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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Länderspiel in Berlin Wilde Partie gegen die Türkei
Die deutsche Nationalmannschaft hat unter Julian Nagelsmann ihre erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen die Türkei verlor das Team einen wilden Schlagabtausch.
Ein 2:3 (1:2) gegen die Türkei bedeutet für Julian Nagelsmann die erste Pleite in seiner Amtszeit als Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Im Berliner Olympiastadion wusste das DFB-Team zwar offensiv phasenweise zu überzeugen, zeigte sich in der Defensive aber mehrfach anfällig.
Kai Havertz brachte Deutschland früh in Führung (5. Minute). Mitte der ersten Hälfte verlor die Nagelsmann-Elf aber den Faden. Ferdi Kadıoğlu (38.) und Kenan Yildiz (45. + 2) sorgten mit zwei Traumtoren für die Gäste noch vor der Pause für die Wende.
In Durchgang zwei schlug Deutschland dann erneut früh zu. Niclas Füllkrug besorgte den Ausgleich (49.). Die Türkei konnte aber noch einmal DFB-Torwart Kevin Trapp überwinden. Yusuf Sarı versenkte einen von Havertz verursachten Handelfmeter zum Siegtreffer (71.).
So lief das Spiel
Trainer Julian Nagelsmann sorgte bei seiner Aufstellung für eine ordentliche Überraschung. Angreifer Kai Havertz begann als Linksverteidiger. Der 36-Jährige bezeichnete den Arsenal-Profi dort als "eine sehr gute Option". Im Tor stand Frankfurts Kevin Trapp. Stammkeeper Marc-André ter Stegen fiel verletzt aus.
Die DFB-Elf fand trotz der Pfiffe der zahlreichen türkischen Fans hervorragend in die Partie und durfte schon nach fünf Minuten jubeln. Ausgerechnet Havertz stand goldrichtig und veredelte eine Hereingabe von Leroy Sané zum 1:0. Zuvor hatte Benjamin Henrichs mit einem traumhaften Pass den Bayern-Star auf die Reise geschickt.
Auch in der Folge blieb Deutschland zunächst am Drücker. Sané vergab nach einem Steckball von Joshua Kimmich die Chance, den Vorsprung auszubauen (16.). Dann knickte die Nationalmannschaft ein. Die Türkei fand immer besser ins Spiel – und belohnte sich. Ein hoher Ball hebelte die DFB-Defensive leicht aus. Kadıoğlu pflückte die Kugel stark runter und knallte sie wunderschön an Trapp vorbei ins Netz.
Deutschland war geschockt. Die Türkei machte weiter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff stand es plötzlich 1:2 aus Sicht der Heimelf. Yildiz schlenzte das Spielgerät nach einem Diagonalball von Ex-Bundesligaprofi Kaan Ayhan an die Unterkante der Latte. Von dort sprang es in die Maschen.
Wie im ersten Durchgang fand Deutschland in der zweiten Hälfte wieder besser ins Spiel. Florian Wirtz legte auf Niclas Füllkrug ab. Der Torjäger traf flach eiskalt ins linke untere Eck. Nur wenige Minuten später fand die Türkei fast die Antwort. Dortmunds Salih Özcan donnerte den Ball an den Pfosten.
Deutschland suchte nach einer Lücke in der türkischen Defensive, kam aber nur selten durch. Die Gäste konzentrierten sich auf Konter und gingen plötzlich wieder in Führung. Ein Ball von Abdülkerim Bardakçı sprang Havertz an die Hand. Der Video Assistent Referee (VAR) meldete sich: Elfmeter für die Türkei. Sari trat an und hatte Glück. Trapp hatte zwar die Hand am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.
Julian Brandt vergab die postwendende Antwort (73.). Nagelsmann brachte kurz darauf Debütant Marvin Ducksch. Die Türkei wurde dann durch Yilmaz gefährlich. Trapp parierte stark (82.). Gnabry verpasste die letzte gute Möglichkeit auf den Ausgleich (86.). In den sieben Minuten Nachspielzeit wurde das DFB-Team nicht mehr gefährlich. Am Ende jubelte die Türkei.
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