Abschied von "Svennis" Trainerlegende Sven-Göran Eriksson beigesetzt
Hejdå, Svennis, farewell, Sven: In seiner schwedischen Heimat wird Abschied von Englands früherem Nationalcoach genommen. Auch Fußballstar David Beckham erweist ihm die letzte Ehre.
Angehörige, Freunde und Fußballgrößen wie England-Star David Beckham haben in Schweden Abschied von der verstorbenen Trainerlegende Sven-Göran Eriksson genommen. Der frühere Trainer der englischen Nationalmannschaft wurde auf einer Beerdigungszeremonie in der Fryksände-Kirche in seinem Geburtsort Torsby im schwedischen Värmland beigesetzt.
600 Gäste wohnten dem Gottesdienst bei, darunter seine Kinder Lina und Johan, sein 95 Jahre alter Vater Sven, seine Partnerin Yaniseth Alcides sowie Weggefährten wie sein langjähriger Co-Trainer Tord Grip, Beckham und der englische Fußballtrainer Roy Hodgson. Hunderte weitere Menschen verfolgten die Zeremonie vor der Kirche auf einem Großbildschirm.
Sowohl auf Schwedisch als auch auf Englisch wurde auf der Zeremonie an Erikssons Wesenszüge wie seinen Humor und seinen Hang zur Pünktlichkeit erinnert. Er habe Routinen und Disziplin geliebt, das Leben aber auch sehr genossen, sagte Pastorin Ingela Älvskog. Er sei auch ein liebevoller Vater gewesen, der stets für seine Kinder da gewesen sei.
Eriksson hatte Anfang des Jahres bekanntgegeben, unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein. Er rechnete damit, im besten Fall noch ein Jahr zu leben - dennoch begegnete er dem Leben bis zum Ende mit Frohsinn und Dankbarkeit. Am 26. August starb er schließlich umgeben von seiner Familie im Alter von 76 Jahren.
UEFA-Cup-Sieg gegen den HSV
Eriksson, den in seiner Heimat alle nur "Svennis" nannten, gilt als größter Trainer der schwedischen Fußballgeschichte. 1982 hatte er mit dem IFK Göteborg überraschend den UEFA-Cup gewonnen und dabei im Halbfinale den 1. FC Kaiserslautern und im Endspiel den Hamburger SV ausgeschaltet. Während seiner jahrzehntelangen Trainerkarriere coachte der frühere Abwehrspieler anschließend zahlreiche Top-Clubs wie Benfica Lissabon, AS und Lazio Rom sowie Manchester City und auch mehrere Nationalteams.
Als erster Ausländer überhaupt war Eriksson von 2001 bis 2006 Trainer der englischen Nationalmannschaft. In der Zeit machte er Beckham zu seinem Kapitän. Der frühere Star von Manchester United und Real Madrid war im Sommer noch zu Eriksson nach Schweden gereist, um Lebewohl zu sagen. "Wir haben gelacht, wir haben geweint und wir wussten, dass wir uns verabschieden", schrieb Beckham darüber auf Instagram.
- Nachrichtenagentur dpa