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Das ist Barcelonas 40-Millionen-Überraschung


Stadtderby
Das ist Barcelonas 40-Millionen-Überraschung

Von t-online, dd

Aktualisiert am 04.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Paulinho beim Torjubel für den FC Barcelona: Der Brasilianer hat sich schnell eingefunden in die Star-Elf.Vergrößern des Bildes
Paulinho beim Torjubel für den FC Barcelona: Der Brasilianer hat sich schnell eingefunden in die Star-Elf. (Quelle: imago-images-bilder)

Nicht Ousmane Dembélé, (noch!) nicht Coutinho – Paulinho ist der beste Einkauf der Katalanen 2017/18! Dabei war die Verpflichtung des Brasilianers so umstritten wie kaum ein anderer Barça-Transfer in den letzten Jahren.

Alles fing an mit einer Frage von Lionel Messi im letzten Sommer. Testspiel Brasilien - Argentinien. Standardsituation für die „Seleção“. Plötzlich kam „La Pulga“ zu Gegenspieler Paulinho und fragte: „Kommst Du nach Barcelona oder nicht?“

Der Rest ist Geschichte – und sorgte zuerst für Spott: Denn Barca zahlte 40 Millionen an Paulinhos Klub Guangzhou Evergrande, um sich den Wunschspieler zu sichern. 40 Millionen Euro? Für einen 29-Jährigen? Der zuletzt in China spielte, also quasi ohne wirkliche Gegner? Nachdem man kurz zuvor noch 222 Mio. für den Verkauf von Neymar zu PSG eingenommen hatte? Fans und Experten stutzten.

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Und lieferten Spieler und Verein die Quittung: Zur feierlichen Vorstellung des Mittelfeldspielers im Camp Nou kamen gerade einmal 2000 Zuschauer. Zum Vergleich: Bei seinem Landsmann Neymar waren es 2013 50.000! Nächste Ohrfeige: Der Barca-Fanshop im Stadion war am selben Tag über und über mit Messi-, Suarez- und Iniesta-Trikots gefüllt – von Paulinhos Nummer 15 gab es kein einziges!

"Er bringt etwas, das uns vorher fehlte"

Sechs Monate später sieht es ganz anders aus:105-Mio.-Neuzugang Dembélé ist dauerverletzt, 120-Mio.-Wintertransfer Coutinho braucht noch Zeit – doch Paulinho hat sich bei den Katalanen längst eingelebt. Dem Mittelfeld der Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde gibt er Power, körperliches Durchsetzungsvermögen und Härte. Und: Auch offensiv überragt der Neuzugang: Nach Messi (27 Tore) und Luis Suarez (19 Tore) ist Paulinho drittbester Torschütze des Klubs!

Schon acht Mal traf der brasilianische Nationalspieler in 30 Pflichtspielen, bereitete dazu zwei weitere Tore vor! Valverde glaubt so sehr an seine Vielseitigkeit, dass er sich sogar auf ein gewagtes Experiment einließ: Im Champions-League-Gruppenspiel bei Juventus Turin ließ der 53-Jährige Messi draußen – und brachte stattdessen Paulinho zeitweise sogar als „falsche Neun“!

„Er bringt etwas in unsere Mannschaft, das uns vorher fehlte“, erklärt Valverde. „Er stößt immer wieder in den Strafraum vor, er ist gefährlich bei Standardsituationen. Er hat sich immer besser eingefunden.“ Und: „Andere Spieler halten sich vielleicht konsequenter an ihre Position, aber seine Stärke ist es, die Ordnung aufzubrechen.“

In Tottenham im Abseits

Dabei schien die große Zeit von José Paulo „Paulinho“ Bezerra Maciel Junior schon vorüber: Beim Confed Cup 2013 spielte sich der damals 24-Jährige ins Rampenlicht, überzeugte mit starken Auftritten im Trikot der „Seleção“. Wenige Wochen später schlug Tottenham Hotspur zu, holte den Jungstar für knapp 20 Millionen Euro vom brasilianischen Topklub Corinthians Sao Paulo an die White Hart Lane. Schon in jungen Jahren wurde das damalige Talent von seinem Stammklub Pao de Acucar zwei Mal nach Europa ausgeliehen: Mit 18 Jahren zum FC Vilnius nach Litauen (!), eine Saison später nach Polen zu LKS Lodz!

In der Premier League startete Paulinho dann auch gleich durch, 37 Pflichtspiele und acht Tore in seiner ersten Saison. Dann aber wurde Trainer André Vilas Boas – dessen Wunschspieler Paulinho war – durch Mauricio Pochettino ersetzt – und der Brasilianer spielte plötzlich keine Rolle mehr bei den „Spurs“.

"Wenn Du mich holen willst, dann tu es!"

Nach nur zwei Jahren kam das Aus in London. Brasiliens Trainerikone Luis Felipe Scolari holte seinen früheren Schützling aus der Nationalmannschaft für 14 Mio. Euro zu Guangzhou Evergrande nach China. Dort sammelte Paulinho zwar insgesamt sieben Titel mit dem Spitzenklub, darunter die asiatische Champions League, war aber raus aus dem Fokus europäischer Topteams.

Bis zum Freundschaftsspiel zwischen Brasilien und Argentinien. „Ich wollte gerade einen Freistoß schießen, da sah ich Messi immer näher kommen“, erinnerte sich Paulinho im Interview mit „El Periodico“. Dann kam die schicksalshafte Messi-Frage. „Ich antwortete: Wenn Du mich dorthin holen willst, dann tu es! Ich komme! Ich war danach so nervös, dass ich lieber meinen Teamkollegen Willian den Freistoß schießen ließ.“

Die Nervosität hat Paulinho längst abgelegt. Und ist zur Barcelonas Transfer-Überraschung des Jahres geworden.

Verwendete Quellen
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