Wegen Katars Nähe zu den Taliban Baerbock fordert Absage der Fußball-WM
In weniger als anderthalb Jahren wird die Fußball-WM in Katar stattfinden. Doch die Kritik an dem Turnier wächst. Auch deutsche Kanzlerkandidaten haben sich bereits positioniert.
Die politische Nähe des Golf-Emirats Katar zu den afghanischen Taliban hat die Kritik am Gastgeberland der Fußball-WM 2022 nochmals verstärkt. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, sprach sich für eine Absage des umstrittenen Turniers im Herbst 2022 aus.
"Wenn ihr weiter die Taliban auf diese Weise unterstützt, wenn ihr weiter auf diese massive Art zu Menschenrechtsverletzungen beitragt, können wir nicht demnächst bei euch Fußball spielen", sagte Baerbock am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Bereits seit geraumer Zeit wird Katar vorgeworfen, die radikalislamischen Taliban, die innerhalb kürzester Zeit die Macht in Afghanistan zurückerobert hatten, zu unterstützen.
"Katar ist kein guter Ort für eine Fußball-Weltmeisterschaft"
Der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ist ebenfalls gegen eine WM-Endrunde im Golf-Emirat, das schon wegen Menschenrechtsverletzungen und zahlreichen Todesopfern unter ausländischen Arbeitern nicht nur auf dem WM-Baustellen seit Jahren heftig kritisiert wird. "Ich hätte sie nicht in Katar gemacht. Ich finde, Katar ist kein guter Ort für eine Fußball-Weltmeisterschaft", äußerte Laschet bei "Bild"-TV.
Embed
Zum möglichen Entzug der WM-Gastgeberrolle durch den Weltverband Fifa meinte der CDU-Bundesvorsitzende: "Die Frage entscheiden ja nicht Politiker."
Dieser Schritt gilt allerdings als höchst unwahrscheinlich, alle Zeichen bei der Fifa deuten darauf hin, dass die WM 2022 in Katar stattfinden wird – trotz der internationalen Widerstände auch vonseiten der Politik.
- Nachrichtenagentur SID