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PSG-Aus für Thomas Tuchel: Brisante Aussagen gefielen Paris-Bossen nicht


Kurz vor der Entlassung
Tuchels brisante Aussagen gefielen den Bossen nicht

Von t-online, BZU

Aktualisiert am 25.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Thomas Tuchel (r.) mit PSG-Präsident al-Khelaifi (l.) und Sportdirektor Leonardo: Mit den Klub-Bossen war sich der deutsche Trainer nicht immer einig.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel (r.) mit PSG-Präsident al-Khelaifi (l.) und Sportdirektor Leonardo: Mit den Klub-Bossen war sich der deutsche Trainer nicht immer einig. (Quelle: Gabriel Bouys/getty-images-bilder)

Die Beziehung zwischen Thomas Tuchel und Sportdirektor Leonardo war bei Paris Saint-Germain schon länger angespannt. Kurz vor seiner Entlassung gab der deutsche Trainer ein pikantes Interview.

Dass Thomas Tuchel nicht als PSG-Trainer ins neue Jahr gehen würde, hatte Sportdirektor Leonardo offenbar schon vor einigen Tagen beschlossen. Bereits zu Wochenbeginn soll der Brasilianer die Fühler nach anderen Trainern ausgestreckt haben. Allen voran Mauricio Pochettino, der nun auch aller Voraussicht nach die Nachfolge von Tuchel in Paris antritt. Mehr Infos gibt es dazu hier.

Und zusätzlich stieß Leonardo womöglich auch ein Interview des Deutschen am Mittwoch übel auf. Das berichtet die französische Zeitung "L'Équipe". Bei Sport1 gab Tuchel, angesprochen auf die Erwartungshaltung bei PSG, kritische Töne von sich. Der 47-Jährige sagte: "Es hat ein Spiel gefehlt zum Champions-League-Sieg. Und wir hatten nie so das Gefühl, dass wir die Leute jetzt auch mal überzeugt haben und sie unsere Leistung anerkennen. Es macht einen auch manchmal ein bisschen traurig oder sauer. […] Hier ist auf jeden Fall eine extreme Erwartungshaltung im Klub und im Umfeld. Da hat man schon das Gefühl, dass die Wertschätzung dafür – gerade in der Liga – nicht so da ist, wie sie es zum Beispiel bei Bayern München ist. Das fehlt ein bisschen."

Dem Trainer war mancher Frust über die Anforderung an ihn als Coach anzumerken: "Ich weiß nicht, ob es immer höher, höher, höher sein muss. Ich mag Fußball einfach. Und in einem Klub wie hier ist es nicht immer nur Fußball. An manchen Tagen denkt man sich: ‚Es könnte doch so einfach sein. Es war doch nur eine Auswechslung. Wieso ist das jetzt hier zwei Wochen das Thema?‘ Ich denke mir da schon: Ich will doch nur Trainer sein."

Am Donnerstag war das Interview auf der Webseite des Sportportals nicht mehr zu finden.

Öffentlicher Disput zwischen Tuchel und Leonardo

Die Stimmung zwischen Trainer und Sportdirektor war bereits seit einiger Zeit angespannt. Im Frühjahr 2020 gab es wohl interne Streitigkeiten, weil Tuchel Stürmer Mauro Icardi nicht so einsetzte, wie es die Klubführung wollte. Teilweise nominierte er den Argentinier nicht einmal für den Ligakader.

Im Herbst 2020 wurden die Uneinigkeiten über die Kaderplanung sogar öffentlich ausgetragen. Im "Kicker" forderte Tuchel kurz vor dem Ende der Transferperiode mehrere Neuzugänge: "Sonst mache ich mir Sorgen, dass wir im Oktober, November, Dezember und Januar den Preis zahlen werden."

Leonardo reagierte prompt: "Die Aussage hat uns nicht gefallen. Dem Klub gefiel es nicht, und mir persönlich gefiel es auch nicht. (...) Wenn er bleiben möchte, muss er die Sportpolitik und die internen Regeln respektieren."

Auf Leonardos Reaktion angesprochen entgegnete Tuchel: "Ich habe meine Meinung gesagt, weil das meine Aufgabe als Trainer ist. Leonardo hat seine Meinung geäußert. Die Dinge sind klar, wir können nach vorne schauen."

Eine Verlängerung des bis 2021 laufenden Vertrags war ohnehin nicht in Sicht. Weder Tuchel noch PSG gaben bisher Signale von sich, länger zusammenarbeiten zu wollen. Mit diesem plötzlichen Ende hätte der Trainer aber wohl nicht gerechnet.

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