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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das sind Nagelsmanns Co-Trainer "Genau so einen Typen brauchen wir"
Julian Nagelsmann startet seine Bundestrainer-Mission mit zwei Vertrauten als Assistenten. Das Einstellungsgespräch mit Wagner lief "Sandro-typisch".
Mit Julian Nagelsmann steht seit Freitagmittag der Nachfolger von Hansi Flick als neuer Bundestrainer nun fest. Und auch was das Trainerteam des 36 Jahre alten Nationaltrainers angeht, herrscht jetzt Klarheit. Bei den beiden Länderspielen im Oktober in den Vereinigten Staaten am 14. Oktober gegen die USA und Mexiko (18. Oktober) werden Sandro Wagner und Benjamin Glück gemeinsam mit Nagelsmann auf der Bank sitzen.
Wagner (35) trainierte Nagelsmann schon mal selbst, als der frühere Stürmer noch in Hoffenheim spielte. In der Saison 2005/2006 trafen die beiden sogar noch als Spieler in der A-Jugend-Bundesliga aufeinander.
Der 37 Jahre alte Glück war bereits in Hoffenheim, Leipzig und auch beim FC Bayern Teil von Nagelsmanns Trainerteam und als Videoanalyst ein ganz enger Vertrauter. Im Rahmen von Nagelsmanns Entlassung im März war auch Glück freigestellt worden.
Nagelsmann nennt Glück "engen Vertrauten"
"Mit Benji arbeite ich seit mehreren Jahren sehr erfolgreich zusammen. Er ist einer, der meine Struktur und meine Gedanken kennt, der mit Spielern sprechen kann, ohne dass ich daneben sitze. Er weiß, wie ich ticke", sagte Nagelsmann bei seiner Vorstellung in der DFB-Zentrale in Frankfurt.
"Glück könne Gedanken ins Trainerteam und andere Bereiche reintragen, ohne dass ich das immer machen muss." Es sei "sehr wichtig, einen engen Vertrauten zu haben, der im Prinzip den gleichen Job übernimmt wie bei den vorherigen Stationen auch." Glück sei ein "ganz wichtiger Teil meines Teams schon seit zehn Jahren", so Nagelsmann. "Ich freue mich, dass der Weg gemeinsam weitergeht."
Mit Wagner hielt Nagelsmann schon in seiner Zeit als Bayern-Trainer in München guten Kontakt. Der Ex-Bayern-Profi arbeitete bis zuletzt schließlich vor den Toren der Stadt und führte Unterhaching als Regionalliga-Meister zurück in die 3. Liga.
"Ich kenne Sandro schon lange. Ich habe ihn in Hoffenheim trainiert. Ich weiß, dass er ein sehr intelligenter Mann ist, der sich schon als Spieler viel damit beschäftigt hat und in Unterhaching eine sehr gute Arbeit geleistet hat", sagte Nagelsmann. "Er hat in der Kürze der Zeit einen guten Job gemacht und einen Einfluss gehabt. Daher war es für mich total naheliegend, ihn zu fragen, ob er sich vorstellen kann, auch Teil des neuen Trainerteams zu sein."
Wagner hatte zuletzt beim Länderspiel gegen Frankreich gemeinsam mit U20-Coach Hannes Wolf, als dessen Co-Trainer er seit Sommer für den DFB arbeitet, Interims-Teamchef Rudi Völler auf der Bank unterstützt.
Nagelsmann: "Dann war es Sandro-typisch"
"Dann war es Sandro-typisch", sagte Nagelsmann über das folgende Einstellungsgespräch mit Wagner. "Das Telefon wurde sehr warm an meinem Ohr, weil er sehr gebrannt hat." Das habe ihm sofort signalisiert, dass es die richtige Entscheidung sei. "Und dass wir genau so einen Typen auch brauchen im Trainerteam. Einer, der mitzieht, der vorangeht, der die Spieler kennt und einen guten Draht hat."
Für das Engagement als Nagelsmanns Co-Trainer verzichtet Wagner nun auch auf seine Rolle als ZDF-Experte, in der er zuvor während der Heim-EM vorgesehen war (Mehr dazu lesen Sie hier). Außerdem werden mit Standard-Experte Mads Buttgereit und Torwart-Trainer Andreas Kronenberg zwei Assistenten von Flick auch in Nagelsmanns Trainerteam bleiben.
Der neue Nationalcoach sieht auch "Rudi als Teil des Trainerteams". DFB-Sportdirektor Völler werde auf dem Weg zur Heim-EM laut Nagelsmann jedenfalls auch weiter "nah dran sein" an der Mannschaft. "Aber ich werde nicht mit auf die Bank gehen", stellte Völler klar. Für diese Aufgabe sind nun ja auch schon Wagner und Glück vorgesehen.
- Eigene Beobachtungen und Recherche
- Vorstellungspressekonferenz von Julian Nagelsmann als neuer Bundestrainer am 22. September