Aufregung um Äußerungen Nach Eklat: WM-Botschafter rudert zurück
Khalid Salman hatte mit seinen Einlassungen zu Homosexualität für Empörung gesorgt. Nun versucht sich der frühere Fußballer an einer Erklärung – und will beschwichtigen.
Der katarische WM-Botschafter Khalid Salman, der Homosexualität in einer ZDF-Dokumentation als "geistigen Schaden" bezeichnet hatte, fühlt sich missverstanden. Er bedauere, dass seine Äußerungen "aus dem Zusammenhang gerissen" worden seien, schrieb der frühere Nationalspieler am Mittwoch bei Twitter. In welchem Zusammenhang seine Aussagen akzeptabel gewesen sein sollen, ließ der Botschafter aber offen.
"Es ist weder unsere Religion noch unsere Natur, zu beleidigen oder zu verletzen", erklärte der 60-Jährige und führte aus: "Jeder ist in Katar willkommen, aber unsere Religion und Kultur wird sich durch die Weltmeisterschaft nicht ändern."
Reaktionen von Politik und Menschenrechtsorganisationen
Salman sagte in der am Dienstag ausgestrahlten Dokumentation "Geheimsache Katar" vor laufenden Kameras in einem Interview, Homosexualität sei "haram" – im Islam verboten. Das Interview wurde daraufhin von einem Offiziellen des Organisationskomitees abgebrochen. Salmans Aussage schlug international hohe Wellen bei Politik, Menschenrechtsorganisationen und LGBTQ-Organisationen.
Katar beteuert seit Monaten, dass auch LGBTQ-Personen bei der Endrunde "willkommen" seien, sofern sie die lokale Kultur respektierten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beschuldigt den schwerreichen Golfstaat indes, im Vorfeld der WM LGBTQ-Personen inhaftiert und misshandelt zu haben, was von der Regierung in Doha vehement bestritten wurde.
Die Kapitäne mehrerer europäischer Nationalmannschaften, darunter von Deutschland, Frankreich und England, haben angekündigt, während des Turniers Armbinden in Regenbogenfarben mit der Botschaft "One Love" zu tragen.
- Nachrichtenagentur SID