Wegen WM-Eklats "Immer extremer" – Kahn kritisiert Politisierung des Fußballs
Die WM in Katar sorgt für viele politische Diskussionen. Mehr als für den Sport Fußball gut ist, findet Oliver Kahn.
Nach Einschätzung von Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn ist der Fußball zu stark politisiert. "Die Politisierung des Fußballs wird im Grunde immer extremer", sagte der frühere Nationaltorhüter dem TV-Sender Sky im Interview vor dem Hintergrund der Debatten bei der WM in Katar.
"Man überfordert nicht nur die Spieler, man überfordert auch den Fußball, der sicherlich vieles leisten kann. Fußball kann immer auch ein Mosaikstein sein, bestimmte Zeichen zu setzen, bestimmte Entwicklungen anzuschieben, was aber da in den letzten Wochen und Monaten passiert ist, das geht über das normale Maß hinaus, das kann Fußball nicht leisten."
Kahn nimmt Spieler in Schutz
Kahn bezog sich in erster Linie auf die Menschenrechts-Diskussion bei der WM. Der Weltverband Fifa hatte die "One Love"-Kapitänsbinde von Nationaltorwart Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten. Die Fifa hatte sportliche Sanktionen angedroht für den Fall, dass diese mehrfarbige Binde bei den WM-Spielen doch getragen wird.
Solche Themen hätten schon im Vorfeld von den Funktionären gelöst werden müssen, kritisierte Kahn und nahm die Spieler in Schutz. Sie würden ohnehin schon "viele Zeichen" auch außerhalb des Platzes setzen.
Die WM in Katar läuft. t-online ist vor Ort und berichtet über das brisanteste Turnier der Fußballgeschichte. Mit dem WM-Push verpassen Sie keine News mehr. Hier können Sie ihn abonnieren.
- Nachrichtenagentur dpa