Und vorne gibt es immer wieder Spieler, die über sich hinauswachsen und Akzente setzen.

Bei der Heim-WM 2007 schlugen Sie mit der Nationalmannschaft den Favoriten Frankreich und kamen ins Viertelfinale. Fühlen Sie sich derzeit ans Wintermärchen erinnert?

Es gibt tatsächlich viele Parallelen zum Turnier 2007, aber auch zur WM 1993, als eine Mannschaft aus der Not mit jungen Spielern entstanden ist und sensationell das Spiel um Platz fünf erreicht hat. Aber: Die Jungs jetzt sind schon einen Schritt weiter und im Halbfinale.

Welche Rolle spielt der Trainer mit seiner ruhigen Art, aber auch als Taktikfuchs?

Dagur Sigurdsson hat einen sehr großen Anteil am Erfolg. Er erreicht die Jungs sehr gut. Zudem reagiert er auf brenzlige Situationen immer wieder mit taktischen Kniffen, wie etwa mit seiner Umstellung auf eine 4-2-Deckung beim Sieg gegen Dänemark wieder.

Sigurdsson verlangt dem Team viel ab, wie er selbst sagt - und das trotz zahlreicher Verletzungsausfälle. Auch die nachnominierten Spieler brachten sofort Qualität aufs Feld.

Wir ernten jetzt die Früchte, die wir vor einiger Zeit gesät haben. Diese Jungs sind alle durch unser Sichtungssystem, den Jugend- und Juniorenbereich gegangen. Auch die Nachrücker Julius Kühn und Kai Häfner haben schon im frühen Alter angedeutet, welche Qualitäten sie haben, und schaffen es jetzt super, ihre Leistung abzurufen. Es macht Spaß, sie jetzt dort rumlaufen zu sehen - und ich hoffe, dass ihr Weg noch nicht zu Ende ist.

Junge Spieler sorgen für Aufsehen - erleben wir gerade die Geburtsstunde einer großen deutschen Mannschaft?

Das kann man sagen! Obendrein könnte ich noch fünfzehn andere Spieler mit ähnlichem Potenzial nennen, die hinten dran stehen. Nun zahlt sich die Geduld aus: Wir hatten eine kleine Durststrecke, aber jetzt kommen riesengroße Talente nach, die über die nächsten Jahre auch den großen Nationen Paroli bieten und sogar den Welt-Handball bestimmen können. Da entsteht etwas ganz Großes!

Kurt Klühspies sagte im Interview mit t-online.de, dass dieser deutschen Mannschaft alles zuzutrauen ist. Würden Sie dem Weltmeister von 1978 zustimmen?

Wir können jede Mannschaft schlagen. Unser kommender Gegner Norwegen ist uns sehr ähnlich, eine junge Mannschaft ohne Druck und mit erfrischendem Handball. Auch die anderen beiden Halbfinalisten Spanien und Kroatien sind in der aktuellen Situation nicht besser als Deutschland.

Was wird wichtig, um das Endspiel zu erreichen?

Der Grundstein für alles muss eine solide Abwehr sein. Vorne wird sich wieder der eine oder andere hervortun - und dann werden wir auch dieses Spiel gewinnen.

Das Interview führte Maximilian Miguletz

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