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WM-Aus | Gescheiterter "Gigant", "Debakel": Medien verabschieden DFB


WM-Aus
Gescheiterter "Gigant", "Debakel": Medien verabschieden DFB

Von dpa
Aktualisiert am 02.12.2022Lesedauer: 4 Min.
Vorrunden-AusVergrößern des Bildes
Die Spieler der deutschen Mannschaft verlassen nach dem Spiel gegen Costa Rica den Platz. (Quelle: Ariel Schalit/AP/dpa/dpa)

Die internationale Presse geht nach dem deutschen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar nicht gerade glimpflich mit der Nationalmannschaft um. Die

französische Fachzeitschrift "L"Équipe" beschrieb schon in der Nacht nach dem 4:2 gegen Costa Rica die "Gründe für Deutschlands erneutes Scheitern". Die britische BBC sah einen "gefallenen Giganten des Weltfußballs", und die britische "Sun" listete Reaktionen in den sozialen Medien auf und meinte, "englische Fans lieben es", dass Deutschland raus ist. Die italienische "Gazzetta dello Sport" schrieb vom "Deutschland-Flop".

Durch Japans überraschendes 2:1 gegen Spanien war der Sieg der DFB-Auswahl am Donnerstagabend im Al-Bait Stadion wertlos. Japan und Spanien erreichten das Achtelfinale. Deshalb schrieb die spanische "Mundo Deportivo": "Danke, Deutschland", und auch "As" schickte ein "Danke!". Hätte Costa Rica gewonnen, wäre Spanien ausgeschieden. In den USA meinte ESPN: "Deutschland erleidet die Demütigung des zweiten Aus in der WM-Gruppenphase nacheinander." In den Niederlanden sprach "AD": "Debakel für Deutschland".

Internationale Medienreaktionen:

Großbritannien:

"Guardian": "Deutschland ist in einer Horror-Wiederholung der WM 2018 zu einem frühen Aus verurteilt"

"Daily Mail": "Sie denken, der Ball ist über der Linie...aber er ist es NICHT! Die deutschen Herzen werden gebrochen, als sie aus der WM geworfen werden, nachdem das japanische Tor gegen Spanien zählt - der Ball ist mit der kleinsten Spanne im Spiel"

"Daily Star": "Auf Wiedersehen (auf deutsch): Die Deutschen sind raus bei der WM, nachdem Japan ein kontroverses Tor erzielt, das fragwürdig aussieht - aber wen interessiert"s"

"Telegraph": "Einst gab es eine Luft der Überlegenheit um das deutsche Nationalteam, die mutmaßlichen Meister des Turnierfußballs. Nicht mehr. Bei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften wurden sie aus der Gruppenphase befördert von Teams, die basierend auf ihrem Fußballerbe, kein Recht haben, die Deutschen zu verärgern."

"The Times": "Der Ball bleibt drin... Deutschland fliegt raus" (mit Bezug auf das zweite japanische Tor)

Schweiz:

"Neue Zürcher Zeitung": "Die nächsten Wochen werden zeigen, wie der DFB gedenkt, diese Krise zu bewältigen. Nach dem Scheitern von Joachim Löw in Russland entschied man sich dafür, die Sache auszusitzen. Nun stellt sich heraus: Es waren seither viereinhalb verlorene Jahre."

"Tagesanzeiger": "Die Blamage und das Debakel sind perfekt für eine Mannschaft, die in Katar vollmundig angetreten war, den Titel gewinnen zu wollen. Platz 3 ist es geworden in der Gruppe E, hinter Japan und Spanien. Ja, Japan setzt sich als Gruppensieger durch, dank eines 2:1 gegen Spanier, deren bedenkliche Einstellung an diesem Tag Fragen aufwirft. Die Asiaten treffen im Achtelfinal auf Kroatien und die Spanier auf Marokko. Die Deutschen dagegen fliegen am Freitagnachmittag zurück in die Heimat. Mit ganz schwerem Gepäck und vielen grundsätzlichen Fragen, wo sie mit ihrem Fußball stehen und wie es weitergehen kann mit Hansi Flick als Trainer."

Österreich:

"Standard": "Deutschland hat seine Pflicht getan, Deutschland kann gehen."

USA:

"ESPN": "Deutschland erleidet die Demütigung des zweiten Aus in der WM-Gruppenphase nacheinander."

Niederlande:

"De Telegraaf": "Neues WM-Drama für ausgeschiedenes Deutschland."

"AD": "Debakel für Deutschland, die Mannschaft fährt nach einem sensationellen Ende wieder bereits nach der Vorrunde nach Hause. Deutschland, die einst so mächtige Fußball-Nation, ist zum zweiten Mal in Serie mit einem unrühmlichen Abgang von der WM konfrontiert. Vor vier Jahren hatten die Deutschen schon ein Trauma. Das eine Mal, aber nie mehr. Aber wie muss man das jetzt bezeichnen? Der zweite unrühmliche Abgang der Großmacht nacheinander wird noch viel größere Wunden hinterlassen. Es konnte nicht, es sollte nicht, aber es passierte trotzdem an einem Abend, der als legendär in die Geschichtsbücher eingeht."

Costa Rica:

"El Mundo CR": "Costa Rica verabschiedet sich erhobenen Hauptes von der WM"

"Diario Deportivo CR": "Costa Rica hat seine Teilnahme in Katar mit einem kraftvollen Duell gegen den Dreifachweltmeister beendet. Beide Mannschaften verabschieden sich aus der WM."

"Teletica" (Sender): "Die Mannschaft verliert gegen Deutschland und verabschiedet sich aus Katar nach ihrem besten Spiel. Die "Tricolor" hat alles auf dem Feld des Al-Bait-Stadions gegeben, aber die Bemühungen und der gute Fußball kamen zu spät, um die Geschichte zu ändern."

Spanien:

"Marca": "Noch ein Fleck, ein weiteres Drama, ein weiteres schwarzes Kapitel in der Geschichte des teutonischen Fußballs.(...) Flicks Männer gewannen gegen Costa Rica, aber der Sieg Japans über Spanien machte diesen Triumph unbrauchbar."

"El País": "Die Katar-WM, die seltsamste des Jahrhunderts, öffnete ihre Rätselschatulle in der Wüste Jor, wo Deutschland an dem Abend seines ersten Sieges ausschied als Konsequenz einer Reihe von Unfällen, die es in seinem ersten Spiel gegen Japan verdammt hatten. Die WM hat so die erfolgreichste Mannschaft des Wettkampfs seit Brasilien verloren, gescheitert in der Gruppenphase zum zweiten Mal in Folge. Der Katastrophe in Russland 2018 folgte dieses Versagen, noch grausamer, aber nicht weniger ungerecht, mit dem bescheidenen Costa Rica als Zeuge."

Frankreich:

"L"Equipe": "Deutschland, das lange den Erfolg abonniert hatte, weiß nicht mehr, wie man triumphiert."

"Le Figaro": "Damit wiederholt sich die Geschichte für die Nationalmannschaft, deren frühzeitiges Ausscheiden das Siegel einer asiatischen Nation trägt (2018 schlug Südkorea am letzten Spieltag Deutschland). Es bleibt abzuwarten, welche Lektionen der DFB aus diesem erneuten Fiasko ziehen wird, denn in weniger als zwei Jahren steht die Europameisterschaft 2024 zu Hause an. Ein idealer Zeitraum, um sich wiederzubeleben, aber auch, um sich festzufahren."

Italien:

"Gazzetta dello Sport": "Enttäuschung Deutschland: Costa Rica 4:2 geschlagen, aber das war nicht genug. Es ist raus aus der WM. Die Zentralamerikaner gingen sogar mit 2:1 in Führung, dann kippten die Deutschen das Ergebnis noch einmal, angeführt von Havertz. Doch der Spielausgang Japan-Spanien lässt Flicks Mannschaft keine Chance."

"La Repubblica": "Für die Deutschen ist es der sinnloseste Sieg, sie scheiden aus. Gnabry, Havertz (zweimal) und Füllkrug bescheren der Mannschaft einen vergeblichen Sieg. Tejeda und Vargas lassen die Mittelamerikaner für wenige Minuten von der unglaublichen Qualifikation träumen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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