Fußball-WM Warten auf neuen Ronaldo-Club - Messi preist Fernández an
Wann klärt sich die Zukunft von Superstar Cristiano Ronaldo? Bei den vielen Transferspekulationen während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist die bald vielleicht schon beantwortete Frage nach dem neuen Club des 37 Jahre alten Portugiesen, der beim 6:1 seiner Auswahl gegen die Schweiz erst eine gute Viertelstunde vor Spielende eingewechselt wurde, sicher die spektakulärste.
Marktwerte werden während des Turniers neu taxiert, die von möglichen künftigen Weltfußballern wie Englands Jude Bellingham steigen allmählich ins schier Unermessliche. Aber auch die möglichen Ablöse-Forderungen für Turnier-Aufsteiger wie den Niederländer Cody Gakpo oder Josko Gvardiol aus Kroatien schnellten in den Tagen von Katar nach oben.
In den noch acht ausstehenden WM-Spielen, die mit den Viertelfinal-Duellen von Freitag an beginnen, werden weiter prägende Auftritte der aktuell in Paris erst einmal unverkäuflichen Mega-Stars Lionel Messi (35), Kylian Mbappé (23) oder Neymar (30) erwartet. Aber etwas unter dieser Eliteklasse können sich Stars wie Brasiliens Richarlison (25) oder Argentiniens Enzo Fernández (21) für neue hochbezahlte und prestigeträchtige Aufgaben empfehlen.
Superstar:
Es scheint nicht mehr die Frage zu sein, ob, sondern nur wann der von den Fans am Dienstagabend im Achtelfinale lautstark geforderte Ronaldo bei Al-Nassr FC in Saudi-Arabien unterschreibt. Der fünfmalige Weltfußballer ist seit seiner Trennung von Manchester United kurz nach WM-Beginn vereinslos und kann daher ablösefrei wechseln. Ein Wechsel würde dem Mega-Millionär weitere Riesensummen bringen, aber macht den Ehrgeizling das glücklich? Das Gesamtvolumen des Deals einschließlich Werbeeinnahmen soll bei etwa 200 Millionen Euro pro Saison liegen. Eigentlich will Ronaldo aber auf Top-Niveau weiterspielen und noch einmal die Champions League gewinnen. Eine Einigung mit Al-Nassr gebe es nicht, sagte Ronaldo am Mittwochabend.
Offensivpower:
Mit je drei Toren sind der Brasilianer Richarlison (25) und der niederländische Shootingstar Gakpo (23) in Schlagweite zu Frankreichs Vollspeedstar Mbappé. Bei beiden wird kräftig spekuliert, für welche Clubs sie künftig die Tore schießen. Richarlison von Tottenham Hotspur wird mit Real Madrid in Verbindung gebracht, wo zumindest mittelfristig Ersatz für den aktuell verletzten Ballon d"Or-Sieger Karim Benzema (34) hermuss. Oranje-Entdeckung Gakpo steht nach starker Vorrunde bei allerlei Clubs auf dem Zettel. Das größte Interesse soll es von Ronaldos Ex-Club Manchester United geben, dorthin soll Gakpo von Eindhoven aus angeblich schon im Winter wechseln.
100-Millionen-Schallmauer:
Leipzigs Verteidiger Gvardiol (20) ist nicht erst seit der WM eine Entdeckung, aber die Spiele mit Viertelfinalist Kroatien haben ihn nochmal auf ein neues Level gehoben. Das internationale Interesse ist riesengroß. Sein RB-Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2027. Er könnte Leipzigs erster 100-Millionen-plus-Transfer werden. Der FC Chelsea und Real gelten als heißeste Kandidaten. Der mit einem Marktwert von schon rund 100 Millionen Euro ins Turnier gestartete und bei der Weltmeisterschaft groß auftrumpfende Dortmunder Bellingham (19), dessen Vertrag bis 2025 läuft, könnte im Falle eines Wechsels eine noch höhere Summe einbringen. Alle Premier-League-Topteams sollen an Englands Mittelfeldchef interessiert sein. Auch Madrid gilt als Kandidat. Bundesliga-Rekordabgang ist bislang der Franzose Ousmane Dembélé (25), der im Sommer 2017 für rund 145 Millionen Euro von Dortmund zum FC Barcelona wechselte.
Bundesliga:
Marcus Thuram (25) gilt bei Borussia Mönchengladbach als Verkaufskandidat im Winter. Bislang in jedem Spiel für Frankreich eingewechselt, ist er neben den Top-Stars im Angriff aber unscheinbar. Sein Gladbacher Teamkollege Yann Sommer (33), der gegen Portugal am Dienstagabend sechs Treffer kassierte, liebäugelt mit einem Wechsel zu ManUnited - wenn der Schweizer dort als Nummer 1 verpflichtet wird. "Bitte nicht diese Frage jetzt", sagte der Torhüter nach seinem WM-Aus. Der für Kroatien spielende Stuttgarter Borna Sosa (24) wird seit mehreren Transferphasen heiß gehandelt. Nach seinen WM-Einsätzen gibt es wieder Gerüchte, dass er im Winter wechseln könnte. Ähnliches gilt für den Niederländer Jeremie Frimpong (21), der noch nicht zum Einsatz kam. Beim Leverkusener wird ebenfalls über einen Wechsel zu Manchester United spekuliert. Der im Sommer ablösefreie Tunesier Ellyes Skhiri (27) konnte sich nicht wie in Köln erhofft in den Fokus spielen. Für eine hohe einstellige Millionensumme dürfte Skhiri im Winter aber dennoch gehen.
Afrikanische Transferkandidaten:
Marokkos Star Hakim Ziyech (29), der mit seiner Nationalmannschaft am Dienstag über einen packenden Achtelfinal-Erfolg gegen Spanien im Elfmeterschießen jubelte, sitzt beim FC Chelsea seit 2020 meist auf der Bank. Er gilt nach überzeugenden WM-Spielen als Transferkandidat für den Winter. Ghanas Mohammed Kudus (22) ist ein großer WM-Aufsteiger, für Kevin-Prince Boateng zwischenzeitlich gar "der Spieler des Turniers". Dortmund galt mal als möglicher neuer Club.
FC Bayern:
Wo es Transfergerüchte gibt, da wird zumindest in Deutschland meist auch über den Rekordmeister aus München spekuliert. Schon lange hält sich hartnäckig die Vermutung, dass Englands Kapitän Harry Kane (29) die neue Nummer 9 werden könnte. Sein Vertrag in Tottenham läuft bis 2024. Als Wechselkandidat gilt der unzufriedene Weltmeister Benjamin Pavard (26). Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps kritisierte ihn öffentlich ungewohnt harsch, die schwache Leistung beim 4:1 gegen Australien zum Auftakt habe ihm "mental wie körperlich nicht gutgetan". Zuletzt äußerte der Verteidiger selbst schon Wechselideen.
Jungstars:
Der Argentinier Enzo Fernández (21), für Messi ein "spektakulärer Junge", wird nach wenigen Monaten Benfica Lissabon als ein neuer Mann für Real Madrid gehandelt - falls die Königlichen Bellingham nicht bekommen. Deutschlands Dribbling-Genie Jamal Musiala (19) ist beim FC Bayern anders als Bellingham bei Dortmund unverkäuflich. Ebenso fest vergeben sind die spanischen Jungstars Gavi (18) und Pedri (20) an ihren FC Barcelona. Die Verträge der zwei Hochbegabten, die nach einem bitteren Elfmeter-K.o. gegen Marokko ausschieden, sind jeweils mit einer Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro versehen.
- Nachrichtenagentur dpa