Uefa prüft Vorfall in Baku Fans zeigen Regenbogenfahne – Ordner schreiten ein
Am Rande der EM-Partie Dänemarks gegen Tschechien in Baku haben dänische Fans eine Regenbogenfahne gezeigt. Das rief die Ordner auf den Plan – und jetzt auch die Uefa.
Die Regenbogenfarben sorgten auch im EM-Viertelfinale in Baku für Aufsehen – obwohl sie gar nicht großflächig vorhanden waren. Vor dem Anpfiff des Spiels von Dänemark gegen Tschechien am Samstag war auf Fotos zu sehen, wie zwei Ordner heftig mit dänischen Fans diskutierten. Diese hatten eine kleine Regenbogenfarbe mit ins Olympiastadion gebracht. Die Fahne war kurz drauf verschwunden.
Die Europäische Fußball-Union hat angekündigt, den Zwischenfall zu untersuchen. "Die Uefa hat die Stadionverantwortlichen in Baku oder in einem anderen Stadion nie angewiesen, Regenbogenflaggen zu konfiszieren", teilte die Uefa in einem Statement mit, das der französischen Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Man untersuche, was passiert sei.
Uefa-Partner Volkswagen verzichtete am Samstag wie angekündigt auf die bunte Beleuchtung der eigenen Werbebanden im Spiel, die so zuletzt im Achtelfinale und im Viertelfinale am Freitagabend in München zu sehen gewesen waren. VW hatte am Vortag erklärt, es habe "Bedenken" der Uefa gegeben "im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen an den Spielorten in Russland und Aserbaidschan".
VW bedauert Entwicklung
Auch beim ersten Viertelfinale am Freitag in St. Petersburg hatte VW verzichtet. Der Autobauer gab an, die Entwicklung zu bedauern. Die Uefa verwies auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend auf die lokalen Gesetze, mit denen die Sponsorenaktionen konform sein müssten. Der Dachverband teilte zudem mit, dass Volkswagen allein im Viertelfinale an der Aktion festhalte. "Alle anderen Sponsoren haben entschieden, keine Regenbogenfarben mehr im Turnier zu verwenden", weil der "Pride-Monat" Juni vorbei sei.
Die Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt waren bereits in der vergangenen Woche ein riesiges EM-Thema gewesen, weil die Uefa untersagt hatte, dass die Münchner-Arena zum deutschen Spiel gegen Ungarn bunt strahlt. Vorausgegangen war ein Antrag der Stadt München, der auch auf den Protest gegen ein in Ungarn erlassenes Gesetz zielte, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt.
- Nachrichtenagentur dpa
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