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Nations League: Drama kurz vor Schluss – DFB-Elf vergibt Sieg


Nations League
Drama kurz vor Schluss: DFB-Elf vergibt Sieg gegen England

Von dpa, dd

Aktualisiert am 08.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Verbissener Zweikampf: Deutschlands Havertz (li.) gegen Englands Kane.Vergrößern des Bildes
Verbissener Zweikampf: Deutschlands Havertz (li.) gegen Englands Kane. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick und die "Three Lions" liefern sich lange eine Partie auf Augenhöhe, bis zum Ende bleibt es spannend – und dann wird es dramatisch.

Zweites Spiel in der Nations League 2022, zweites Unentschieden für die DFB-Elf – und das auch noch gegen den ewigen Rivalen England, in einer mitreißenden, spannenden Partie. 1:1 (0:0) hieß es am Ende in München – die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick kam wie schon beim 1:1 zum Auftakt gegen Italien wieder nicht über ein Unentschieden gegen einen "Großen" hinaus.

Jonas Hofmann (51.) brachte die deutsche Mannschaft in der Allianz Arena in Führung, Harry Kane (88., Foulelfmeter) erzielte kurz vor Schluss den nicht unverdienten Ausgleich für die "Three Lions". Zuvor hatte Nico Schlotterbeck unglücklich gegen den Star-Stürmer im Strafraum agiert. Nach Videobeweis verwandelte Englands Kapitän sicher vom Punkt gegen den ansonsten unbezwingbaren Manuel Neuer (88.).

Fußball auf hohem Niveau

66.289 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena sahen Fußball auf hohem taktischen Niveau. Tempo und Intensität stimmten. Und das Tor von Gladbachs Hofmann entsprang einer feinen Kombination über Einleiter Kai Havertz und Passgeber Joshua Kimmich. Deutschland dominierte nach der Führung, Thomas Müller verpasste nach Flanke von David Raum das 2:0 (70.), ebenso der eingewechselte Timo Werner (75). Kapitän Neuer verhinderte als starker Rückhalt gegen Kane zunächst spektakulär den Ausgleich (76.). Mit zwei Punkten geht die DFB-Auswahl nun in die nächste Partie am Samstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker bei t-online) in Budapest gegen Ungarn.

Flick nannte seinen Startelf-Umbau auf gleich sieben Positionen "keine Konsequenz aus dem Italien-Spiel", sondern begründete sie vielmehr als sinnvolle Belastungsverteilung. "Wir haben nach einer langen Saison vier Spiele", sagte der 57 Jahre alte Ex-Bayern-Coach.

Raum oft gefragt

Trotzdem war die Aufstellung ein Zeichen, dass es nur eine kleine unantastbare Achse bei ihm gibt, bestehend aus Neuer im Tor, Abwehrchef Antonio Rüdiger, Chef-Sechser Kimmich und Thomas Müller als Anführer der Offensive. Die Neuen im Team brachten zudem die "Intensität" ein, die Flick beim 1:1 gegen Europameister Italien zum Nations-League-Auftakt über weite Strecken vermisst hatte.

Aufmerksam belauerten und bekämpften sich beide Teams. Der spanische Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande ließ viel laufen, pfiff kaum einen Zweikampf ab. Gerade im Mittelfeldzentrum taten sich kaum Räume auf. Die DFB-Elf versuchte es oft über den agilen Flankenläufer Raum.

Hofmann hatte zuerst Pech

Ilkay Gündogan war gegen seine Kollegen aus der Premier League ein geschickter Ballverteiler. Auch Youngster Jamal Musiala entzückte das Publikum mit seinen geschmeidigen Bewegungen und mutigen Dribblings. Aber England – mit noch zehn Mann vom 2:0 des EM-Achtelfinales vor einem Jahr in Wembley – stand massiert, agierte dazu nach vorne oft mit langen Bällen. Die deutsche Abwehr um Rüdiger aber stand gut.

Die Strafräume blieben oft Sperrbezirke. Als Hofmann nach einem langen Schlag von Nico Schlotterbeck allein auf Englands Torwart Jordan Pickford zulief und ins Tor traf, kassierte der Video-Assistent das 1:0 wegen Abseitsstellung (23.). Musiala schoss aus 14 Metern zu zentral in die Arme von Pickford (45.). Auch Neuer musste erstmals seine Klasse beweisen, mit der rechten Faust parierte der 36-Jährige einen Schuss von Arsenal-Angreifer Bukayo Saka (45.+1).

Die Belohnung für die aktivere Spielweise holte sich Flicks Elf nach dem Seitenwechsel ab. Havertz öffnete spielerisch den Raum, in dem Kimmich dann als Passgeber Hofmann fand, der mit seinem dritten Treffer im Nationaltrikot den feinen Spielzug krönte. Pickford machte dabei eine schlechte Figur, faustete am Ball vorbei. Torwart-Klasse zeigte dagegen kurze Zeit später Deutschlands Nummer 1, als Neuer einen wuchtigen Schuss von Mason Mount per Flugeinlage parierte. Das Spiel wogte hin und her, ehe Schlotterbecks Einsteigen im Strafraum den Engländern den Ausgleich ermöglichte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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