Kroos bricht Schweigen über Handspiel "Er wusste, wenn er es sich anschaut, muss er ihn geben"
Ganz Fußball-Deutschland diskutierte über das Handspiel im EM-Spiel gegen Spanien. Toni Kroos hingegen hielt sich zurück – bis jetzt.
Das umstrittene Handspiel von Spaniens Marc Cucurella im EM-Viertelfinale erhitzt auch zwei Wochen nach dem deutschen Turnier-Aus die Gemüter. Experten und Fans diskutierten tagelang über die Aktion, ein Akteur hielt sich aber zunächst zurück: Toni Kroos. Der 34-Jährige stand in der Nähe – verriet aber nun, nichts gesehen zu haben.
"Ich muss sagen, ich habe es im Spiel gar nicht gesehen", sagte der scheidende Nationalspieler auf Nachfrage eines jungen Fans in der "Toni Kroos Academy" in Köln. Dort nahmen er und sein Bruder Felix Kroos ihren Podcast "Einfach mal Luppen" vor Publikum auf. "Ich hatte nicht die Position, dass ich sehen konnte, dass es ein relativ klares Handspiel ist", gestand der 34-Jährige. Kroos habe ihm "fälschlicherweise vertraut".
"Das Gefühl, er möchte ihn nicht unbedingt geben"
In dem Moment sei ein Spieler weniger sauer, da er es selbst nicht einschätzen könne. Kroos achtete daraufhin auf den Engländer Anthony Taylor: "Der war ja der Meinung, dass er sich das nicht mal anschauen musste", sagte Kroos und bezog sich auch auf den nicht eingeschrittenen Videoschiedsrichter. Aber: "Sauer wurde ich erst, als ich es nach dem Spiel gesehen habe", sagte Kroos weiter.
Und damit nicht genug. Kroos hat eine Vermutung, warum sich der Schiedsrichter dagegen entschied, die Szene am Bildschirm erneut zu sehen. "Ich glaube, das Problem ist: Er wusste, wenn er es sich anschaut, dann muss er ihn geben – und ich hatte das Gefühl, er möchte ihn nicht unbedingt geben in so einem Spiel."
Stattdessen kassierte die deutsche Mannschaft eine knappe Viertelstunde später den entscheidenden Gegentreffer und schied vorzeitig gegen den späteren Europameister aus.
- sport1.de: "Kroos bricht sein Schweigen"