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FC Bayern: Manuel Neuer will bleiben – München im Torwart-Dilemma


Neuer-Entscheidung zur Zukunft
Der schlechteste Torwart der Liga


Aktualisiert am 08.10.2024 - 07:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Mürrischer Blick: Manuel Neuer muss sich im Alter von 38 Jahren zwangsläufig mit seinem Karriereende auseinandersetzen.Vergrößern des Bildes
Mürrischer Blick: Manuel Neuer muss sich im Alter von 38 Jahren zwangsläufig mit seinem Karriereende auseinandersetzen. (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)

Nach den Schlagzeilen um Neuer und Ulreich hat der FC Bayern schon wieder drei Gegentore kassiert. Muss der Verein auf der Torwartposition umdenken?

Der FC Bayern spielt unter Trainer Vincent Kompany so offensiv wie lange nicht mehr: mit vollem Risiko, kaum Absicherung und hohem Pressing. Für die Zuschauer bedeutet das große Unterhaltung, für die Spieler maximalen Spaß. Aber: In den Ergebnissen rächte sich die Spielweise zuletzt. Trotz drückender Überlegenheit ließen die Bayern gegen Bayer Leverkusen (1:1), Aston Villa (0:1) und Eintracht Frankfurt (3:3) Punkte liegen, sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League.

Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die Spielweise – und auf Torwart Manuel Neuer. Der verschuldete gegen Aston Villa den Gegentreffer und tut sich in der Bundesliga zunehmend schwer, Großchancen zu vereiteln. Gerade diese Paraden hatten ihn stets ausgezeichnet. Die Gegner verzweifeln nicht mehr am 38-Jährigen.

Trotzdem möchte Neuer, der kürzlich aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war, laut "Sport Bild" seinen im Sommer auslaufenden Vertrag im Klub noch mal um ein Jahr verlängern. Das wirft grundlegende Fragen auf.

Denn die Probleme auf der Torhüterposition beim FC Bayern werden einfach nicht weniger. Ersatzmann Sven Ulreich sitzt aktuell eine Sperre wegen Beleidigung ab, der dritte Torhüter Daniel Peretz spielt beim Rekordmeister keine Rolle. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und der Champions League stellt sich die Frage, ob der Klub im nächsten Transferfenster aktiv werden muss. Brauchen die Münchner nicht gerade bei dieser offensiven Spielweise einen Torhüter, der seinem Verein die Siege festhält und regelmäßig Großchancen vereitelt? Im Januar sind Transfers wieder möglich.

Braucht Bayern schon im Winter einen neuen Torwart?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Bayern muss auf dieser Position umdenken

Der FC Bayern will unbedingt in das "Finale dahoam II", das nächste Champions-League-Finale nach 2012, das in München stattfindet – ist dafür aber auf der vielleicht wichtigsten Position schlecht aufgestellt: im Tor.

Neuer patzt, ist 38 Jahre alt, verletzungsanfällig und laut Performance-Index von "ligainsider.de" mit einer Durchschnittsnote von 3,9 der schlechteste Torwart der Bundesliga. Ulreich ist 36 Jahre alt und derzeit gesperrt, weil er auf der Bank ausgeflippt ist. Als Nervenbündel hat er sich sicher für große Spiele disqualifiziert. Peretz hat in mehr als einem Jahr ganze 16 Minuten Bundesliga spielen dürfen – mehr Misstrauensvotum geht kaum.

Wie soll das weitergehen? Neuer will angeblich seinen Vertrag sogar noch verlängern. Er merkt es einfach nicht, dass er gerade den Absprung verpasst. Der verliehene Alexander Nübel soll frühestens nächsten Sommer kommen – ohne dass die Bayern wissen, ob er es auf dem Niveau packt.

Bayern muss jetzt umdenken und im Winter versuchen, sich auf der Torwartposition ganz neu aufzustellen – und zu Top-Torhütern wie Giorgi Mamardashvili (derzeit von Liverpool ausgeliehen an den FC Valencia), Gianluigi Donnarumma (PSG) und Emiliano Martínez (Aston Villa) mindestens einen Draht legen für einen Wechsel im Sommer, wenn die nicht vorher zu bekommen sein sollten.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, das wäre respektlos

Bayern München braucht sich in diesem Winter auf keinen Fall nach einem neuen Torwart umzusehen. Manuel Neuer ist trotz seiner Verletzungen immer noch Weltklasse. Ihn jetzt abzuschreiben, wäre voreilig und respektlos gegenüber einem Spieler, der für den Verein so viele Titel geholt hat. Er ist ein Aushängeschild des Vereins, die Gegner haben Respekt vor ihm, das hilft nicht nur ihm, sondern der kompletten Mannschaft.

Im Gegenteil: Sollte Neuer tatsächlich noch mal verlängern wollen, muss Manager Max Eberl sofort einschlagen. Denn Neuer kann durchaus noch eine Topsaison spielen.

Sportlich läuft es doch relativ gut. Bayern ist Tabellenführer, spielt überragenden Fußball und hat in dieser Spielzeit in der Bundesliga mit Neuer sieben Gegentreffer kassiert, nur Leipzig und Union Berlin haben weniger bekommen.

Zumal sich der Klub mit Torhüter-Winterwechseln doch schon mal verzockt hat. Yann Sommer kam im Januar 2023 nach München, konnte nicht überzeugen und war nach einem halben Jahr schon wieder weg.

Übrigens: Auch hinter Neuer ist Bayern aktuell gut aufgestellt. Sven Ulreich ist zwar gesperrt, doch er hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder als solider Backup bewiesen. Daniel Peretz hat bisher kaum gespielt, was für einen dritten Torwart völlig normal ist. Erst recht, weil er lange verletzt war. Trotzdem ist er mit seinen 24 Jahren ein talentierter Torhüter.

 
 
 
 
 
 
 

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