Erstes Treffen mit Bundestrainer DFB-Kapitän staunt über Nagelsmann
Das DFB-Team um Bundestrainer Julian Nagelsmann ist in den USA angekommen. Kapitän İlkay Gündoğan zeigte sich überrascht.
Die deutsche Nationalelf ist in den USA angekommen. İlkay Gündoğans erster Eindruck von Julian Nagelsmann war "doch ein bisschen überraschend". Aber das, was den Kapitän der Nationalmannschaft zum Auftakt der Zusammenarbeit mit dem neuen Bundestrainer in den USA so sehr verblüffte, war nicht etwa Nagelsmanns "Tatendrang" auf und neben dem Platz. Gündoğan staunte vielmehr, "dass er doch so groß ist", wie er am Dienstagabend (Ortszeit) in Foxborough erzählte: "Im Fernsehen habe ich das nicht so wahrgenommen, dass er doch so eine Statur hat."
Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Barcelona befindet sich mit Nagelsmann noch in der ersten intensiven Kennenlernphase. Cheftrainer und Teamkapitän haben vieles zu besprechen. Die Wertschätzung des neuen Bundestrainers hatte Gündoğan schon vor der direkten Begegnung erfahren. Bereits am Tag vor Nagelsmanns offizieller Verpflichtung und Präsentation als Nachfolger von Hansi Flick hatte dieser mit ihm telefoniert.
Gündoğan über Nagelsmann: "Habe ersten Anruf verpasst"
"Ich habe den ersten Anruf sogar verpasst, weil ich mit meinem Kleinen noch zugange war", berichtete der junge Vater Gündoğan nun. Später kam das Gespräch dann doch noch zustande. "Er wollte mir nur kurz am Telefon mitteilen, dass ich auch sein Kapitän bleibe", verriet Gündoğan. Nagelsmann habe ihm das unbedingt persönlich mitteilen wollen. Er sollte das nicht auf einem anderen Weg erfahren. Gündoğan war beeindruckt.
Hatte er womöglich Zweifel, dass er auch unter Nagelsmann das Team weiterhin als Kapitän anführen würde? Gündoğan zum Kapitän zu ernennen, war eine der letzten Amtshandlungen von Flick vor dem 1:4 gegen Japan, das ihn den Job als Bundestrainer kostete.
"Neuer Trainer bringt neue Dynamiken"
"Ein neuer Trainer bringt immer neue Dynamiken. Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hätte ich dafür auch Respekt gehabt", sagte Gündogan. Das Amt erfülle ihn mit Stolz, auch wenn er anmerkte: "Ob Binde oder nicht, ich sehe meine Verantwortung immer darin, ein gutes Vorbild zu sein, was Trainingsleistung angeht, was Einstellung angeht, was Motivation angeht und natürlich auch in den Spielen mit guter Leistung voranzugehen."
Auch in den beiden Länderspielen am Samstag (21 Uhr im t-online-Liveticker) in Hartford gegen die USA und danach am Mittwoch in Philadelphia gegen Mexiko will Gündoğan ein guter Anführer sein. "Die Erwartungen sind wie immer die gleichen, dass man vor allem auch auf dem Platz vorneweg marschiert, und das als allererstes mit Leistung." Eine angerissene Strecksehne am rechten Mittelfinger wird ihn dabei nach eigener Aussage nicht behindern. Die Blessur hatte er sich in einer Partie mit dem FC Barcelona zugezogen. Im Training und bei Spielen hat er nun zum Schutz eine Schiene am Finger. Das sei aber nur "eine Vorsichtsmaßnahme".
- Nachrichtenagentur dpa