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Toni Kroos will als Weltmeister zu Real Madrid wechseln


Endlich anerkannt!
Kroos will als Weltmeister zu Real Madrid

Von t-online
Aktualisiert am 10.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Spielt eine außerordentlich gute WM in Brasilien: Deutschlands Mittelfeldspieler Toni Kroos.Vergrößern des Bildes
Spielt eine außerordentlich gute WM in Brasilien: Deutschlands Mittelfeldspieler Toni Kroos. (Quelle: dpa)

Aus Belo Horizonte (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Zuletzt kam eine Huldigung aus einer Ecke, die selbst Toni Kroos nicht erwartet hatte. Aus England meldete sich Wayne Rooney via Twitter. "Was brilliant again today, joy to watch", schrieb der Superstar von Manchester United nach dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien - Kroos sei brillant gewesen und es mache Spaß, ihn spielen zu sehen. Dieser bedankte sich artig und schickte die besten Wünsche zurück auf die Insel. Spätestens seit der WM 2014 ist der 24-Jährige endgültig im Kreis der internationalen Superstars angekommen.

Vier Tore hat der Bayern-Star bereits direkt vorbereitet. Und beim legendären 7:1 gegen Brasilien obendrein seine ersten beiden WM-Tore erzielt. Dafür hat er zwischen der 24. und 26. Minute gerade einmal 70 Sekunden gebraucht. Aus einer bärenstarken deutschen Mannschaft ragte Kroos noch heraus. Kein Wunder, dass er anschließend zum "Man of the Match" dieser denkwürdigen Partie gekürt wurde.

Lob von Cruyff

Bereits zuvor erhielt Kroos Lob von Fußball-Legende Johan Cruyff. Er genieße ganz besonders das Spiel von Kroos, sagte der niederländische Vize-Weltmeister von 1974: "Der Junge macht alles gut. Seine Ballbehandlung ist fast perfekt. Immer haben seine Pässe die richtige Geschwindigkeit. Schön zu sehen."

Es hat eine Zeitlang gedauert, bis Kroos in der Liga der ganz Großen angekommen ist. Sich selbst hat er schon immer dort gesehen, daher kam er zuweilen auch etwas arrogant ums Eck. Aber im Gegensatz zu anderen hochgehandelten Spielern wie Mario Götze, die in Selbstgefälligkeit ersticken und nicht vielmehr als nur noch ein großes Versprechen sind, verfolgt Kroos hartnäckig seine Ziele. Für den bodenständigen Familienvater stand und steht der Sport immer an erster Stelle.

Langer Anlauf bis zum Durchbruch

Als 17-Jähriger kam er 2007 als riesiges Talent von Hansa Rostock nach München. Früh hochgelobt an der Säbener Straße, trat er eine Zeit lang auf der Stelle. Während der nicht einmal sechs Monate ältere Thomas Müller bereits zur WM 2010 fuhr, ließ sich Kroos zu Bayer Leverkusen ausleihen, um Spielpraxis zu bekommen. Dort hatte er mit Jupp Heynckes seinen entscheidenden Förderer gefunden, der ihn nach seiner Rückkehr zum FC Bayern zum Top-Spieler formte.

Heynckes wurde nie müde, seinen Schützling über den grünen Klee zu loben. Was Kroos in den letzten Jahren etwas abging, waren allerdings die spektakulären Aktionen. Im TV kam der Mittelfeldspieler nicht immer so rüber, wie es sein Spiel eigentlich ausdrückte. Dabei ist er im Aufbauspiel ein Segen für jeden Trainer. Es gibt nur wenige in der Welt, die Bälle so schnell verarbeiten können wie Kroos. Für Pep Guardiolas Passspiel gibt es eigentlich keinen besseren Akteur.

Zu wenig finanzielle Wertschätzung

Umso erstaunlicher, dass die Münchner nicht wirklich um ihren Star gekämpft haben. Bis 2015 läuft noch der Vertrag, doch die Verhandlungen über eine Verlängerung sind gescheitert. Kroos wollte finanzielle Wertschätzung. Der Rekordmeister war jedoch nicht bereit, ihm ein Salär in Kategorien eines Götze, Schweinsteiger oder Ribéry anzubieten. Offensichtlich scheint es einen Grund zu geben, warum die Bayern das Ausnahmetalent nicht wirklich halten wollen.

Sein Abschied steht jedenfalls fest. Nach der WM wird Kroos seinen Wechsel bekannt geben. Zumindest gehen davon alle Beobachter aus. Er selbst will das Thema derzeit nicht kommentieren. "Damit bin ich bisher sehr gut gefahren", sagte er grinsend im Stadion von Belo Horizonte. "Ich werde nach dem Turnier dazu etwas sagen", es sei allerdings viel Quatsch geschrieben worden.

Erst einmal Weltmeister werden

Mit Quatsch dürfte er vielleicht die Ablösesumme meinen, die Real Madrid an den FC Bayern für seine Dienste überweisen möchte. Rund 25 Millionen Euro sind im Gespräch. Doch Kroos sorgt mit seinen tollen WM-Auftritten gerade dafür, dass er immer teurer wird. Für seine Topform hat er eine einfache Erklärung. "Ich bin fit und gut drauf." So einfach kann das manchmal sein.

Sollte er seine Leistung aus dem Brasilien-Spiel wiederholen, könnte Kroos am Ende sogar noch ein ernsthafter Kandidat für den Goldenen Ball werden. Diese Auszeichnung erhält der beste Spieler des Turniers. Doch die Konkurrenz ist groß und kommt mit Müller und Manuel Neuer vornehmlich aus den eigenen Reihen. Großen Wert scheint Kroos darauf ohnehin nicht zu legen. Er will lieber einen anderen Titel. "Mir ist es wurscht, wie ich Weltmeister werde, Hauptsache ich werde es."

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