FA Cup Verschmähter Sanches trifft - Man United siegt weiter
London (dpa) - Auf die Buhrufe von den Tribünen und den Hass der Arsenal-Fans hatte Alexis Sanchez die passende Antwort parat: ein Tor an seiner alten Wirkungsstätte.
Mit seinem Führungstreffer ebnete der Chilene Manchester United im Emirates Stadium den Weg zum 3:1 (2:1)-Sieg bei den Gunners. Nicht der FC Arsenal, sondern der englische Fußball-Rekordmeister steht nun im Achtelfinale des FA Cups. "Wir haben mit einem Lächeln gespielt", erklärte Weltmeister Paul Pogba den Coup der Red Devils.
Es ist in der Tat ein kleines Wunder: Man United feierte den achten Sieg im achten Spiel unter Interimstrainer Ole-Gunnar Solskjaer. Von seinem Vorgänger, dem exzentrischen José Mourinho, hatte sich United Mitte Dezember getrennt. Der Norweger Solskjaer soll die Truppe nun vor allem in der Premier League wieder auf Kurs bringen.
"Ich bin nicht hier, um auszuflippen, ich bin hier, um das Team weiter zu verbessern, um die Spieler besser zu machen", meinte der ehemalige norwegische Nationalspieler. "Unsere Struktur war heute um Meilen besser", lobte der 45-Jährige.
Solskjaer erzielte zu seiner aktiven Zeit 126 Tore in 366 Spielen für Manchester United und schoss unter anderem 1999 das Siegtor im Finale der Champions League gegen den FC Bayern. Zuletzt trainierte er in seiner Heimat den FK Molde.
Der Chilene Sanchez, der bis zu seinem Wechsel nach Manchester im vergangenen Jahr Publikumsliebling bei Arsenal war, erzielte in der 31. Minute den Führungstreffer. Danach riss der 30-Jährige die Arme nach oben und schaute zu den Arsenal-Fans, die ihm seinen Wechsel nach Manchester wohl immer noch nicht verziehen haben. Es war erst sein fünftes Tor im 33. Spiel für Man United - in seiner Zeit bei den Gunners hatte Sanches immerhin 40 Mal im Emirates Stadium getroffen.
Jesse Lingard (33.) und Anthony Martial (82.) machten den Achtelfinal-Einzug perfekt. Für die Londoner konnte der frühere Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang nur zum 1:2 verkürzen (43.).
Arsenal-Coach Unai Emery war nach dem Pokal-Aus schwer enttäuscht, denn ein Heimsieg wäre durchaus möglich gewesen. Aber Arsenal verlor gleich zwei Schlüsselspieler aufgrund von Verletzungen: Der frühere Bundesliga-Profi Sokratis musste schon in der 21. Minute vom Platz, Laurent Koscielny Mitte der zweiten Halbzeit. Der Franzose wurde in eine Klinik gebracht - mit Verdacht auf Kieferbruch. "Zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Chance, uns zu steigern und zu gewinnen", meinte Emery. "Aber die Verletzungen, speziell die von Koscielny, haben uns nicht geholfen, danach haben wir den Rhythmus verloren."