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Buchrezension zu "Denkfabrik Nachwuchsfußball": Nicht weniger als ein Umdenken


Rezension zu "Denkfabrik Nachwuchsfußball"
Nicht weniger als ein komplettes Umdenken


16.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Oliver Bierhoff: Der DFB-Direktor ist an der Umstrukturierung der Nachwuchsarbeit beteiligt.Vergrößern des Bildes
Oliver Bierhoff: Der DFB-Direktor ist an der Umstrukturierung der Nachwuchsarbeit beteiligt. (Quelle: Hübner/imago-images-bilder)

Fans, Funktionäre und Journalisten sind sich einig: Der deutsche Nachwuchsfußball ist in der Krise. Doch wie kommt er daraus? Ein neues Buch bietet einige Vorschläge an.

Es wurde getrauert, es wurde analysiert, es wurde kritisiert – und es wurde umgedacht, zumindest in Teilen. Seit dem blamablen WM-Aus in Russland 2018 wurde der deutsche Fußball von allen Seiten hinterfragt. Aktive und ehemalige Spieler, Trainer, Funktionäre, Fans, Journalisten und selbst Politiker gaben ihre Meinungen dazu preis, was der DFB tun müsse, damit sich solch ein Fiasko nicht wiederholen würde.

Wo sich alle einig waren: Im Nachwuchsfußball muss etwas passieren. Denn während Frankreich, England und auch Spanien Talente wie am Fließband produzieren, hängen die deutschen Junioren hinterher. Wie kann das verändert werden?

Diese Frage haben sich auch Leo-Jonathan Teßmann und Gora Sen gestellt und ihre Antwort in dem Buch "Denkfabrik Nachwuchsfußball: Wie können wir es besser machen?" auf 324 Seiten abgegeben. Teßmann, ein Ex-Nachwuchskicker (Hertha BSC und Hansa Rostock) und Athletiktrainer, und Sen, ein Jugendtrainer und DFB-Scout, setzen sich darin mit vielen Facetten eines komplizierten Themas auseinander.

Die Autoren zeigen dabei nicht nur die Schwächen bei den Junioren auf, sie offenbaren auch Mängel im gesamtdeutschen Fußball. Und sie denken konstruktiv. Getreu des Buchtitels "Wie können wir es besser machen?", stellen sie anhand von Studien, eigenen Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Ausland ihre Lösungen vor. Die wirken auf den ersten Blick hier und da etwas ungewohnt. So sprechen sie sich beispielsweise für eine "einheitliche Fußballsprache" aus und schlagen vor, statt Trainer und Torhüter lieber Coach und Torspieler zu sagen. Beim Lesen ploppt in diesen Momenten oft ein Fragezeichen auf. Hilft das wirklich? Doch allein schon diese Frage ist das, was Teßmann und Sen erreichen wollen. Hinterfragen und nachdenken.

Das Buch ist nicht weniger als der Vorschlag für ein nahezu komplettes Umdenken.

Unterstützt werden die Autoren übrigens auch von Prominenten des Sports. Bundesliga-Trainer Christian Streich stellt sich beispielsweise im Interview seiner Fehlerkultur, Sportdirektor Ernst Tanner erklärt seine Strategie im Management und Fußball-Legende Ewald Lienen beschließt das Buch mit ein paar kritischen und nachdenklichen Worten, die im Kopf bleiben. Ganz im Sinne der Autoren.

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