Union-Feyenoord Angriff auf Polizei: Erste Gäste-Hooligans festgenommen
Die Conference-League-Partie zwischen Union Berlin und Feyenoord Rotterdam wird überschattet von Gewalt und Randale. Am Abend gab es die ersten Festnahmen.
Rund 90 Minuten vor dem Anpfiff des Europapokal-Spiels zwischen dem Bundesligisten 1. FC Union und Feyenoord Rotterdam in der Conference League hat die Berliner Polizei von ersten Festnahmen rund um das Olympiastadion berichtet. "Eine Person wurde nach Abbrennen einer Signalfackel festgenommen, zwei weitere wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Einsatzkräfte", twitterten die Sicherheitskräfte am Donnerstagabend über Vorfälle in einer Zufahrtsstraße östlich der Arena.
Zu Zwischenfällen mit Feyenoord-Anhängern kam es demnach auch im Berliner Zentrum in zwei U-Bahnhöfen. "Der U-Rosa-Luxemburg-Platz war nach Zünden eines Nebeltopfs komplett verraucht. Am U-Alex musste nach Zerstörung einer Tür der Zug ausgetauscht werden. Fans auf der Anreise zünden Pyro", teilte die Polizei mit. Man bleibe "an den Gruppen dran, um Straftäter zu ermitteln & festzunehmen".
Die Polizei begleitete das Hochrisikospiel des Berliner Bundesligisten wegen der als gewaltbereit eingestuften niederländischen Fans am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot. 2.000 Kräfte waren in der Stadt bis in die Nacht im Einsatz, um Auseinandersetzungen zwischen Fans zu vermeiden, wie eine Sprecherin sagte. Die Beamten kündigten ein schnelles und konsequentes Vorgehen gegen Störer und Randalierer an. Aus Rotterdam waren gut 5.000 Fans erwartet worden.
Bereits am Nachmittag trafen sich laut Polizei Fans von Feyenoord in der Stadt. Vereinzelt seien Nebeltöpfe abgebrannt worden. Auseinandersetzungen gab es dort jedoch zunächst nicht. Um ein Aufeinandertreffen mit den Fans von Union Berlin zu verhindern, wurden die Rotterdam-Fans darauf hingewiesen, mit der U-Bahn zum Olympiastadion zu fahren. Die Fans von Union Berlin sollen die S-Bahn nehmen.
Am Mittwochabend und in der Nacht waren rund 600 Polizisten im Einsatz. Insgesamt 71 Anhänger von Union Berlin und Feyenoord Rotterdam wurden in Gewahrsam genommen. Bei den Randalierern fanden die Ermittler neben Pyrotechnik auch Quarzhandschuhe und Zahnschutz, berichtete die "BZ".
Polizei kontrolliert extra angereiste polnische Hooligans
Auch in der Alten Schönhauser Straße war die Polizei am Donnerstagabend mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Hier war in der Nähe der U-Bahnstation Rosa-Luxemburg-Platz, wo kurz zuvor ein Nebeltopf brannte, eine Gruppe schwarz gekleideter Menschen aufgefallen.
Bei ihnen handelte es sich um mit den Rotterdamern befreundete polnische Hooligans, sagte ein Polizeisprecher vor Ort auf Nachfrage zu t-online. Die Personen würden kontrolliert und könnten ihren Weg dann fortsetzen, hieß es weiter. Zudem wurde bereits von Fußballschlägern berichtet, die aus anderen Teilen Deutschlands und Dänemark nach Berlin angereist sein sollen, um rund um das Spiel mitzumischen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
- BZ: "Hooligan-Alarm in Berlin"