Nachfolge von Rudi Völler Schweinsteiger zum DFB? "Wäre etwas ganz Besonderes für mich"
Als Spieler wurde Bastian Schweinsteiger mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister. Auch als Funktionär würde er den Pokal gerne nochmal in der Hand halten.
Bastian Schweinsteiger hat im DFB-Trikot Großes geleistet. Als die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 2014 bei der Weltmeisterschaft in Brasilien den Titel gewann, war er einer der Anführer. Die Bilder, wie er auch mit blutigem Gesicht und von Krämpfen geplagt, wieder aufstand, nachdem er sich in jeden Zweikampf geworfen hatte, sind bis heute unvergessen. Es sollte sich für ihn lohnen, denn am Ende stand ein knapper 1:0-Finalsieg gegen Argentinien und Schweinsteiger durfte endlich den langersehnten goldenen WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro stemmen.
Wenn es nach Schweinsteiger selbst geht, möchte er das auch als Funktionär beim DFB gerne nochmal wiederholen. Im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher" wurde der aktuell als Experte bei der ARD tätige 39-Jährige nach seinen Zukunftsplänen gefragt. "Vielleicht in irgendeiner Funktion mit der Nationalmannschaft in der Zukunft diesen goldenen WM-Pokal wieder einmal in den Händen halten", so Schweinsteigers Antwort.
Könnte er also nach der Heim-EM im kommenden Sommer als DFB-Direktor von Rudi Völler übernehmen, der seine Tätigkeit bei dem Verband dann wieder niederlegen wird? "Nein. Ich biete mich jetzt hier nicht an, aber was ich sagen möchte, ist: Es hat mir unheimlich viel bedeutet, den Pokal in den Händen zu halten und nach Deutschland zu bringen – das war das schönste Gefühl meiner Karriere", so Schweinsteiger. "Und diesen Moment wieder erleben zu können, wäre etwas ganz Besonderes für mich, steht aber derzeit nicht an", sagte er.
Eine eindeutige Absage an den DFB, sollte dieser ihn für den Direktorenposten in Erwägung ziehen, klingt aber anders. Eine Meinung, was sich bei der aktuell kriselnden Nationalmannschaft ändern muss, um eine erfolgreiche Europameisterschaft zu spielen, hat Schweinsteiger aber auch jetzt schon.
"Favorit oder die Top-Nation sind wir bei der EM natürlich nicht", gibt er zu bedenken. "Aber ich bin überzeugt, dass wir ins Halbfinale kommen, wenn wir – und es tut mir leid, aber es ist wirklich so – die deutschen Tugenden reinbekommen. Fußballspielen ist schön und gut. Unsere Mannschaft hat viele Spieler, die das können", so Schweinsteiger. "Aber wenn man sich das 0:2 gegen Österreich genauer ansieht, weiß man genau, was uns noch fehlt. Die deutschen Tugenden müssen Grundvoraussetzung sein, das sieht man auch bei anderen Nationen – die spielen nicht nur Fußball", analysiert er.
"Gerade die vier Teams im Halbfinale der WM in Katar – da sieht man, was es den Spielern bedeutet, für ihr Land aufzulaufen und das Nationaltrikot zu tragen. Genau da müssen wir wieder hinkommen und ich hoffe, dass es Julian gelingt, genau dieses Gefühl wieder in die Mannschaft zu bringen", sagt Schweinsteiger mit Blick auf den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann.
- bild.de: "Schweinsteiger reizt ein DFB-Job"