Fußball-WM Hand vor dem Mund: Deutsche Politiker loben DFB-Geste
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesfamilienministerin Lisa Paus haben die DFB-Elf für ihre Geste beim Mannschaftsfoto vor dem WM-Spiel gegen Japan gelobt.
"Ich finde es gut, dass die deutsche Mannschaft ein Zeichen setzt und ich drücke ihr weiterhin die Daumen", sagte Heil in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Der SPD-Politiker kritisierte vor allem das Verhalten des Weltverbandes FIFA scharf: "Natürlich ist ein Schatten über dieser WM und ich glaube, dass die FIFA wirklich großen, großen Schaden angetan hat". Sie habe vielen die Freude am Fußball "verregnet".
Die FIFA hatte das Tragen der "One-Love"-Armbinde in der Partie unter Androhung von Sanktionen untersagt. Die deutsche Nationalmannschaft hatte sich vor der 1:2-Auftaktniederlage gegen Japan aus Protest dagegen die Hände vor den Mund gehalten.
Auch die Familienministerin lobte die Geste: "Die Entscheidung der FIFA, der DFB-Elf das Tragen der "One-Love"-Binde zu verbieten, macht sprachlos - aber Sprachlosigkeit kann auch Zeichen setzen", sagte Paus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Zuhalten des Mundes sei eine weitere starke und wichtige Geste, sich gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit starkzumachen. "Sport kann etwas bewegen. Sport hat eine Stimme. Und sie wird gehört, in Deutschland und in der Welt, selbst hinter vorgehaltener Hand. Zum Glück", sagte die Grünen-Politikerin.
- Nachrichtenagentur dpa