Kommt Klopp-Star Firmino zurück zur Bundesliga? "Würde den Laden aufmischen"

Unter Jürgen Klopp ist Roberto Firmino zu einem der begehrtesten Stürmer Europas geworden. Im Sommer wird er Liverpool ablösefrei verlassen. Sein Entdecker rät ihm zu einem Wechsel nach Deutschland – aber nicht unbedingt zum FC Bayern.

Meisterschaft, Pokal, Ligapokal – Roberto Firmino hat in England alles gewonnen, was man als Profifußballer gewinnen kann. Unter Trainer Jürgen Klopp entwickelte sich der Brasilianer beim FC Liverpool zu einem der besten Stürmer Europas. Gemeinsam gewannen sie 2019 die Champions League und prägten eine Ära.

Zuletzt geriet Firmino beim LFC allerdings immer mehr ins zweite Glied. Jüngere, für viel Geld verpflichtete Konkurrenten wie Cody Gakpo (Eindhoven, Ablöse: 42 Millionen Euro), Luis Díaz (Porto, 47 Mio.), Diogo Jota (Wolverhampton, 44,7 Mio.) und Darwin Núñez (Benfica, 80 Mio.) sorgten dafür, dass der 31-Jährigen seinen Status als unumstrittener Stammspieler einbüßte.

Das veranlasste Firmino dazu, Klopp vor wenigen Wochen darüber zu informieren, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in der nordwestenglischen Hafenstadt nicht verlängern werde. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem keine Gerüchte durch die europäischen Sportgazetten geistern, die den ehemaligen Hoffenheimer mit potenziellen neuen Arbeitgebern in Verbindung bringen.

Auf den Wunschzetteln europäischer Topklubs

Ob Atlético Madrid, Inter Mailand oder gar Cristiano Ronaldos schwerreicher Arbeitgeber Al-Nassr FC aus Saudi-Arabien – mögliche Interessenten scheinen Schlange zu stehen. Auch im Umfeld des FC Bayern München machte der Name Firmino bereits die Runde. Dass die Bayern nach Sadio Mané nun auch den zweiten Teil des ehemaligen Liverpooler Traumsturms um Mané, Firmino und Mo Salah holen, erscheint indes äußerst unwahrscheinlich.

Einer, der Firmino seit Jahren kennt, ist Lutz Pfannenstiel. Der Manager des neuen MLS-Teams St. Louis City SC gilt als einer der Entdecker Firminos. Er rät dem 55-fachen brasilianischen Nationalspieler zu einer Rückkehr nach Deutschland: "In der Bundesliga würde er den Laden schon noch mal schön aufmischen. Weil dort genau der Fußball gespielt wird, den er kennt und liebt", sagt Pfannenstiel t-online.

Der Fußball-Globetrotter, der als erster Profi auf allen sechs Kontinenten spielte, hatte seinen Anteil daran, dass der damalige Zweitligaspieler Firmino 2011 für die damals saftige Ablösesumme von vier Millionen Euro aus Brasilien zur TSG Hoffenheim wechselte. ("Wir waren total von ihm überzeugt.") Auch beim späteren Wechsel Firminos zum LFC soll er mitgewirkt haben.

"Er hat die Qualität, auch bei Dortmund oder Bayern zu spielen"

Um die aktuellen Karrierechancen des Brasilianers macht sich Pfannenstiel indes keine Sorgen. Im Gegenteil. "Er ist ein Weltklassefußballer, 31 Jahre, und kann sich aussuchen, wohin er wechselt", erklärt der ehemalige Hoffenheimer Head of International Relations and Scouting. "Spieler wie Firmino kommen normal nicht einfach so ablösefrei auf den Markt."

Auf die Frage, zu welchem Klub in der Bundesliga Firmino mit seiner Spielweise am besten passen würde, hat Pfannenstiel eine ebenso eindeutige wie erwartbare Antwort: "Ganz klar Hoffenheim. Hoffenheim und Firmino, das gehört einfach zusammen. Trotzdem hat er natürlich die Qualität, auch bei Dortmund oder Bayern zu spielen. Eigentlich ist er so gut, dass er spielen kann, wo er will."

Vor zwei Jahren hatte Pfannenstiel die Spielweise Firminos wie folgt analysiert: "Er weiß ganz genau, was der Trainer von ihm erwartet: diszipliniertes Pressing und aggressive Tacklings. Das ist genau das, was er in Hoffenheim gelernt hat. Er hat das einfach drin, es ist ein Automatismus bei ihm."

Firmino auf dem Sprung in die USA?

Passen würde dieser Stil wohl auch zu Pfannenstiels neuem Klub St. Louis, den er in den vergangenen zweieinhalb Jahren für fast eine Milliarde US-Dollar quasi von null aufbaute (lesen Sie hier alles zum Milliardenprojekt in St. Louis).

• Pfannenstiel über neuen Klub: "Fast Dimensionen wie bei Schalke oder Dortmund"

Den dortigen Spielstil beschreibt der Manager als "eine Mischung aus Hoffenheim und Red Bull. Wir sind fokussiert auf Umschaltspiel und Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte." Pressing und Gegenpressing seien das A und O.

Ein Stil, der Firmino wie auf den Leib geschneidert wäre. Da verwundert es nicht, dass der mannschaftsdienliche Stürmer laut US-Insider Tom Bogert auch das Interesse von St. Louis City auf sich gezogen haben soll.

Manager Pfannenstiel schmunzelt darüber nur und winkt direkt ab: "Dass er mit uns in Verbindung gebracht wird, ist relativ naheliegend. Allein wegen unserer gemeinsamen Vergangenheit in Hoffenheim. Natürlich ist Roberto ein hochinteressanter Spieler, aber unter dem Strich ist er für uns unrealistisch."

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Firmino selbst hält sich in Sachen Zukunftsplanungen bedeckt. Nach seinem späten Ausgleichstreffer in einer hochdramatischen Partie zum 2:2 gegen Tabellenführer Arsenal am Sonntag sagte der Stürmer dem Portal "ESPN Brasil" aber immerhin, dass er "emotional" werde, wenn er nur an den Abschied von Liverpool denke. Wie es dann weitergeht, ist zurzeit noch völlig offen.